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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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anzukommen schwer war – nur mit Anstrengung gelang es Sentenza, nicht loszurennen,
um seinen Platz auf der Brücke einzunehmen und die Ikarus zu starten.
Stattdessen verlangsamte er seinen Schritt und blieb schließlich ganz
stehen, die Arme an den Seiten in erzwungener Entspannung. Diesmal nicht. Der
Alarm hielt einige Minuten an, dann brach er ab – wer bis jetzt nicht mitbekommen
hatte, dass der Angriff der Outsider begonnen hatte, der musste taub und blind
sein. Ein rotes Licht an den Wänden des Rettungskreuzers wies auf die höchste
Alarmstufe hin. Es war soweit.
    Vor seinem inneren Auge sah Sentenza genau, was nun passierte. Er hatte alle
Angriffspläne in den letzten Tagen und Wochen verinnerlicht und wusste,
dass in diesem Moment Morgenstern -Fliegerstaffeln die Station verließen.
Die kleinen, wendigen Jäger waren keine Gegner für die Hairaumer,
aber sie waren mit speziellen Waffen ausgestattet, um die Ortung des Feindes
zu irritieren. Zudem konnten sie effektiv gegen Jorans Schiffe eingesetzt werden.
Alle, auch die Piloten, waren sich im Klaren darüber, dass die Morgensterne einen hohen Blutzoll zahlen würden. Es mochte schwer sein, sie zu erwischen,
aber wenn ein Schuss traf, dann genügte dieser zumeist, um das Schiff zu
zerstören. Sentenza wusste von Piloten, die die Notausstiegssysteme ihres
Jägers deaktiviert hatten. Viele wollten lieber schnell und schmerzlos
sterben, als das Risiko einzugehen, ihren Feinden in die Hände zu fallen.
    Zur gleichen Zeit setzten sich die großen Kriegsschiffe von ihren vorbereiteten
Positionen aus in Bewegung. Es gab Pläne und Zweitpläne, Notfallpläne,
Sicherheitspläne – hinter jedem steckte eine ausgefeilte Strategie,
um die wenigen Schwächen des Gegners zu nutzen und die eigenen Stärken
zu optimieren. Jeder Kommandant war genau instruiert, und es hatte weit weniger
Eitelkeiten und interne Konflikte gegeben als vor der ersten Schlacht. Selbst
der egozentrischste Geck hatte mittlerweile begriffen, dass es hier nicht darum
ging, gut auszusehen und eine weitere Stufe irgendeiner Karriereleiter zu erklimmen.
Vielleicht waren auch einfach alle hohlköpfigen Befehlshaber in der Zwischenzeit
geflohen, wenn sie nicht im ersten Kampf an ihrer eigenen Unfähigkeit gestorben
waren. Sie wurden nicht vermisst – nur ihre Schiffe. Um gegen die Outsider
eine Chance zu haben, mussten mehrere große Raumer gleichzeitig gegen
einen Gegner angehen und ihre Feuerkraft bündeln. Es gab einen Punkt, an
dem selbst die Hairaumer überlastet waren – schade nur, dass sie nicht
still hielten, bis dieser erreicht war. Vielleicht würden die Nanoparasiten
der Movatoren helfen, indem sie die Außenhüllen der Outsiderschiffe
geschwächt hatten.
    Die Roboterwesen wollten sich selber zurück halten, kein Argument hatte
sie überzeugen können, und sowohl Zorn als auch Bitten, die einem
Flehen gleich kamen, hatten sie kalt gelassen. Sie waren die letzten ihrer Art.
Das war alles, was sie sagten, und es war ihnen Grund genug. Einerseits ärgerte
Sentenza sich maßlos darüber, denn das große, wabenförmige
Schiff der Movatoren war ein Kampfkreuzer von enormer Feuerkraft, und es wäre
eine große Hilfe in dieser Schlacht gewesen. Andererseits, widerwillig,
verstand er ihre Verbündeten. Wenn das dort ein Schiff wäre mit den
letzten Tausend Menschen, wenn es nirgendwo im Universum mehr weitere seiner
Art gäbe, würde er diese Überlebenden in einer solchen Schlacht
opfern? Den Movatoren war der Gedanke an Rache fremd; sie handelten nur rational.
Die Outsider hatten, in einer weit entfernten Vergangenheit, alle ihres Volkes
ausgelöscht. Es gab nichts, was die Invasoren von einer Maschinenzivilisation
haben wollten, keine Nahrung, keine Unterwerfung. Darum hatte es keine berechnete
Gnade gegeben, sondern nur die vollkommene Vernichtung. Nein, Sentenza konnte
die Movatoren verstehen.
    Und er war ihnen ganz persönlich sogar dankbar für den Überlebenswillen,
den sie zeigten. Nach langem Ringen hatten er und Sonja eine Entscheidung getroffen,
die für die Welt vollkommen unwichtig war, für sie aber alles bedeutete.
Sie würden beide auf diese Mission gehen und ihren ungeborenen Sohn Frederick
zurück lassen. Nicht auf Vortex Outpost, nicht an Bord irgendeines anderen
Schiffes, sondern bei den Movatoren. Da der Fötus noch von Maschinen versorgt
wurde, befand er sich in der

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