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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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furchtbaren Eroberungskrieges gewesen, sondern
auch der Tag, an dem Jason Knight und Shilla mit der Celestine durch
die Öffnung in das Reich ihrer Feinde geschleudert worden waren. Beide
hatte Sentenza, ohne es sich selber jemals wirklich einzugestehen, für
tot gehalten. Was konnte von jemandem übrig bleiben, der durch eine Sonne
sprang? Und selbst wenn das gelingen sollte, wie konnte jemand in einer Galaxie
überleben, in der Wesen herrschten, die Gehirne als Nahrung brauchten?
Je mehr Zeit vergangen war, ohne dass es ein Lebenszeichen gegeben hatte, desto
sicherer war Sentenza gewesen, dass die beiden ungleichen Gefährten nicht
mehr am Leben waren. Auch die unerschütterliche Gewissheit des Vizianers
Pakchons, dass seine Schwester im Geiste Shilla noch lebte, hatte Sentenza
unberührt gelassen.
    Manchmal konnten einem die blauhäutigen Fremden wie Halbgötter erscheinen,
mit ihrer Telepathie, ihrer Technologie, ihrer Schönheit, aber sie waren
keine. Zu spüren, ob jemand in einer anderen Galaxie wohlauf war oder nicht,
das überstieg in Sentenzas Vorstellung die Fertigkeiten von jedem lebenden
Wesen, ganz gleich, wie überzeugt der Vizianer selber davon gewesen sein
mochte.
    Wie auch immer. Sentenza hatte sich geirrt.
    Vizianer konnten über die Entfernung zwischen zwei Galaxien hinweg spüren,
wie es dem anderen erging, während er selber ins andere Zimmer gehen musste,
um zu sehen, wie Sonja sich fühlte.
    Die Raumschiffe der Vizianer waren trotz ihrer geringen Größe stabil
genug, um unbeschadet durch eine Sonne zu springen und von der anderen Seite
sogar noch Funksprüche nach Hause zu senden: herzliche Grüße
von der Front, mitten aus dem Aufmarschgebiet der Outsider.
    Und, der dritte und größte Irrtum, über den Sentenza sich
ebenso freute wie über die ersten beiden: Jason Knight und Shilla hatten
irgendwie überlebt und waren sogar von Pakcheon und Cornelius gefunden
worden. Anscheinend hatten sie auf der anderen Seite des Seer'Tak-Tores gewartet,
bereit ... ja, für was? Heimlich mit der Flotte der Hairaumer zurück
zu kommen in eine belagerte Galaxie? Oder den bedrohten Völkern irgendwelche
Informationen zu bringen, irgendwelche Hilfe, um die Invasion zu stoppen?
    Für das System von Seer'Tak kam so eine Hilfe, ganz gleich von welcher
Seite, auf jeden Fall zu spät. So wie für alle, die auf dem Weg der
Outsider lagen. Dabei hatten sich die Invasoren nicht einmal wirklich die Mühe
gemacht, den Korridor gründlich frei zu räumen, den sie für ihren
Anflug nach Vortex Outpostbrauchten. Sie hatten sich damit begnügt,
jede Raumstation, alle größeren Schiffe und gegebenenfalls auch planetare
Verteidigungsanlagen zu vernichten, die ihnen auch nur im Entferntesten gefährlich
werden könnten.
    Kleinere Schiffe, Siedlungen und unbewaffnete Stationen hatten sie links liegen
lassen, so dass es in jedem der scheinbar ausgestorbenen Systeme zahlreiche
Überlebende geben musste, die still und geduckt ausharrten und sich fragten,
wie sie es geschafft hatten, noch zu existieren. Sie wussten, ihr Glück
würde nicht anhalten. Sobald es keinen nennenswerten militärischen
Widerstand mehr gab, würden die Outsider zurückkommen, um ihr Herrschaftssystem
zu installieren und die ersten Ernten einzubringen. Und dann würden viele
sich wünschen, vorher im Kampf gefallen zu sein.
    Sentenza löste mit Anstrengung die Hände, die er unbewusst zu Fäusten
geballt hatte, und sah auf einem internen Monitor, wie Weenderveen und An'ta
die Bombe in einer der Schleusen startbereit machten.
    Das Gebilde war gut vier Meter lang und massig, hatte aber äußerlich
nichts Besonderes. Es hätte ein kleiner Gleiter unbekannter Bauart sein
können, ein Frachtcontainer, ein Tank. Nichts verriet seine Bedeutung.
Jemand hatte etwas auf die Seite geschrieben, mehr geschmiert, vielleicht einer
der Forscher, während seine Kollegen auf der anderen Seite in Hektik die
Verkleidung schlossen. Die Farbe war auf der Panzerung verlaufen. Sentenza kannte
die Schriftzeichen nicht und fragte sich für einen Moment, was dort stehen
mochte.
    Hoffnung? Schöne Grüße vom Mittagessen? Fahrt zur Hölle?
    Was hätte er auf so ein Ding geschrieben, von dem das Überleben seiner
ganzen Rasse abhing?
    »Wir sind soweit«, hörte Sentenza Weenderveen und sah, wie der
Ingenieur zur Kamera hoch winkte. »Sobald wir das Signal bekommen, kann
der

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