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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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über eine bartlose Wange. Pakcheon lebte.
Noch. Obwohl Cornelius erschöpft war, durfte er jetzt keine Pause machen,
sondern musste dafür sorgen, dass der Freund am Leben blieb. Wir schaffen
das, Pakcheon.
    Cornelius öffnete die Augen, als etwas Kaltes gegen seine Schläfe
gedrückt wurde.
    »Endstation«, sagte eine ruhige Stimme.

    Jason fühlte sich hilflos. Schon seit Stunden saß er auf dem Boden,
den Rücken an eine elastische Wand gelehnt – erfreulicherweise mochten
weder der weiche Untergrund noch die pflanzlichen Fasern hinter ihm sich zu
einem Loch öffnen und ihn verschlingen –, und beobachtete Shilla und
Taisho, die beide reglos und unverändert im Moos lagen.
    Celeste hatte sich ebenfalls nicht gemeldet und schien vollauf damit beschäftigt,
die Schäden zu beheben. Jedenfalls konnte er zusehen, wie sich die Wunden
im Gewebe schlossen, junge Pilzkolonien zu sprießen anfingen und sich
die Blütenknospen der Tulpen röteten und aufsprangen. Es war wie eine
dieser lehrreichen Holo-Dokumentationen, die im Zeitraffer die Entwicklung einer
Blume vom Samenkorn bis zu ihrem Verwelken zeigte.
    Jason streckte die steifen Beine aus. Eigentlich war er müde, aber die
Sorge um Shilla und Taisho ließ ihn keine Ruhe finden, selbst wenn die
Vernunft ihm zuflüsterte, dass er wenig ausrichten konnte, wenn etwas –
was auch immer – passieren mochte, und er es vielleicht bald bedauern würde,
dass er die Chance auf eine Runde Schlaf nicht genutzt hatte. Kehrte die Telepathin
in ihren Körper zurück, würde sie erschöpft sein und eine
Weile ruhen; das kannte er schon von ähnlichen Situationen. Dann oblag
es ihm, über seine hilflosen Freunde zu wachen.
    Jasons Augen ruhten auf Shillas entspanntem Gesicht. Obwohl es von den Strapazen
der letzten Tage gezeichnet war, zählte sie immer noch zu den attraktivsten
Frauen, die ihm je begegnet waren. Sie war sein Kumpel, der einzige Mensch,
dem er sein Vertrauen geschenkt hatte. Er hätte nichts dagegen gehabt,
wenn sie noch etwas mehr gewesen wären, doch bisher ignorierte Shilla stoisch
alle Flirt-Versuche. Ob sich daran jemals etwas ändern würde?
    Ärgerlich über sich selbst verdrängte er den Gedanken. Je länger
er untätig herum hockte, umso mehr Blödsinn ging ihm durch den Kopf.
Er würde sich hüten zu zerstören, was er hatte ... Und wer konnte
schon wissen, ob sie in zehn Minuten noch lebten? Verdammte Celeste, verdammte
Tomakk, verdammte Outsider!
    Jason stand auf, schritt zu seinen Begleitern hinüber und beugte sich
über das Podest. Taisho war nach wie vor ohne Bewusstsein. Shilla befand
sich in einem tranceähnlichen Zustand, der sich kaum von einem tiefen Schlaf
unterschied. Ob Celeste Verdacht schöpfen würde? Hoffentlich hatte
sie nicht längst schon alles durchschaut. Aber dann, so beruhigte sich
Jason, wäre bestimmt bereits die Hölle los, auf die sie vorhin einen
kleinen Vorgeschmack erhalten hatten.
    Die Outsider schienen ihre Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen zu haben.
Bevor sie die nächste Phase einleiteten, war Shilla hoffentlich –
mit guten Nachrichten – zurück. Unwillkürlich fragte sich Jason,
ob es etwas nützen würde, wenn er betete, aber da er an keine Götter
oder sonstige Mächte glaubte, die man auf diese Weise gewogen stimmen konnte,
ließ er es.
    Immer noch voller Sorge ging er auf und ab in der Kammer, pflückte einige
der Früchte, von denen er wusste, dass sie essbar waren, und schob sich
eine ovale, violette Beere in den Mund. Unwillkürlich zuckte er zusammen. Sauer. Er hatte sie viel saftiger und süßer kennen gelernt.
Celestes Reaktion auf den ... Ungehorsam? Jason ließ die Früchte
fallen. Womöglich waren sie sogar giftig. Oder würden sonstige Auswirkungen
haben. Schließlich waren sie Teile von Celeste . Wie viel von ihr hatte er – außer Nirat – in seinem Körper? Und die
anderen auch?
    Geistesabwesend kratzte er sich den Handrücken. Dann setzte er sich neben
Shilla. Was sollen wir nur tun? Schon oft hatte er sich in verzweifelten
Situationen befunden, doch selten waren andere beteiligt gewesen, für die
er sich verantwortlich gefühlt hatte.
    »Mach dir keine Sorgen. Taisho und ich können auf uns aufpassen.«
    Überrascht zuckte er hoch.
    Shilla blickte ihn an, erschöpft, und mit verschlossener Miene.
    Impulsiv packte Jason ihre Oberarme und zog sie an sich. »Du bist wieder
da.«
    »Ja.« Sie

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