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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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ließ es über sich ergehen, erwiderte die Umarmung
jedoch nicht.
    Zögerlich ließ Jason los. »Und Taisho? Was hast du herausgefunden?«
    Sie seufzte. »Es ist, wie du vermutet hast.«
    »Ah ... was meinst du?« Er hatte allerlei Vermutungen gehabt.
    »Alles – und es ist sogar noch schrecklicher.«
    »Was?«
    »Beruhige dich. Wir wollen nicht, dass Celeste etwas merkt. Noch ahnt sie
nicht, dass wir mehr erfahren haben, als wir sollten.«
    »Dann konntest du mit Taisho sprechen. Ist er in Ordnung?«
    Shilla nickte.
    »Ein Glück.« Erleichtert atmete Jason auf. Es waren, seit sie
ins Nexoversum gekommen waren, schon zu viele Menschen gestorben, die ihm und
Shilla hatten helfen wollen. »Ich weiß, dass du müde bist, aber
... Wie geht es Taisho? Kannst du mir das Wesentliche erzählen?«
    »Selbstverständlich. Zunächst das Wichtigste: Taisho hat erfreulicherweise
keine bleibenden Schäden davon getragen. Er wäre längst aufgewacht,
aber Celeste hält sein Bewusstsein fest. Sie will den Schlüssel assimilieren
und ihn im Sinne der Tomakk kontrollieren, aber allein – entgegen Nirats
Anweisungen. Taisho ist glücklicherweise daran gewöhnt, seinen Geist
zu schützen, so dass er Celestes Absichten rechtzeitig durchschaute. Da
die Tomakk beziehungsweise Celeste überhaupt nicht auf seine Gegenwehr
vorbereitet waren, gehe ich davon aus, dass ihre Kultur älter ist, als
wir dachten. Auch wenn es damals bereits Angeli im Nexoversum gab, sie besaßen
nicht die heutige Macht und hatten auch nicht die Position der allseits gefürchteten
Gedankenspione inne; es gab sicher viele Abtrünnige. Celeste weiß
darum nicht, wie sie mit Taisho umgehen soll, denn er ist eine völlig neue
Erfahrung. Sie kann nur auf eine Lücke in seiner Verteidigung lauern. Um
ihr keine Blöße zu bieten und uns nicht zu gefährden, verweigert
Taisho die Kommunikation.«
    »Celeste stellt sich gegen ihre Schöpfer?«, wunderte sich Jason.
»Aber warum?«
    »Das tut sie nicht wirklich. Sie ist ein Organismus, der lebt, lernt, sich
weiter entwickelt und eigenständig denkt. Nirats Fehler war, Celeste zu
unterschätzen. Obwohl er allerlei Eventualitäten einkalkulierte, schlug
sie eine andere Richtung ein, als vorgesehen. Sie will seine Pläne ausführen,
doch in einem viel größeren Maßstab. Ich glaube, die Tomakk
sollten auf einer geeigneten Welt wiedergeboren werden, ohne dass höher
entwickelte Lebensformen darunter leiden, doch Celeste sieht in ihren Herren
die Krone der Schöpfung und will mehr erreichen.«
    »Und die Konsequenzen?«
    Shilla gähnte hinter vorgehaltener Hand. »Wenn wir die Celestine in unsere Galaxis lotsen, wird Celeste anfangen, die Symbionten auf bewohnbaren
Planeten zu verbreiten. Erinnerst du dich daran, dass sie einmal sagte, die
Tomakk wollen unsere Heimat zum Erblühen bringen? Die Saat soll überall
hin getragen werden, die Flora und Fauna verändern und die Erbanlagen der
geeigneten Spezies umschreiben, so dass die Tomakk wieder auferstehen. Wir
sollen alle zu Tomakk werden! Die Fortsetzung des Kampfs gegen die Outsider
ist zweitrangig oder sogar bedeutungslos, wenn die Schöpfer an einem sicheren
Ort eine zweite Chance erhalten.«
    »Das ist ja verrückt. Zum Glück sind wir nicht kompatibel.«
    »Wir vielleicht nicht.« Plötzlich wirkte Shilla mutlos. »Aber
jemand anderes möglicherweise – können wir uns sicher sein? Und
was ist mit der nächsten Generation? Alles hier ist lebendig und kann mutieren.
Ich vermute, dass Celeste bereits dabei ist, anhand unserer Biodaten ihre Saat
anzupassen. Dann könnte es Vizianer mit Shodan-Kronen geben, die über
andere Lebensformen wachen, Pentakka, die ihre Intelligenz verlieren, Wurzeln
schlagen und zu Bäumen werden, Menschen, die Tomakk gebären ...Selbst
wenn es nicht zum Äußersten kommt, stell dir vor, dass das, was wir
an uns beobachten, einem ganzen Volk passiert. Das allein reicht schon für
eine Krise und Schlimmeres.«
    »Das heißt, wenn wir es schaffen, nach Hause zurückzukehren,
tragen wir Schuld an der möglichen Vernichtung der Zivilisation, wie wir
sie kennen«, begriff Jason.
    »Wenn Celeste herausfindet, dass wir Bescheid wissen, wird sie versuchen,
auch uns zu assimilieren, bevor wir ihre Pläne unterbinden können
»
    Sie schwiegen eine Weile.
    »Wir müssen im Nexoversum bleiben.« Jason fühlte sich ausgelaugt
und deprimiert. Sie hätten es fast ...

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