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Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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anmelden konnte, betätigte Louis den Öffner, woraufhin
die Tür mit einem Zischen zur Seite glitt.
Er schämte sich dafür, noch vor Beginn seiner eigentlichen Arbeit
bereits krank und nahezu hilflos zu sein. Nun, er hätte es auch nicht wirklich
befürwortet, während seiner Tätigkeit zu erkranken, aber so war
es ihm noch unangenehmer. Was musste Doktor Faahrd von ihm denken? Ein geschlossener
und ein halb ausgeräumter Koffer in diesem kleinen Raum, und es sah schon
aus, als hätte ein Bragg gewütet. Der Arzt war bereits gestern, sofort
nachdem er Herwegs Nachricht empfangen hatte, hierher gekommen und hatte ihn
von Anfang an wie einen Gleichgestellten behandelt. Von Ärzten im Alter
Faahrds war Louis das nicht gewohnt, allerdings beschränkte sich seine
diesbezügliche Erfahrung natürlich fast ausschließlich auf die
Professoren und Lehrer in seiner Ausbildung. Umso peinlicher war es ihm, dass
Faahrd ihn so erleben musste. Die Temperatur war immer noch viel zu hoch, da
hatten auch die fiebersenkenden Mittel nichts geholfen. An Schlaf war die letzten
Stunden nicht zu denken gewesen.
Einige Male hatte Louis es gerade noch zu den Toiletten auf dem Gang geschafft
und war dabei noch froh, dass tagsüber die Gebäude hier nahezu menschenleer
waren. Nur vereinzelt hatte er auf den anderen Etagen Geräusche gehört,
die auf weitere Anwesende schließen ließen. Verwunderlich, dass
diese Häuser so hellhörig gebaut waren. Er hätte von dem Plastbeton
mehr Schalldämmung erwartet. Letztlich spielte es aber keine Rolle; er
würde sich auskurieren, seine Stelle antreten und sicher innerhalb weniger
Wochen eine Wohnung in der Stadt bezahlen können. Gedanken die ihn aufrecht
hielten und ihm zumindest halfen, sich nicht gänzlich von dem Fieber unterkriegen
zu lassen.
Faahrd grüßte kurz und herzlich, hielt sich aber gar nicht erst mit
der Frage nach Louis' Befinden auf. Er hatte sich gleich das Aufzeichnungsgerät
vom Tisch geschnappt und die Daten aus dem Mediarmband abgerufen. Während
er die Diagramme entzifferte, schüttelte er nur den Kopf. Das dünne
Haar hatte im Licht der Abendsonne, das durch ein kleines Fenster fiel, eine
rötliche Färbung angenommen und verlieh dem Arzt etwas Irreales.
Im Gegensatz zu den Informationen, die Louis im Lauf des Tages natürlich
auch immer wieder abgerufen und analysiert hatte. Er hatte es auf seine Unerfahrenheit
geschoben, dass ihm die Werte so wenig sagten. Natürlich erkannte er das
Ansteigen der weißen Blutkörperchen, allerdings waren diese Veränderungen
noch nicht besorgniserregend. Dass seine Körpertemperatur über den
Normalwert lag, wusste er, und um das herauszufinden, hätte er das Gerät
nicht benötigt. Aber irgendetwas geschah mit oder in seinem Blut. Die Werte
veränderten sich allgemein zu schnell, wobei sie nach kurzer Zeit wieder
auf ein annähernd normales Maß zurückfielen.
Louis erkannte, als Faahrd das Gerät auf den Tisch legte und sich auf den
immer noch nicht ausgepackten Koffer setzte, dass es dem alten Arzt genauso
ging und er sich ebenso wenig einen Reim auf das Ganze machen konnte.
»Eigentlich faszinierend, wenn es nicht so ernst wäre. Wie fühlen
Sie sich insgesamt? Gestern hatten Sie noch von Krämpfen gesprochen.«
»Die wurden über Nacht noch schlimmer. Ich habe kaum ein Auge zugetan.
Ich kann mir nur vorstellen, dass ich etwas gegessen habe, was ich nicht vertrage.
Ich war heute aber auch schon kurz draußen und habe mir etwas die Beine
vertreten. Anscheinend normalisiert sich mein Zustand bereits wieder.«
»Gemach, gemach. Lassen Sie sich Zeit. Wir können, sobald Sie wieder
fit genug sind, ein paar Allergietests machen, aber ich nehme an ...«
»Die wurden natürlich schon durchgeführt, als ich mich für
die Stelle hier beworben habe. Es macht ja keinen Sinn, jemanden hier her zu
holen, der auf die fremde Flora oder Fauna allergisch reagiert. Nein, das wurde
schon erledigt. Einzig das Essen auf dem Raumer, der mich von Ransut 4 auf Shahazan
brachte, wäre eine Erklärung.«
»Sie kommen ursprünglich von Tilde?«
»Ja, und der Transport von dort zum Raumhafen auf Ransut 4 verlief in vollkommen
normalen Bahnen, soweit ich das beurteilen kann. So oft bin ich diese Langstrecken
noch nicht geflogen. Aber während der paar Tage habe ich keine Auffälligkeiten
an mir festgestellt. Außer einer gewissen Nervosität, die eigentlich
seit den

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