Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
einem Geräusch wie fernes Donnergrollen.
    Auf ganz Mole Mountain gab es nur zwei Geräte, die als Quelle hierfür
in Frage kamen, und das waren die beiden vierläufigen Flugabwehrkanonen
an den Polen des Asteroiden.
    Er drehte sich zu Anande um. »Haben Sie das auch gehört?«
    Der Arzt legte die Stirn in Falten. »Was denn?«
    Sentenza lauschte angestrengt.
    Nichts.
    Jetzt war wieder alles still, von dem Palaver der Wissenschaftler mal abgesehen.
Hatten ihm seine Sinne etwa einen Streich gespielt? Vielleicht hatte er sich
ja nur etwas eingebildet ...
    Im nächsten Moment fiel der Strom aus, und es wurde dunkel im Labor.

    »Statusbericht, Thorpa?« In An'tas Stimme lag eine eisige Kälte.
Der Pentakka raschelte nervös mit seinen Zweigen und betätigte hilflos
einige Schalter auf seiner Konsole. Es half alles nichts. Die Ikarus driftete im All.
    »Wir haben offenbar alle Energie verloren, Captain«, meldete Thorpa,
»Antrieb, Steuerung, Sensoren, Innenbeleuchtung ... alles mausetot.«
    An'ta tastete sich langsam durch das Halbdunkel zu Arthur Trooid vor, der im
Pilotensessel zusammengesunken war. Der Androide schien betäubt zu sein.
An'ta konnte nur hoffen, dass es sich lediglich um ein zeitlich begrenztes Phänomen
handelte.
    Thorpa räusperte sich. »Der Ausfall hat sicher auch die Lebenserhaltungssysteme
lahm gelegt, Captain.«
    Die Ceelie straffte sich. »Was meinen Sie, was passiert ist, Thorpa?«
    Der Pentakka machte ein knarrendes Geräusch. »Ich weiß es nicht
genau, aber es könnte sein, dass wir von so etwas wie einem elektromagnetischen
Puls getroffen worden sind. EMP-Waffen werden gerne eingesetzt, um elektronische
Geräte des Gegners zu stören ... oder zu zer stören. Du
liebe Güte!«, stieß er hervor, als ihm die Konsequenzen dieser
Theorie bewusst wurden.
    An'ta blickte nachdenklich zu dem erloschenen Brückenbildschirm hinüber.
Wenn sie doch wenigstens sehen konnte, was draußen vor sich ging! Vielleicht
waren in diesem Moment schon weitere Gefechtsköpfe auf dem Weg zu ihnen
... Sie schüttelte den Kopf. Wenn es wirklich ein elektromagnetischer Puls
gewesen war, der die Bordelektronik und Arthur Trooid ausgeknockt hatte, dann
war der nicht von den Outsidern ausgegangen, sondern wahrscheinlich von Mole
Mountain gekommen! Die Outsider würden nicht erst Lenkwaffen auf sie abfeuern
und dann mit einer elektromagnetischen Waffe auch gleich die Steuerung der Gefechtsköpfe
ausschalten. Nein, der EMP-Projektor musste ein Verteidigungsmechanismus des
Labors von Mole Mountain sein. Zwar hatte Danilo Tesmer die Akkus seiner Geschütztürme
nicht mehr rechtzeitig aufladen können, doch offensichtlich war es ihm
gelungen, auf die Schnelle eine andere Waffe in Stellung zu bringen und sie
zu zünden. Dabei hatte er allerdings auch den Rettungskreuzer lädiert,
und wie es auf dem Asteroiden selbst aussehen mochte, wollte sich An'ta lieber
nicht vorstellen; ob das Labor überhaupt eine ausreichende Abschirmvorrichtung
gegen einen starken elektromagnetischen Puls besaß?
    Ein sonores Brummen ließ sie aufhorchen. Im nächsten Moment sprang
die Notbeleuchtung des Schiffes an, und die beinahe völlige Dunkelheit
der Brücke hellte sich merklich auf.
    »Gut gemacht, Thorpa!«
    Der Pentakka wedelte mit den Ästen. »Das war ich nicht. Ich glaube,
das war das Schiff.«

    Danilo Tesmer schüttelte benommen den Kopf. Was war geschehen? Hatte er
das Bewusstsein verloren? Vielleicht war er mit dem Kopf irgendwo angeschlagen,
als er zu dem EMP-Emitter hinübergehechtet war. Er lag bäuchlings
auf dem Boden, und als er sich aufstützte, landete sein linker Ellenbogen
in einer Pfütze, die einen sauren Geruch verströmte.
    Tesmer brauchte nicht hinzuschauen, um zu wissen, worum es sich dabei handelte.
    Nicht, dass er das Erbrochene überhaupt gesehen hätte – ihn umgab
völlige Dunkelheit. Nicht einmal die Standby-Lämpchen der diversen
elektronischen Geräte im Raum leuchteten.
    Tesmer richtete sich vorsichtig auf und tastete um sich, bis er den Weg zurück
zum Waffenleitstand gefunden hatte. Erleichtert ließ er sich in seinen
Sessel sinken. Hier wusste er wenigstens, wo er war. Nach den Wissenschaftlern
konnte er immer noch sehen, sobald die Energieversorgung zurückkehrte.
Gewiss handelte es sich nur um einen vorübergehenden Stromausfall, ausgelöst
durch ...
    Ausgelöst durch ...
    Die Erkenntnis traf den Söldner wie ein

Weitere Kostenlose Bücher