Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
Vom Netzwerk:
gewesen.
    Er fragte sich, ob sie je erfahren würden, was da wirklich passiert war,
wer für diese Explosion verantwortlich sein mochte. Irgendwann, vielleicht,
wenn sie hier überlebten, würde er Nachforschungen anstellen können.
Irgendwann würde er herausfinden, wem er dieses unerwartete Geschenk zu
verdanken hatte. Aber jetzt war dafür keine Zeit.
    Jetzt konnte er es nur nutzen, ehe es zu spät war.
    Vor fünfzehn Minuten hatte er die Nachricht erhalten, dass die Hyperbombe
fertig war. Die Meldung kam so unerwartet und schlicht nach der langen Wartezeit,
dass er sie im geordneten Chaos des Leitstandes zuerst nicht einmal wirklich
verstanden hatte. Er hatte der Überbringerin nur knapp zugenickt und sich
dann wieder dem aktuellen Schlachtgeschehen zugewandt, sich überlegt, wann
es nötig sein würde, die direkte Verteidigung der Station zu beginnen.
    Die Outsider bedienten sich der gleichen Strategie, die ein Hammer gegenüber
einem Amboss verfolgen mochte. Sie kamen einfach näher, in relativ geschlossener
Formation, von Springereinheiten abgesehen, die verhinderten, dass Schiffe der
Alliierten ihre Flanken schwächen oder umrunden konnten. Wo immer es sich
anbot, benutzten sie Jorans Schiffe als Kanonenfutter – Färber fragte
sich, ob dieser das nicht wahrnahm oder ob es ihm gleichgültig war.
    So simpel und schmucklos das Vorgehen war, es blieb die Tatsache, dass sie das
langsame Vorrücken der Outsider kaum aufhalten konnten. Sie verzögerten
die Flotte, es mochte ihnen sogar gelingen, einige Schiffe abzulösen und
dann mit vereinten Kräften zu vernichten. Aber die Hairaumer kamen auf
die Station zu, als wären sie wirklich große Raubfische und hätten
das Blut eines wehrlosen Opfers gerochen.
    Wann, so fragte Commodore Färber sich, würde er die ersten Schiffe
zum Schutz von Vortex Outpost zurückziehen müssen? Wann würden
die großen Geschütze der Station, ihre Raketen- und Torpedowerfer
zum Einsatz kommen? Wie viel Zeit konnte er den Wissenschaftlern und Forschern
an Bord noch erkaufen?
    Erst dann war ihm klar geworden, was für eine Nachricht man ihm gerade
eben gebracht hatte.
    Das Verstehen kam wie ein Schock. Er brauchte nicht mehr um Minuten zu ringen.
    Commodore Färber war ein Mann von raschem und schnellem Geist, aber er
benötigte mehrere Augenblicke, um seinen Gedanken einen neuen Kurs zu geben.
Die Bombe war fertig. Erst als er die Worte im Geiste wiederholte, konnte er
sich eingestehen, dass er nicht damit gerechnet hatte, sie zu hören. Auch
wenn er es gegenüber den anderen Befehlshabern und seinem Stab niemals
zugegeben hätte: Er hatte nicht mehr daran geglaubt, dass die Wissenschaftler
rechtzeitig ihre Arbeit abschließen würden. Für ihn war das
hier das letzte Aufbegehren gewesen, der trotzige Untergang bereits besiegter
Völker.
    Er hatte sich geirrt. Und er war froh darüber.
    Die Bombe war in die Ikarus gebracht und verladen worden. Aber die Schlacht
war bereits so dicht an der Station, dass es sehr schwer war, einen Flugkorridor
zu finden, der es dem Rettungskreuzer ermöglichen würde, mit geringem
Risiko Abstand und Geschwindigkeit für den Hypersprung zu gewinnen. Die
Outsider mochten eine simple Angriffsstrategie verfolgen, aber sie waren aufmerksam,
sehr sogar.
    Mehrere Schiffe hatten versucht, das Gebiet zu verlassen, getarnt als Deserteure,
doch in Wahrheit mit dem Auftrag, auszutesten, wie die Outsider darauf reagierten.
Die Entschlossenheit der Besatzung dieser Schiffe würde auf einer späteren
Gedenkfeier zur Sprache kommen, denn es hatte sich gezeigt, dass die Invasoren
keine Flüchtlinge duldeten. Jedes Schiff, das versucht hatte, auf Hypersprunggeschwindigkeit
zu kommen, war sofort gejagt und vernichtet worden. Drei Schiffe hatten sie
auf diese Weise verloren – und die Hoffnung darauf, dass sie die Ikarus beiläufig aus dem System bekommen würden.
    Commodore Färber hatte keine Starterlaubnis gegeben, obwohl Captain Sentenza
ihm sehr deutliche Anforderungen per Funk geschickt hatte. Der Kommandant von
Vortex Outpost hatte nicht um ein Wunder gebeten. Aber er hatte trotzdem eines
bekommen. Und er würde es nutzen.
    »Geben Sie der Ikarus das Signal, sie soll sich sofort auf den Weg
machen. Begleitstaffeln aktivieren. Kontaktierensie Raumpriorin Chièla
von der Götterfurcht und Captain Donreiss auf der Gygax .
Sie sollen in Position gehen, um der Ikarus den

Weitere Kostenlose Bücher