Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan
versuchte, den vermeintlichen Feind anzugreifen, wurde mit lautem
»Ah!« und »Oh!« bewundert. An der Bartonis fanden die Saugnäpfe
aber dann doch keinen Halt, und so stieß sich das fast zehn Meter lange
Tier mit einem Ruck von dem Boot ab und verschwand in der Tiefe.
Der Ausflug hatte fast fünf Stunden gedauert, und dementsprechend geschafft
verließen die Meeresforscher das Tauchboot, sobald es wieder am
Kai angelegt hatte.
Kapitän Zerks ließ es sich nicht nehmen, jeden einzelnen Gast persönlich
zu verabschieden und nahm erfreut den Dank der Urlauber entgegen.
»Ich hoffe, der Ausflug hat Ihnen gefallen, trotzdem er nur von einem alten
Kapitän geführt wurde«, sprach er Sonja an.
»Oh, gar keine Frage, Kapitän Zerks! Es war eine wunderbare Fahrt,
und Ihre Erläuterungen waren sowohl interessant als auch unterhaltsam.
Wir«, sie zog Roderick an sich heran, bevor sie weiter sprach, »haben
diese Reise in die Unterwasserwelt wirklich genossen und würden jederzeit
wieder mit Ihnen fahren.«
Sentenza nickte zustimmend und schüttelte dem Kapitän die Hand. »Dem
ist nichts hinzuzufügen. Meine Frau hat absolut Recht.«
»So soll es sein. Ich danke Ihnen und wünsche einen weiterhin angenehmen
Aufenthalt«, antwortete der Kapitän und verneigte sich kurz, bevor
er sich den nächsten Gästen zuwandte.
Sonja DiMersi und Roderick Sentenza hatten zwar schon so manchen Weltraumflug
hinter sich gebracht, doch nach dem Unterwasserausflug dauerte es ein paar Schritte,
bis sie wieder geradeaus laufen konnten, ohne zu versuchen, vermeintliche Wellenbewegungen
auszugleichen.
»Ich dachte, unter Wasser gäbe es keine Wellen? Und überhaupt,
mittels Stabilisatoren hätte man das doch sicher vermeiden können«,
murmelte Sentenza.
»Ach, komm, das gehört doch einfach dazu. Wenn du alles komfortabel
und ruhig erleben könntest, bliebe ja das Abenteuer völlig außen
vor. Und wenn es nur das Abenteuer des wieder gerade Gehens ist!«
»So kann man es natürlich auch sehen. Nun wollen wir doch mal erkunden,
wie es unserem Frederick ergangen ist.«
Dem immer noch sehr hohen Lautstärkepegel nach zu schließen schien
es ihm, wie auch den anderen Kindern im gleichen Alter, sehr gut zu gehen.
»Am Nachmittag gab es natürlich Bettruhe«, berichtete die Frau,
die Frederick mittags in Empfang genommen hatte. »Und die Kinder halten
sich auch brav daran. Nachdem sie sich ansonsten gefahrlos austoben können,
sind sie auch meistens entsprechend müde. Ihr Kleiner ist für sein
Alter schon sehr aktiv und geht schnell auf andere zu. Er ...«
Roderick hörte den Ausführungen nur noch nebenbei zu. Er beobachtete
seinen Sohn, der gemeinsam mit drei anderen Kindern in einer Art Strandbereich
herumrobbte und offenbar das größte Vergnügen darin fand, den
Sand zu einem kleinen Hügel aufzuschütten, um ihn dann mit einer Handbewegung
wieder großzügig in der Umgebung zu verteilen. Eine Tätigkeit,
die von seinen Spielkameraden ebenfalls und nahezu unermüdlich ausgeübt
wurde.
Als er mit Sonja zu dem Spielplatz ging, um Frederick wieder zu sich zu holen,
war nur schwer zu sagen, wessen Augen mehr glänzten. Frederick streckte
die kleinen Ärmchen zu seinen Eltern aus und brabbelte mit weit aufgerissenen
Augen auf die beiden ein. Sonja verhielt lächelnd, als sie spürte
wie sehr es ihren Mann drängte, seinen Sohn wieder im Arm halten zu können.
Und es kümmerte ihn dabei auch nicht, dass dabei sein Freizeitanzug mit
nassem Sand verdreckt wurde; er hatte nur noch Augen für seinen Freddy.
Er hielt den Kleinen hoch über den Kopf. Ein fröhliches Quietschen
war die Antwort darauf, und nachdem Roderick dieses Spiel noch ein paar Mal
wiederholt hatte, nahm er seinen Sohn und seine Frau in die Arme. Für ein
paar Momente standen die drei eng umschlungen auf dem Spielplatz, bis ein Räuspern
sie daran erinnerte, dass sie eigentlich gemeinsam gehen konnten und nicht länger
in der Krippe verweilen mussten.
Bei aller Freude über das Wiedersehen mit seinem Sohn war Roderick nicht
entgangen, dass sich noch mindestens ebenso viele Kinder in dem Spielbereich
aufhielten wie am Mittag. Nun hatte zwar auch ihr Ausflug lange gedauert, und
dementsprechend spät konnten sie ihren Sohn erst abholen, doch wenn er
die Angaben in den Prospekten noch richtig im Kopf hatte, so waren die meisten
Ausflüge vor dem Abendessen beendet. Und jetzt, um diese Zeit, war
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