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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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aufhalten mochten. Kein Wunder also, dass – allen modernen Sicherheitsvorkehrungen
zum Trotz – Parks Gehalt das Prädikat ›astronomisch‹ verdiente
und er damit seine Familie versorgen, die kostspieligen Expeditionen seiner
Schwester finanzieren und noch etwas zur Seite legen konnte.
    Trotzdem war das ein Taschengeld im Vergleich zu dem, was die Ladung in dem
Doppelcontainer wert war. Nicht nur wegen der schieren Menge sondern vor allem
wegen der Qualität. Es lohnte sich bei Nycolit , auch solche Erze
zu fördern, die mit anderen Stoffen verunreinigt waren und erst aufwändig
raffiniert werden mussten. Aber es gab auch Adern, die fast rein waren, deren Nycolit -Gehalt so groß war, dass das erstklassige Material nie
mit einem Container verfrachtet wurde. Ein Spezialschiff wurde von der Firma
vorbei geschickt, unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen, geheim
und zusammen mit einer bewaffneten Eskorte. Der Wert von Rein- Nycolit war so groß, dass ein frei herumfliegender Container voll davon eine fast
unwiderstehliche Beute für Raumpiraten war. Zudem wurde die Substanz immer
instabiler, je reiner sie war, und es bedurfte besonderer Vorsichtsmaßnahmen,
um sie zu transportieren.
    Das Erz, das die Lastroboter dort unten so stoisch verluden, war so rein, wie
es überhaupt nur sein konnte. Erst vor wenigen Monaten waren sie auf diesem
Asteroiden auf eine Ader gestoßen, die die Firma und alle ihre Mitarbeiter
alleine reich machen konnte. Natürlich war nach der ersten Schlacht um
Vortex Outpost niemand mehr gekommen, um das geförderte Material abzuholen.
Und niemand hatte vor, es den Outsidern als Geschenk hier liegen zu lassen.
    »Wir sieht es bei dir aus?« Emmys Stimme, die aus Parks Kommlink drang,
klang fast fröhlich. Park fragte sich, ob das ein Zeichen von Hysterie
war oder schlichtweg an kleinen, bunten Pillen lag, die sich jetzt in mehr als
einer Tasche fanden.
    »Gut, es dauert nicht mehr lang. Es sei denn, es kommt hier doch noch zu
einer Explosion. Aber das merkt ihr dann schon.«
    »Sicher.«
    Wenn die Lastroboter die Sicherheitsfässer dort unten mit mangelnder Vorsicht
bewegten, würde der Asteroid bald nur noch Erinnerung sein – etwas
eher, als beabsichtigt.
    »Wir warten nur auf dich, Großer. Orrin kommt dich ablösen,
damit du zu deinem Generator kannst.« Sie lachte, freundlos und etwas schrill.
Pillen, beschloss Park. Das war mehr als Hysterie. »Sag den Sternen dein
Lebewohl!«
    »Werde ich, wenn es so weit ist. Gibt es Bewegung bei den Flotten?«
    Die Fernsensoren der Station waren gut, aber sie liefen auf minimaler Leistung,
damit niemand auf sie aufmerksam wurde. Vermutlich war das vergebliche Vorsicht,
aber keinem war danach, ein Risiko einzugehen. Wenn die Flotten anfingen, sich
aufeinander zuzubewegen, würden sie es merken. Und es ging ihnen nicht
um einzelne Schiffe. Nur darum, dass sie den Beginn der Schlacht nicht verpassten.
    »Nichts, da bewegt sich nichts. Aber es kann nicht mehr lange dauern. Jeder
scheint an seinem Platz zu sein und auf den Startschuss zu warten.«
    »So wie wir«, murmelte Park und klappte das Datenpad zu, auf dem er
notiert hatte, wie viele Erzfässer in den Container geladen worden waren.
Sinnlos, nur ein Relikt der Gewohnheit. Park starrte das Gerät in seiner
Hand an, dann lachte er tonlos und warf es in hohem Boden gegen einen Felsen,
wo es zerschmetterte. Ein seltsames Gefühl, eine Mischung aus Bedauern
und Nachdenklichkeit, überkam ihn beim Anblick der Reste. Er wartete auf
die Befriedigung, die viele Leute verspürten, wenn sie etwas beschädigten
oder zerbrachen, darauf, dass er sich erleichtert fühlte. Aber sie stellte
sich einfach nicht ein. Er war Ingenieur, er baute, konstruierte, reparierte.
Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal etwas mutwillig zerstört
hatte. Selbst die Folien der Nahrungskonzentrate legte er so fein säuberlich
gefaltet in den Wiederverwerter, dass die anderen darüber spöttische
Bemerkungen machten. Vermutlich war es zu spät, diese alten Gewohnheiten
noch zu ändern.
    Park wartete gewissenhaft, bis Orrin kam, um ihn abzulösen, ehe er sich
von den Verladerobotern abwandte und den nächsten Zugang zur Station aufsuchte.
    Als er die Schleuse verlassen und den Anzug abgelegt hatte, ging er die leeren
Flure entlang.
    Die Station wirkte verwaist; die meisten Leute arbeiteten oben in der Kuppel,
um alles

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