Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
fokussierte.
    Anande traf einige Augenblicke nach den anderen ein. Er wurde von Gustav Behrendsen
begleitet, dem Pfleger aus Doktor Ekkris Krankenstation. Der bärtige junge
Mann schob einen Schwebestuhl vor sich her, auf dem ein müde dreinblickender
Kassarier saß.
    »Piirk-Kriiq«, sagte Sentenza, »ich freue mich, dass es Ihnen
besser geht.«
    »Captain Sentenza, nehme ich an.« Die Stimme des gefiederten Wesens
war dünn und hoch, und das Sprechen schien ihm Schmerzen zu bereiten. »Ich
möchte mich bei Ihnen für meine Rettung danken. Wenn Sie nicht gewesen
wären ...«
    Sentenza hob abwehrend die Hand. »Danken Sie nicht mir, Piirk-Kriiq, danken
Sie Doktor Anande. Dass Sie jetzt hier sind, ist allein sein Verdienst.«
    Anande brummte eine verlegene Erwiderung und übernahm den Patienten von
Behrendsen, der sich mit knappen Worten verabschiedete und auf seine Station
zurückkehrte. Weenderveen half Anande, den Schwebestuhl an Bord zu bringen
und ihn sicher zu befestigen.
    Der Arzt hielt einen respektvollen Abstand zu Sentenza ein, sofern die beengten
Verhältnisse in dem kleinen Shuttle es zuließen. Anande wich dem
Blick des Captains aus und sah stur aus dem Kanzelfenster oder zu Boden. Geradezu
schuldbewusst , durchfuhr es Sentenza plötzlich kalt.
    Dann schüttelte er den Kopf. Das bildest du dir ein, alter Junge. Da
läuft nichts zwischen Anande und Sonja.
    Oder doch?
    Warum verhielt sich Anande seit gestern so merkwürdig? Und was war mit
Sonja los? Mal wollte sie dringend etwas mit ihm besprechen, dann schob sie
es wieder vor sich her, als sei es ihr unangenehm, das Thema wieder aufzugreifen.
    Er würde sie zur Rede stellen.
    Gleich nach seiner Rückkehr zur Station heute Abend.

    »Mister Tesmer?«
    Danilo Tesmer sah von seiner Arbeit am Waffenleitstand auf. Der Sprecher der
Movatoren stand wartend in der Tür des kleinen Kontrollraumes. »Darf
ich Sie kurz um einen Gefallen bitten?«
    Tesmer stand auf und ging zu Cono hinüber. »Natürlich, Cono.
Alles, was Sie wollen.«
    Der Movator deutete mit einer Kopfbewegung auf den Waffenleitstand hinter dem
Söldner. »Können Sie das da bitte mal abschalten?«
    Tesmers Mund klappte auf. »Bitte?«
    »Die Verteidigungseinrichtungen von Mole Mountain. Könnten Sie die
bitte deaktivieren? Vorübergehend, meine ich?«
    Tesmer verschränkte die Hände vor der Brust. »Hören Sie,
Cono, wenn das ein Witz sein soll, dann ist das kein besonders guter.«
    Der Roboter legte den Kopf schief, als horche er in sich hinein. »Ein Witz«,
sagte er dann nachdenklich, »ist eine Kurzgeschichte mit einem humoristischen
Höhepunkt. Nein, das sollte kein Witz sein.«
    Der ehemalige Kaplan des Raummarinedienstes der Galaktischen Kirche atmete tief
durch. Vielleicht verstanden die Movatoren ja nichts von der Waffentechnik des
Raumcorps. Möglicherweise hatte Cono ja auch nicht begriffen, in welcher
Gefahr sie alle schwebten. »Diese Verteidigungseinrichtungen sind für
die Sicherheit dieser Station absolut unerlässlich«, erklärte
er dann geduldig. »Unbekannte Angreifer haben mehrere Schiffe auf der Reise
nach Vortex Outpost angegriffen und in Klump geschossen, darunter das eines
Ihrer Kollegen. Wir können nicht ausschließen, dass es sich um einen
gezielten Anschlag auf Ihr Projekt gehandelt hat, und so lange der unbekannte
Attentäter da draußen ist, bin ich für Ihre Sicherheit verantwortlich.
Und um Ihre Frage zu beantworten: Nein, ich werde die Verteidigung der Station nicht herunterfahren.«
    Cono sah ihn unverwandt an. »Auch nicht für ein paar Minuten?«
    Tesmer spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. »Warum um alles
im All sollte ich das tun?«
    »Weil die Anlage viel Energie verbraucht.«
    Der Söldner stutzte. »Aber sie verfügt über einen eigenen
Generator. Genau wie ihr Labor und die Lebenserhaltungssysteme. Und es gibt
noch einen vierten Generator für Lastspitzen. Also, wo ist das Problem?«
    »Wir haben einen ersten Prototypen erstellt und würden ihn gerne einmal
anfahren. Allerdings zeigen die Berechnungen von Doktor Hoorn, dass das Raumcorps
die Generatoren zu klein dimensioniert hat. Wir werden mit Sicherheit zwei davon
in Anspruch nehmen müssen, gegebenenfalls sogar drei«, erläuterte
Cono. »Und dass wir den Generator der Lebenserhaltungssysteme nicht benutzen
können, verstehen Sie hoffentlich.«
    Tesmer seufzte schwer. Das Raumcorps hatte also mal wieder am

Weitere Kostenlose Bücher