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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost
Autoren: Sylke Brandt
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Kleine auf die Reise gehen.«
    Auf dem Monitor konnte man sehen, wie An'ta noch einmal den Antrieb kontrollierte,
den sie der Bombe aufgeschnallt hatten wie einen überdimsionalen Rucksack.
Es sah seltsam aus. Die Aufsätze, die auf den letzten Drücker für
die Bombe konstruiert und gebaut worden waren, würden das kleine Geschoss
auf eine beachtliche Geschwindigkeit bringen, groß genug, um sie durch
das Sonnentor zu katapultieren. Die Outsider hatten auf dieser Seite des Sonnentores
keine Wächter zurück gelassen, was überheblich erschien, aber
schlichtweg nicht nötig war. Sie konnten das Tor nicht zerstören,
niemand konnte das, und auf der anderen Seite wartete eine ganze Flotte Hairaumer.
Was für einen Schaden sollte irgendeine Aktion der zukünftigen Untertanen
da anrichten?
    Viel, hoffte Sentenza und lächelte schmal.
    Sehr viel.
    Ihr neuer Plan gefiel ihm weitaus besser als die drei, die sie gehabt hatten,
bevor es Pakcheon gelungen war, nicht nur Kontakt mit Jason und Shilla im Nexoversum
aufzunehmen, sondern selber hinüber zu fliegen und sich dort als Verbindungsmann
zu postieren. Bisher hatten ihre Hoffnungen so ausgesehen:
    Plan 1: Die Ikarus fliegt mit der Bombe durch das Sonnentor, die Crew
hofft darauf, das zu überstehen oder zumindest so darin zu explodieren,
dass das Aufmarsch-Gebiet und die wichtigsten Zentren der Outsider dahinter
betroffen sind.
    Plan 2: Die Ikarus fliegt durch das Tor, kommt auf der anderen Seite
inmitten der Flotte der Outsider an, sieht ihnen noch einmal trotzig in ihre
hässlichen Visagen, zündet die Bombe und vergeht in einem heldenhaften
Feuer.
    Plan 3: Die Ikarus taucht nicht Wange an Wange mit den Hairaumern auf,
sondern bleibt unentdeckt, fliegt zum Aufmarschgebiet der Outsider, aktiviert
den Zeitzünder der Bombe und schafft vor der Explosion einen Rücksprung
durch das Sonnentor.
    Die informellen Wetten, dessen war sich Sentenza so wie jeder andere seiner
Crew bewusst gewesen, standen nicht gut für den dritten Plan. Aber nun,
nach dem Funkspruch von Pakcheon von der anderen Seite, sah alles völlig
anders aus.
    Sentenza liebte Plan 4. Er bot ihnen die Chance, zu Überleben und an dem
Jubel über den Sieg noch teilhaben zu können. Sie würden die
Bombe alleine durch das Sonnentor schicken, das die Waffe ins Nexoversum befördern
würde, wo Pakcheon und Cornelius sie mit der Kosang in Empfang nahmen.
Es war dann an ihnen, sie ins Zielgebiet zu bringen, zu aktivieren und schnell
zurückzukommen, ehe auf der anderen Seite eine neue »Große Stille«
ausbrach, die der Milchstraße hoffentlich einige Jahrhunderte Frieden
vor den Invasoren bescheren würde. Und, wenn das Glück ihnen hold
war, dann würde die Ikarus nichts anderes tun, als hier zu warten,
die Kosang in Empfang zu nehmen, den Helden ein paar Pflaster aufzukleben
und ihnen Partyhütchen aufzusetzen.
    Wenn alles funktionierte.
    Eines wusste er aber in jedem Fall.
    Die große Siegesfeier würde nicht auf Vortex Outpost stattfinden.
Alle Strategen waren sich in einer Sache einig gewesen: Das Signal für
die große Invasionsflotte, durch das Tor zu kommen und sich diese Galaxis
endgültig unter den Nagel zu reißen, würde der Untergang des
letzten, um die Station massierten Widerstandes aller Völker der Milchstraße
sein. Die Hoffnung für sie alle begann in dem Moment, in dem die der Station
endete.

    Die gute Nachricht für Melody war: Es gab noch einen Flur, und er war so
weit unbeschädigt, dass man ihn benutzen konnte. Die schlechte: Es war
nicht mehr viel von ihm zu sehen. Offensichtlich hatten die automatischen Löschanlagen
der Station ihren Dienst aufgegeben, und die Brände, die überall ausgebrochen
waren, breiteten sich nun immer weiter aus. Der Rauch in den Fluren und Räumen
war so dicht, dass Melody ohne Schutzmaske nach zwei Atemzügen das Bewusstsein
verloren hätte. So hatte sie nur das Problem, dass trotz der Brille ihre
Augen tränten und brannten und sie kaum wusste, wohin sie ihren Fuß
setzte.
    Eigentlich sollte sie wissen, wohin sie gehen musste, denn sie hatte sich den
Fluchtplan der Station in den letzten Tagen wieder und wieder eingeprägt.
Vergeblich, wie sie jetzt feststellen musste. Sie konnte sich nicht einmal mehr
erinnern, ob sie, nachdem sie aus ihrer Kammer getreten war, nach rechts oder
links abbiegen musste.
    Das ist der Stress , beobachtete ein Teil von ihr
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