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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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kein Problem«, unterbrach Ohboy ihn mitten im Satz und stand
unvermittelt auf. Er strich sich über den Kopf, als würde er versuchen,
die zerwühlten Haare zu glätten, und griff nach seiner Uniformjacke,
die halb unter der Pritsche lag.
    Der plötzliche Wandel hatte den Offizier verstummen lassen. Er mustere
den anderen Mann misstrauisch, als könnte er auf seiner Stirn einen Grund
finden für die übergangslose Kooperationsbereitschaft.
    »Wir können gehen, ich bin bereit.«
    »Sind Sie das wirklich?«
    Wenn Ohboy die Untertöne in der Frage bemerkt hatte, reagierte er nicht
darauf. Sein Blick war fest und seine Stimme ruhig.
    »Ich habe nicht nur Erfahrung, ich bin der Beste«
    Er hielt inne, ein unausgesprochener Satz hing für einen Moment im Raum,
dann fuhr Ohboy einfach fort. »Der Beste, den Sie kriegen können.
Setzten Sie mich an die Kontrollen, und ich beweise es Ihnen.« Er öffnete
die Tür der Kabine und wartete, bis sich der Offizier rührte und in
den Korridor hinaus trat. Dann folgte er ihm.
    Die Zentrale der Syras Stern zeigte nicht viele Spuren der vorangegangenen
Kämpfe, obschon hier und dort Techniker konzentriert damit beschäftigt
waren, beschädigte Systeme zu reparieren oder auszutauschen. Ohboy hatte
keine Gelegenheit gehabt, sich das Schiff von außen anzusehen und er hatte
seine Kabine nicht verlassen, seit er an Bord gekommen war. Anscheinend war
das Schiff gut genug in Schuss, um noch einsatzfähig zu sein. Ob es überhaupt
noch Kämpfe gab?
    Wenn Vortex Outpost in der Gewalt der Outsider war, dann schien es wenig wahrscheinlich,
sie dort wieder heraus holen zu können, ohne die ganze Station zu zerstören,
und vermutlich würde selbst das nur unter großen eigenen Verlusten
funktionieren. Die Station hatte einen hohen materiellen, ideellen und strategischen
Wert, ohne Frage, aber das war gewiss nicht ausreichend, um so viele weitere
Opfer zu rechtfertigen.
    War die Ikarus durch gekommen? Ohboy hatte nicht mehr darauf geachtet,
weder in der letzten Phase der Verteidigung noch während seiner Flucht.
Und seltsamerweise interessierte es ihn auch jetzt nicht so sehr, dass er jemanden
gefragt hätte. Es schien ohnehin keiner darauf aus sein, sich mit ihm zu
unterhalten.
    Der Offizier, der ihn aus der Kabine geholt hatte, brachte ihn zu seinem Platz,
ohne den Kapitän mit dem Neuankömmling zu behelligen, sofern der sich
überhaupt auf der Brücke befand.
    »Hier«, sagte er überflüssigerweise und deutete auf einen
Sessel. »Die Kontrollen sind Ihnen vertraut?«
    »Sicher.«
    Der Mann blieb einen Moment stumm stehen, als erwartete er von Ohboy noch irgendwelche
Kommentare, dann zuckte er kaum merklich mit den Schultern, drehte sich um und
ging wortlos davon. Ohboy war das Recht. Es gab kaum etwas, was er jetzt weniger
brauchte als Smalltalk mit einem selbstgefälligen Idioten.
    Als Ohboy sich setzte, bemerkte er getrocknete, dunkle Flecken auf dem Sessel
und auf dem Boden vor der Konsole. Irgendjemand hatte sich wohl bemüht,
sie zu entfernen, aber weder besonders gründlich noch erfolgreich. Da seine
drei Vorgänger sich nun auf der Krankenstation befanden, brauchte Ohboy
nicht viel Phantasie, um sich zu denken, um was es sich handelte. Es war ihm
egal.
    Er prüfte die Geräte und stellte rasch fest, dass ihm die allermeisten
davon tatsächlich vertraut waren. Einige waren spezifisch für Kampfkreuzer,
und bei denen hatte er nur durch Simulatorentraining eine vage Vorstellung,
wie sie zu bedienen waren. Er war, um es milde auszudrücken, während
der schnellen Sonderausbildung als Waffenoffizier nicht besonders aufmerksam
gewesen. Doch vermutlich würde das keinen großen Unterschied machen.
Wenn er die Stimmung in der Zentrale richtig deutete, dann stand der nächste
Kampfeinsatz nicht unmittelbar bevor. Vielleicht ordnete sich die Flotte der
Alliierten neu, vielleicht war sie auch auf dem Rückzug.
    Ohboy nahm das Datennetz in die Hand und betrachtete es mit wenig Begeisterung.
Auch hier hatte sich jemand bemüht, das Interface zu reinigen, das silbrige
Geflecht war makellos, als wäre es soeben aus seiner Packung geschlüpft.
Trotzdem war es definitiv von einem anderen Offizier benutzt worden, und das
war die Ursache für Ohboys Unbehagen. Nicht, weil er überempfindlich
war gegenüber Gebrauchtwaren – er würde die getragene Unterwäsche
jedes anderen Mannes anziehen, wenn es

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