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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Schlag in die Magengrube.
    Es musste der elektromagnetische Puls gewesen sein, der die elektronischen Geräte
von Mole Mountain lahm gelegt hatte. Offensichtlich hatte das Raumcorps bei
der Ausstattung des Asteroiden wirklich am falschen Ende gespart und keine entsprechenden
Schutzvorrichtungen gegen einen eventuellen Angriff mit EMP-Waffen installiert.
Er selbst hatte nicht daran gedacht, Commodore Färber danach zu fragen,
aber die derzeitige Situation ließ keinen anderen Schluss zu: Mit dem
Betätigen des EMP-Projektors hatte Tesmer ein klassisches Eigentor geschossen!
    Er fluchte leise in sich hinein. Man würde vermutlich seinen Vertrag vorzeitig
kündigen und ihn achtkantig rausschmeißen. Vielleicht würde
man ihn sogar verklagen, möglicherweise steckten sie ihn ins Gefängnis.
Oder das Raumcorps kam zu der Erkenntnis, dass er zu viel wusste, um ihn einfach
so gehen lassen zu können.
    Es gab nur eine Möglichkeit – er musste so schnell wie möglich
klar Schiff machen und das Malheur, dass er angerichtet hatte, ausbügeln.
Er konnte nur hoffen, dass das angreifende Schiff auch gehörig was abbekommen
hatte und dem Asteroiden so bald nicht mehr gefährlich werden konnte.
    Mit grimmiger Miene schälte er sich wieder aus dem Sessel, und vorsichtig
tastete er sich durch die Dunkelheit vorwärts.

    Der Brückenbildschirm knisterte, als er wieder hell wurde. An'ta kniff
geblendet die Augen zusammen. Nach und nach erwachten die Lichter und Instrumentenpulte
der Brücke wieder zu neuem Leben.
    »Ortung!«, rief Thorpa von seiner Station herüber. »Captain,
der Outsider ist havariert. Das Schiff treibt ohne Antrieb und ohne Energie.
Sieht so aus, als sei Mister Tesmers Plan doch aufgegangen.«
    »Sehr schön«, flötete die Ceelie und betätigte die
Sprechtaste des Funkgeräts. »Em-Em-Dee, hier Ikarus . Bitte
kommen.«
    Lediglich statisches Rauschen antwortete ihr.
    An'ta runzelte die Stirn. »Kriegen Sie das nicht besser hin, Thorpa?«
    Der Pentakka grummelte eine Antwort und ließ seine Zweige über die
Kommunikationskonsole tanzen. »Tut mir leid, Captain. Eine Menge Störungen
da draußen.«
    Die Tür der Brücke glitt auf, und Darius Weenderveen stürmte
herein. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass An'ta und Thorpa wohlauf
waren, kümmerte er sich um Arthur Trooid, der noch immer benommen im Pilotensessel
hing und erst langsam wieder zu sich kam.
    An'ta versuchte es noch einmal. »Em-Em-Dee! Mister Tesmer, hier ist Captain
An'ta vom Rettungskreuzer Ikarus . Können Sie mich hören?«
    Das Rauschen, das aus den Brückenlautsprechern drang, war so laut, dass
Thorpa beinahe vom Stuhl fiel. An'ta hielt sich die Ohren zu.
    »'tschuldigung«, nuschelte der Pentakka. Er betätigte hastig
einen Schalter, und das Pfeifen einer Rückkopplung schrillte durch die
Kommandobrücke. Hektisch patschte Thorpa mit seinen Ästen auf die
Tastatur, und die Geräuschkulisse verstummte.
    An'ta blieb mit verschränkten Armen vor dem Hauptmonitor stehen. Das Outsiderschiff
rotierte hilflos um seine Längsachse und driftete in gefährlicher
Nähe zu zwei kleineren Asteroiden, die in der Nähe von Mole Mountain
ihre Bahn um die ferne Sonne zogen. An'ta stellte sich vor, wie der Captain
des fremden Schiffes vor seinen deaktivierten Instrumenten saß und mit
ansehen musste, wie die beiden riesigen Felsbrocken vor den Sichtluken immer
größer wurden. Der Ikarus war dieses Schicksal offenbar nur
erspart geblieben, weil die intelligente Komponente des Schiffes einen Weg gefunden
hatte, das System zu rebooten. Ob das Schiff der Angreifer wohl permanent beschädigt
war? Oder würden die Outsider auch in einigen Minuten wieder ihre Antriebs-
und Waffensysteme aktivieren und erneut zum Angriff übergehen?
    »Von den Raketen ist nichts mehr zu sehen«, meldete Thorpa. »Die
EMP-Waffe von Mole Mountain hat offenbar deren Zielsuchgeräte überlastet.
Und das Outsiderschiff war dem Asteroiden deutlich näher als wir, so dass
es die volle Wucht des Pulses abbekommen hat. Es würde mich nicht wundern,
wenn der Schaden dort drüben dauerhaft ist.«
    An'ta schürzte die Lippen. »Hm. Und warum antwortet Mister Tesmer
nicht auf unsere Anrufe?«
    Arthur Trooid hob ruckartig den Kopf. »Da gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten,
Captain. Entweder er will nicht – oder er kann nicht.«
    »Ersteres können wir ausschließen, denke ich.«
    Der Androide

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