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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Peilstrahl der Andockbucht des Asteroiden
entgegen glitt. »Ich meine, die ganze Geheimhaltung. Die Sache mit der
Zeitreise. Wozu das alles?«
    »Wegen der Waffe gegen die Outsider«, erinnerte ihn McLennane ungeduldig,
»schon vergessen, Captain?«
    Sentenza zuckte mit den Schultern. »Was ist mit An'ta?«
    Die Direktorin runzelte die Stirn. »Was soll mit ihr sein?«
    »Die Grey haben aus An'ta in ihrer jetzigen Inkarnation doch eine Killermaschine
gemacht, deren bloße Anwesenheit doch eine tödliche Wirkung auf Outsider
haben soll. Schon vergessen, Chefin?«
    McLennane lachte trocken. »Diese Wirkung zeigt sich allerdings nur bei
direktem persönlichen Kontakt, wenn ich richtig informiert bin. Die Grey
müssten schon eine ganze Armee von modifizierten Klonen aufstellen, die
alle die gleiche letale Funktion haben – und die müssten dann irgendwie
die Schiffe der Outsider infiltrieren, um an unsere Feinde heran zu kommen.
Das stelle ich mir ziemlich aussichtslos vor«, sagte die Corpsdirektorin
kopfschüttelnd. »Und außerdem suchen wir ja nicht nach irgendeiner Waffe gegen die Outsider.«
    Es vergingen einige Augenblicke, bis Roderick Sentenza begriffen hatte, worauf
Sally McLennane hinauswollte. Bei ihrem gemeinsamen Aufenthalt in den Archiven
der Galaktischen Kirche auf Sankt Salusa hatte ihnen der damalige Prior Camerlengo
Serbald von Holk verraten, was die Ursache der Großen Stille gewesen war,
welche die Milchstraße in lange Jahrhunderte der Dunkelheit getaucht hatte:
Beim letzten Angriff der Outsider auf das Zweite Imperium hatte man als ultimative
Waffe eine so genannte Hyperbombe gezündet, welche sowohl die Flotte der
Aggressoren als auch die Verteidigungsstreitkräfte des Imperiums ausgelöscht
hatte. Zwar war damit die Invasion der Outsider zurückgeschlagen worden,
doch hatte die Bombe einen nachhaltigen Nebeneffekt auf den Hyperraum gehabt:
Von der interstellaren Kommunikation bis zum Überlichtantrieb waren sämtliche
Technologien, die sich des Hyperraums bedienten, schlagartig ausgefallen. Es
hatte gut vierhundert Jahre gedauert, bis sich die galaktische Zivilisation
von diesem Rückschlag erholt hatte.
    Und nun spielte Old Sally mit dem Gedanken, eine solche Bombe in ihren Besitz
zu bringen!
    »Sie meinen ...«, Sentenza schluckte, »Sie meinen, Sie suchen die Waffe gegen die Outsider?«
    »Ja.«
    » Die Bombe?«
    »Ich dachte, das wäre klar, Captain.«
    Sentenza schaltete auf Autopilot, ehe er sich mit einer energischen Geste an
die Corpsdirektorin wandte: »Sind Sie wahnsinnig geworden? Sie wollen doch
nicht ernsthaft eine solche Bombe noch einmal in unserer Galaxis zünden
und eine zweite Große Stille auslösen?«
    McLennane ließ den Wutausbruch des Captains ungerührt an sich abperlen.
»Sie enttäuschen mich, Captain Sentenza. Für wie dumm halten
Sie mich eigentlich? Glauben Sie wirklich, ich gehöre zu den Menschen,
die nichts aus der Vergangenheit gelernt haben?«
    Sentenza wechselte einen stummen Blick mit Anande, der ratlos mit den Achseln
zuckte. »Ja, aber ...«
    Sally McLennanes Stimme wurde noch schärfer als sonst, und die Temperatur
in dem kleinen Raumschiff schien schlagartig um zehn Grad zu fallen. »Wer
hat behauptet, dass wir die Bombe in unserer Galaxis zünden werden?«

    Jovian Anande brachte Piirk-Kriiq vom Clan Virunga in das Quartier, das man
für ihn in der unterirdischen Anlage eingerichtet hatte, während Sentenza
seine Vorgesetzte mit Patricia Hoorn und den anderen Wissenschaftlern bekannt
machte.
    »Ich denke, ich werde mich einen Moment hinlegen«, sagte der Kassarier
rasselnd, als Anande die Zimmertür hinter sich zu zog.
    »Das ist eine ausgezeichnete Idee«, erwiderte Anande säuerlich.
»Noch besser wäre es gewesen, das Nickerchen an Bord von Vortex Outpost
zu halten statt in diesem feuchten Tunnel.«
    Piirk-Kriiq lächelte gequält. »Sie sind mit meiner Entscheidung,
so schnell wie möglich meine Arbeit wieder aufzunehmen, offensichtlich
nicht einverstanden. Das tut mir Leid, Doktor.«
    Anande half dem Kassarier auf seine Pritsche und begann, eine Infusion mit Nährlösung
vorzubereiten. »Sagen wir mal so«, murmelte er, »ich habe Ihr
Bronchialsystem gerade mit Mühe und Not wieder zusammengepuzzelt und fände
es nun äußerst ärgerlich, wenn Sie sich jetzt hier eine Lungenentzündung
einfangen würden.«
    »Das werde ich nicht«, versicherte ihm Piirk-Kriiq.

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