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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Zorn wandelte sich Mitleid
mit dem zerknirschten Pentakka, schließlich hatte er ihn stellvertretend
für all die anderen abgekanzelt, die seiner Freundschaft zu Pakcheon mehr
Aufmerksamkeit schenkten, als ihnen zustand, und Gerüchte verbreiteten,
die jeglicher Grundlage entbehrten. »Sprechen wir einfach über etwas
anderes.« Er wäre zwar lieber allein gewesen, doch wollte er Thorpa
nicht seinem schlechten Gewissen überlassen.
    Wieder entstand eine Verlegenheitspause.
    »Nun«, versuchte Cornelius, den Pentakka aufzumuntern, »worüber
reden wir?«
    Thorpa wippte auf seinen Laufwurzeln auf und ab. »Es heißt, Ihre
Fingerabdrücke hätten sich auf der Bombe befunden«, platzte er
heraus.
    Was hatte Cornelius eigentlich erwartet? Offensichtlich verstand ein Pentakka
unter Feinfühligkeit etwas anderes als ein Mensch. »Meine Fingerabdrücke
befinden sich auch auf der öffentlichen Toilette. Darum bin ich natürlich
schuld, wenn sie plötzlich verstopft ist.«
    »Ihr Zynismus ist unangebracht. Die Sache ist ernst. Ich bin hier, um Ihnen
zu helfen.«
    »Aber auch ein psychologisches Gutachten von Ihnen wird mir nicht die Freiheit
schenken. Glauben Sie, dass ich es war? Nicht die Toilette. Der Sprengsatz.«
    Thorpa rutschte unzufrieden hin und her und klagte: »Sie sind ein harter
Brocken. Ständig weichen Sie mir aus. Jedes einzelne Wort muss ich Ihnen
regelrecht aus der Nase ziehen. Auf Fragen antworten Sie mit Gegenfragen. Erinnern
Sie sich an die Mission, die uns nach Sumire-A führte? Ich war einige Male
dabei, wenn Sie Trax 1 – 6 zum Zeitvertreib von den Welten erzählten,
die Sie besucht haben. Oh, es waren ausnahmslos interessante Geschichten, einige
fand ich sogar richtig spannend, lustig oder lehrreich, aber Sie haben es stets
vermieden, von sich selbst zu reden. Warum? Und behaupten Sie bloß nicht,
Sie würden ungern im Mittelpunkt stehen. Durch Understatement kann man
sich auch gezielt in Szene setzen.«
    »Sie sind der Psychologe. Sagen Sie mir, warum ich mich so verhalte.«
    »Deshalb bin ich aber nicht hier, so reizvoll es auch wäre, diesen
Punkt zu diskutieren, sondern weil Ihr Benehmen – seit der Explosion –
Anlass zur Besorgnis gibt.«
    »Nicht nur mein Benehmen«, murmelte Cornelius und dachte an Sentenza.
Ob seine Vorgesetzte auch umgedreht worden war? Offensichtlich hatten sie die
Anwesenheit des unbekannten Telepathen geheim gehalten, anderenfalls hätte
Thorpa ihn längst zur Sprache gebracht, so neugierig wie er war. Cornelius
musste hier raus, bevor der Feind erneut zuschlug. Doch wie? Gab es niemanden,
der ihm vertraute und ihm helfen wollte?
    Was war mit Thorpa?
    Folgte er seinem Captain mit Kadavergehorsam, oder würde er sich über
Fehlentscheidungen hinwegsetzen, wenn Leben auf dem Spiel standen?
    »Wie bitte? Wen -«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Glauben Sie, ich wollte
... will Pakcheon töten?«
    Thorpa sah Cornelius lange Zeit an. »Wenn Sie einen triftigen Grund hätten.«
    »Oh.« Cornelius war ehrlich verblüfft und sackte leicht in sich
zusammen. Das wird nichts.
    »Nun, ich will nicht behaupten, dass Sie ein skrupelloser Mörder
sind«, der Pentakka raschelte entschuldigend, »aber ich denke, dass
Sie fähig wären, es zu tun, wenn Sie keine andere Wahl hätten,
beispielsweise wenn Sie herausfänden, dass er ein Feind ist, der Sie oder
andere umbringen will. Aber dann würden Sie ihn vermutlich im Kampf erschießen
und bestimmt keine Bombe an der Tür seiner Suite deponieren. Das wäre
Ihnen zu unsicher. Er könnte den Sprengkörper entdecken und entschärfen
oder seinen Plan ausführen, bevor ihn die Explosion tötet. Hätten
Sie Anlass, heimlich vorzugehen, würden Sie kaum Ihre Fingerabdrücke
auf der Tatwaffe zurücklassen. Tja, sie Sache ist wirklich seltsam ...«
    »Vielleicht bin ich ein Spion der Outsider«, half Cornelius mit einer
Erklärung aus. Es war bedrückend, in dieser Weise über Pakcheon
und sich selbst zu reden. Wieder verspürte er leichte Übelkeit.
    »Dann hätten Sie kaum bis jetzt mit dem Anschlag gewartet.«
    »Ich könnte die Seiten erst vor kurzem gewechselt haben.«
    »Und damit er Sie als Telepath nicht entlarvt, sollte er sterben. Das klingt
logisch, aber dann würden Sie keine Spur legen, die selbst einen Blinden
zu Ihnen führt.«
    »Ich baue darauf, dass mich jeder der Umstände wegen für schuldig
hält und lenke darum den

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