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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Verdacht gezielt auf mich, um es so aussehen zu
lassen, als hätte mich jemand – der wahre Täter – diskreditieren
wollen. Man wird nach diesem Jemand suchen und mir nicht mehr Aufmerksamkeit
als nötig widmen.«
    »Zu kompliziert, zu riskant.« Thorpa dachte nach. Seine Zweige peitschten
plötzlich aufgeregt in alle Richtungen. Glas und Teller klapperten gefährlich
nahe an der Tischkante. »Gibt es jemanden, der einen Nutzen daraus ziehen
könnte, wenn man Ihnen misstraut? Wenn Sie eingesperrt sind?«
    Cornelius stand auf und nahm das Geschirr und die Mappe an sich. »Entschuldigung,
ich war unhöflich. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Vielleicht ein Glas Wasser?
Etwas anderes habe ich leider nicht.«
    Er wartete die Antwort nicht ab und trug das Geschirr in die kleine Küche
nebenan. Aus dem Spender nahm er zwei Sterilisationstabletten und warf eine
in den Reinigungsautomat.
    Die Mappe legte er in das leere Schränkchen, das ursprünglich eine
Minibar enthalten hatte. Thorpa musste nicht wissen, dass sich Cornelius die
Skizzen eingeprägt hatte, die Trax 1 – 6 anhand ihrer Erkundungsspaziergänge
von Vortex Outpost angefertigt hatten. Was für die Fidehis bloß
ein amüsantes Spiel gewesen war, hatte sich bei der Beschattung von Pakcheon
als äußerst nützlich erwiesen, wenngleich vieles wegen der Umbauten
nun nicht mehr stimmte. So mancher Weg war zur Sackgasse geworden, während
verschiedene Wände einen Durchlass aufwiesen.
    »Nein, danke«, rief Thorpa ihm hinterher. Über seinen Geistesblitz
schien er die Mappe ganz vergessen zu haben. »Natürlich gibt es jemanden,
dem sehr daran gelegen wäre, dass man Sie verhaftet: der wahre Täter.«
    »Wenn wir davon ausgehen, dass es ihn gibt.« Cornelius kehrte an seinen
Platz zurück. »Aber warum gerade ich?«
    »Weil Sie ihn kennen, möglicherweise ohne, dass Sie sich dessen bewusst
sind. Wer könnte das sein?«
    »Gibt es Neues von Pakcheon?«, wechselte Cornelius abrupt das Thema.
    Die Blättchen an Thorpas Zweigen hinten traurig herab. »Dr. Anande
sagte, dass Pakcheons Zustand stabil sei. Die Ärzte hoffen, dass er bald
wieder zu sich kommt.«
    »Sie hoffen ...« Cornelius seufzte. »Haben Sie Trax 1 –
6 während der letzten Stunden gesehen?«
    Thorpa verneinte. »Eigenartig. Ich hatte erwartet, das Botschafter-Kollektiv
würde hier oder bei Pakcheon sein. Jetzt, wo Sie es sagen ... Es wurde
meines Wissens weder Protest wegen Ihrer Verhaftung eingelegt, noch nach einer
Besuchserlaubnis gefragt. Vielleicht haben Trax 1 – 6 noch gar nicht erfahren,
was ... Obwohl, das ist unwahrscheinlich.«
    »Unterschätzen Sie die Botschafter nicht. Dr. Anande wird kein halbes
Dutzend Fidehis in die Krankenstation hinein lassen, und Captain Sentenza möchte
bestimmt niemanden in meiner Nähe wissen, der mir vielleicht zur Flucht
verhelfen würde. Das können sich auch Trax 1 – 6 denken und in
Konsequenz auf die sinnlosen Bemühungen verzichtet haben.«
    »Würden Sie denn fliehen, wenn Sie die Gelegenheit hätten?«
    Cornelius grinste bloß, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht.
    »Selbst wenn dies einem Schuldgeständnis gleich käme?«,
bohrte Thorpa.
    »Wenn ich hier herum sitze, wird der wahre Täter vielleicht nie gefasst.«
    »Sie sollten mehr Vertrauen in Captain Sentenza und das Raumcorps haben.«
    »Und wenn der Bombenleger ein weiteres Mal zuschlägt, bevor er überführt
wird?«
    »Dann ist Ihre Unschuld bewiesen.«
    »Aber wer zahlt den Preis?«
    »Ja, wer? Wir alle – oder etwa nicht? Warten Sie! Meinen Sie etwa
... Pakcheon? Er war das Ziel der beiden jüngsten Anschläge. Dann
...«
    »Richtig.« Cornelius nahm die Brille ab, putzte sie umständlich
und gähnte hinter seiner Hand. Scheußlich!
    »Ich werde Captain Sentenza von Ihrer Befürchtung berichten«,
versprach Thorpa. »Bestimmt wird er sofort weitere Wachtposten in die Krankenstation
schicken. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Septimus.«
    »Das tue ich aber.« Cornelius beugte sich vor und blickte tief in
die kleinen, runden Augen seines Gegenübers. »Die Attentäter
sind mitten unter uns. Sie tarnen sich. Sie manipulieren unschuldige Menschen,
die dann die Drecksarbeit für sie ausführen. Vielleicht sind die Sicherheitsleute
– der Posten im Hospital – umgedreht worden. Begreifen Sie, Thorpa:
Ausgerechnet jene, die Pakcheon beschützen sollen, werden ihn vielleicht
töten.«
    Der

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