Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan
weiter gehen.
Doch kaum nähern wir uns dem Ressort und dem Ende unseres Urlaubs, freue
ich mich schon wieder auf unsere Arbeit. Der Gedanke, helfen zu können
hat etwas Befriedigendes. Und vielleicht auch das Wissen, das diese letzten
Tagen für immer in meiner Erinnerung bleiben werden, sie hoffentlich auch
wiederholen zu können ... All das zusammen macht mich ... Ich weiß
auch nicht. Glücklich? Zufrieden? Worte können das gar nicht fassen.
Es ist ein Gefühl wie ...«
»Ich glaube, ich weiß, was du meinst, Rod.« Sonja beugte sich
zu ihrem Mann hinüber und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Mir
geht es ähnlich. Einerseits sollten diese Tage nie vergehen. Nur mit dir
und unserem Sohn die Zeit und das Leben einfach leben ... Aber früher oder
später hätte uns das Adrenalin gefehlt, das unsere Einsätze mit
sich bringen.«
»Nicht dass Frederick mit seinen Erkundungsgängen zu wenig davon in
uns hervorgerufen hätte«, lachte Roderick.
»Das sicher nicht, nein«, erwiderte Sonja. »Aber du weißt
...«
Roderick Sentenza lehnte sich seinerseits zu seiner Frau, und die beiden verloren
sich in einem langen intensiven Kuss.
In Faun wurden sie bereits erwartet.
»Trebor, der Manager, hat mir berichtet, dass ich Sie hier antreffen würde«,
begrüßte sie Doktor Faahrd, als sie ihren Gleiter zurückgaben.
»Ich hoffe, Sie haben sich gut erholt und die Zeit da draußen genießen
können?«
»Sehr empfehlenswert, Doktor. Und wir haben uns natürlich auch an
Ihren Rat gehalten und komplett abgeschaltet. Eine wunderbare Erholung in
perfekter Landschaft. So oder so ähnlich heißt es doch in dem
Prospekt von Faun ? Aber es stimmt schon, das ganze Umfeld bietet wirklich
einen erholsamen Urlaub.«
»Uns hat nur gewundert, dass so wenig los war. Egal welchen Strand wir
aufsuchten, wir waren überall nahezu allein!«, ergänzte Sonja
den schwärmerischen Bericht ihres Mannes.
Doktor Faahrd lächelte müde. »Das ist mit einer der Gründe,
warum ich Sie heute sprechen wollte. Aber sie werden sicher erst ihren Sohn
versorgen und sich selbst eventuell etwas frisch machen wollen?«
»Nun, die Fahrt war jetzt nicht so lang und ermüdend ...«
»Eher im Gegenteil«, unterbrach Roderick, bevor seine Frau fort fuhr.
»aber wir werden Frederick auf unser Zimmer bringen, endlich wieder eigene
Kleidung anlegen und können uns anschließend gerne mit Ihnen treffen,
Doktor. Sagen wir, in einer halben Stunde?«
Doktor Faahrd verneigte sich und bedankte sich bei den beiden, bevor er zurück
zu seinem Büro ging.
»Er sieht geschafft aus.«
»Das war es dann wohl mit unserem Urlaub.«
»Sie erinnern sich sicherlich an die Schutzimpfung, die wir allen ankommenden
Gästen verabreichten?« Doktor Faahrd wartete gar keine Antwort ab
und fuhr ohne Unterbrechung fort: »Anscheinend haben wir uns doch etwas
eingefangen, was über eine schwere Grippewelle hinaus geht. Um ehrlich
zu sein, ich bin verwundert, Sie beide wieder hier anzutreffen. Ihre Altersgruppe
scheint besonders stark und fast schon ausschließlich von dieser heimtückischen
Seuche betroffen zu sein.«
»Wir hatten ja unseren Anfall , wenn man so will. Aber vor ein paar
Tagen meinten Sie noch, das wäre harmlos und eher auf Stress zurück
zu führen?«
»Das ist auch heute noch meine Meinung. Der eigentliche Krankheitsverlauf,
das was sich nach außen hin bemerkbar macht, ist nach wenigen Tagen erledigt.
Von daher ist es in Ihrem Fall möglicherweise nur das Zusammentreffen eines
vermutlichen und noch unbekannten Erregers und tatsächlichen Stress-Symptomen.
Es ist ein glücklicher Umstand, dass Sie wieder zurück nach Faun gekommen sind. Ich hatte gehört, dass Sie die Kinderkrippe besucht und
sich über die große Anzahl der Kinder dort gewundert hatten. Ich
muss sagen, die Lage hat sich verschlechtert. Wir mussten heute bereits vier
zurückgelassene Kinder aus einem kleinen Ressort abholen und bei uns versorgen.«
»Sind die Eltern so schwer erkrankt?«
»Die Eltern sind nicht auffindbar.«
»Auf einem Ausflug oder ...«
»Nein, die angemeldeten Aktivitäten wurden von den Elternpaaren gestern
noch wahrgenommen. Sie kehrten auch wohlbehalten zurück und wurden am Abend
auf der Anlage gesehen. Offenbar haben sie sich dann später per Shuttle
abgesetzt.«
»Abgesetzt? Ich könnte mir vorstellen, dass die gesamte Einrichtung
gut überwacht wird. Konnte denn gar nicht
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