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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Cornelius eigenmächtig gehandelt
hatte und Kosang dabei zu Schaden gekommen war.
    Er seufzte. Nicht mehr lang, dann würde er wieder er selbst sein, aus diesen
verdammten Klamotten heraus kommen – und schnell vergessen, was ihm in
dieser Maske an Peinlichkeiten widerfahren war. Nichts als sabbernde Wüstlinge
... Bin ich auch so, wenn mir eine Frau gefällt? Langsam glaubte Cornelius
zu begreifen, was Pakcheon wegen seiner verlockenden Pheromone erduldete und
um wie viel unangenehmer es für ihn sein musste aufgrund der ausgeprägten
Xenophobie.
    Cornelius war müde, seine alten, noch nicht völlig verheilten Verletzungen
und die verbrannte Schulter schmerzten, und seine empfindlichen Augen tränten
wegen der verdammten Kontaktlinsen, die er immer noch tragen musste, da seine
Brille auf der Kosang geblieben war. Er hatte genug – und auch genug
für seine Galaxis getan. Für den Moment jedenfalls. Sein einziger
Wunsch waren eine heiße Dusche, die die blaue Farbe und alles andere,
was nicht zu ihm gehörte, abwusch und danach ein weiches Bett, in dem er
einen Tag lang schlafen wollte. Das unbequeme Diadem und die kneifenden Ohrringe
hatte er bereits abgelegt.
    Sein erster Weg führte allerdings in die Krankenstation. Zwar hatte Kosang
wiederholt darauf hingewiesen, dass Pakcheon gesund werden würde und sich
Cornelius keine Sorgen machen müsse, aber er wollte sich mit eigenen Augen
davon überzeugen, dass sich der Freund auf dem Weg der Besserung befand.
Als sich das Schott zu der Kabine öffnete, in der er Pakcheon zurück
gelassen hatte, blieb er überrascht stehen.
    Der Vizianer war wieder bei Bewusstsein, und es ging ihm offensichtlich gut
genug, dass er das Krankenlager hatte verlassen können. Er schlüpfte
gerade in ein locker sitzendes, dunkelblaues Gewand. Als er bemerkte, dass er
nicht länger allein war, drehte er sich um.
    »Pakcheon!«, rief Cornelius freudig und eilte spontan auf den ihn
zu. Die Erleichterung fegte alle Sorgen mit einem Schlag fort und veranlasste
Cornelius, die gewohnte Zurückhaltung abzulegen. »Ich bin so froh,
dass Sie wieder gesund sind.« Doch dann verharrte er abrupt, als ihm einfiel,
dass kein Vizianer Berührungen schätzte. Außerdem stand Pakcheons
Gewand offen, und darunter war er nackt – so viel konnte Cornelius selbst
durch seinen Tränenschleier erkennen. Er schluckte und spürte, dass
ihm heiß wurde. Vor Verlegenheit oder was auch immer. Es ziemte sich nicht,
Pakcheon ... so ... kameradschaftlich ... zu umarmen.
    Pakcheons Verblüffung währte nur Sekundenbruchteile und wich einem
strahlenden Lächeln. »Junius?« Er machte den letzten Schritt,
der sie voneinander noch getrennt hatte.
    Dann fühlte Cornelius starke Arme um sich. Offensichtlich teilte Pakcheon
Cornelius' Hemmungen nicht im Mindesten, und die Xenophobie war auch –
wieder einmal – vergessen. Der Beutel mit Kosangs zerschundenem Metall-Leib
fiel klirrend zu Boden.
    »Kosang hat mir alles berichtet«, flüsterte Pakcheon, während
er Cornelius an sich drückte. »Wie konnten Sie etwas so Verrücktes
tun? Sie wären beinahe getötet worden. Warum sind Sie nicht hier geblieben
und haben gewartet, bis ich wieder zu mir kam? Waren Sie nicht derjenige, der
darauf bestanden hatte, dass es keine Alleingänge mehr gibt?«
    »Tut mir Leid«, ertönte Kosangs unglückliche Stimme aus
dem Behältnis, »dass ich Cornelius nicht besser beschützen konnte.
Ich bin nicht aufs Kämpfen programmiert.«
    »Ohne Kosang wäre ich mit Sicherheit tot«, verteidigte Cornelius
die KI. Seine Hände hatten sich von ganz allein auf Pakcheons Rücken
gelegt. Nur selten zeigte der Vizianer seine Emotionen so offen. Es machte Cornelius
... glücklich. »Dafür, dass er gar nicht kämpfen kann, hat
er seine Sache mehr als nur gut gemacht. Können Sie ihn reparieren?«
    »Natürlich.« Pakcheons Griff lockerte sich ein wenig, und er
bedachte Cornelius mit einem Blick, den dieser nicht zu deuten vermochte. Der
Duft nach Vanille und Sandelholz wurde noch intensiver, und Cornelius schwitzte
stärker. Mit dem Daumen berührte Pakcheon Cornelius' feuchte Wange.
»Sie weinen ja ... Meinetwegen? Ich bin gerührt.«
    »Unsinn! Ich -«
    Pakcheons Augen wanderten von Cornelius Scheitel bis zur Sohle und wieder zurück.
»Sie sehen großartig aus.« Bewunderung schwang in seinen Worten.
»Hätte ich nicht Ihr Gedankenmuster erkannt ...

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