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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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abgefeuert worden sein, das vorhin unseren Sensorenbereich passiert
hat.«
    » Shuttle «, bemerkte An'ta spöttisch. Ihre Augen wanderten
zu dem Hauptbildschirm, auf dem das zweite Geschoss noch immer zielsicher auf
Mole Mountain zuraste. Im Gegensatz zu dem Rettungskreuzer verfügte der
Asteroid über keinerlei Triebwerke oder Steuerdüsen, mit denen er
der Gefahr hätte ausweichen können. Sie unterdrückte einen Fluch
und reaktivierte die Funkverbindung zu dem Sicherheitsoffizier des Labors. »Em-Em-Dee,
Sie sind unter Beschuss!«
    »Was Sie nicht sagen«, grollte die Stimme von Danilo Tesmer. Im nächsten
Moment erwachten die bulligen Geschütze, die in dem kraterübersäten
Asteroiden verborgen lagen, zum Leben. Laserstrahlen durchzuckten das All und
tasteten suchend nach dem kleinen Gefechtskopf. Tesmer benötigte nur zwei
Salven, um sich einzuschießen, dann traf er sein Ziel. In einem grellen
Lichtblitz verschwand die Rakete, ehe sie dem Asteroiden schaden konnte.
    »Whoa!«, machte Thorpa, »das war vielleicht ein dicker Brocken!«
    »Mich interessiert viel mehr, was der andere dicke Brocken macht, Thorpa.«
    »Welcher and– ach so, Einschlag in zweihundert Sekunden«, Thorpa
verschluckte sich fast. »Können wir die Rakete nicht auch einfach
so abschießen wie Mister Tesmer?«
    An'ta schüttelte den Kopf. »Niemand an Bord ist ein so guter Schütze,
Thorpa.«
    »Aber das Schiff selbst könnte doch vielleicht ...«
    An'ta unterbrach ihn brüsk. »Setzen Sie die Flares ab, Mister Trooid.«
    Der Androide betätigte einen Schalter, und aus einem Schacht am Heck der Ikarus wurde ein Dutzend Täuschkörper ausgestoßen. Die
kleinen Geschosse breiteten sich wie eine Wolke hinter dem Schiff aus und entwickelten
in Sekundenbruchteilen eine enorme Hitze, welche die nach Wärmequellen
suchende Infrarot-Steuereinheit der heranjagenden Rakete von der Ikarus ablenkte und vorzeitig zur Detonation brachte.
    Eine weitere Miniatursonne leuchtete grell auf und erlosch kurz darauf wieder.
    »Gefechtskopf neutralisiert«, knarrte Thorpa erleichtert und wischte
sich mit einem Zweig den dünnen Harzfilm fort, der sich über seiner
Augenpartie gebildet hatte.
    »Em-Em-Dee, wir sind sauber«, meldete An'ta. »Wie sieht es bei
Ihnen drüben aus?«
    »Nichts passiert«, meldete Tesmer, »nur die Akkus der Geschütze
sind leer. Unsere Wissenschaftler haben mich ausgerechnet jetzt vom Generator
abgenabelt.«
    Die Grey schlug die Beine übereinander und lehnte sich entspannt im Sessel
des Captains zurück. »Nun, das Schlimmste hätten wir ja überstanden.«
    Kaum hatte An'ta ausgesprochen, als das All zwischen der Ikarus und Mole
Mountain zu flimmern begann und ein fremdes Raumschiff zwischen ihnen auftauchte.
Den Anzeigen von Thorpas Instrumenten nach zu urteilen handelte es sich um den
Versorgungsshuttle, welchen er zuvor schon auf dem Schirm gehabt hatte. Doch
das Bild, das die Außenbordkameras ihnen übermittelten, war ein anderes.
    Ihr Angreifer war ein Hairaumer der Outsider – oder besser gesagt, eine
Miniaturausgabe davon. Thorpa schätzte, dass nicht mehr als zwei oder drei
durchschnittlich große Lebensformen an Bord Platz haben konnten. Möglicherweise
war dies so etwas wie eine Jagdmaschine der Invasoren. Sie war offensichtlich
zu Überlichtsprüngen in der Lage, und wenn das, was Thorpa sah, stimmte,
war sie mit mehr als nur zwei Raketen bewaffnet.
    Viel mehr sogar.
    An'ta schluckte. »Em-Em-Dee, bitte sagen Sie mir, dass Ihre Geschütze
wieder online sind.«
    »Negativ, Ma'am.«
    Die Stimme der Grey wurde leiser, als sie fort fuhr. »Wenn Sie religiöse
Gefühle haben, Em-Em-Dee, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, Ihren
Frieden mit Ihrem Gott zu machen.«

    Danilo Tesmer stieß einen unanständigen Fluch aus, als er sah, was
für ein Schiff in unmittelbarer Nähe des Asteroiden aus dem Hyperraum
erschienen war. Er hatte bereits viel von den Outsidern und ihren haifischförmigen
Raumschiffen gehört, er hatte die Aufzeichnungen der gewaltigen Schlacht
um Vortex Outpost gesehen, und doch war der erste Moment, in dem man einem wahrhaftigen
Outsiderschiff gegenüberstand, unvergesslich.
    Es konnte nämlich sehr gut sein, dass es auch der letzte Moment in seinem
Leben war.
    In der Sekunde, in der das Schiff angekommen war, hatte es bereits ein Dutzend
weiterer Raketen auf das Forschungslabor abgefeuert. Zwölf glühende
Lichtpunkte zogen

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