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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Hotel, das zu ihm passte, staubig, wie er nach der Wanderung war. In der abgedunkelten Bar trank er in langsamen Schlucken einen Liter Wasser und fühlte sich dabei wie ein trockener Schwamm, der sich nach und nach voll sog. Dann begab er sich in sein Zimmer, duschte – großartig, es kam Wasser aus den Düsen und kein Sand! –, zog sich frische Kleidung an und musste dann erfahren, dass es keinen Zimmer-Service gab. Die Küche bot drei verschiedene Speisen an, und Cornelius wählte das kleinste Übel. Mit Bauchschmerzen zog er sich wieder zurück und suchte über das Terminal, das erstaunlicherweise funktionierte, nach nützlichen Informationen. Als er sich schlafen legte, bemerkte er, dass er nicht allein war.
Springwanzen.
Er hatte vorhin von ihnen gelesen, aber die Realität spottete jeder Beschreibung.
Sie waren faustgroß, haarig, hatten fluoreszierende grüne Augen und – einen größeren Durst als er nach seinem Gewaltmarsch.
Cornelius zog eine viertel Stunde später aus.

    Skyta mochte diese Art Aufträge nicht: Der Versuch, mit Kameraden eine Geiselnahme zu beenden, die von Personen initiiert worden war, die keinerlei Skrupel kannten und nichts zu verlieren hatten, stand von vornherein als Desaster fest. Allein die Zahl der Opfer mochte variieren, je nach glücklicher oder unglücklicher Fügung. Die Mission, die Skyta und ihre Leute nach Filner IV, auch Hole's End genannt, geführt hatte, ließ auch das geringste Quäntchen Glück missen. Trotzdem sie bestens über die Gegebenheiten und die Geiselnehmer informiert waren, endete die Befreiungsaktion mit einem Blutbad.
Sie seufzte, als sie, zurück auf der Revenge , die tragischen Geschehnisse für ihren Vorgesetzten in einem Bericht zusammenfasste, wobei die grauenhaften vierzehn Minuten, die das Unternehmen gedauert hatte, vor ihrem inneren Auge wie ein Film abliefen. Ihre Schulter, die einen Streifschuss abbekommen hatte, begann, dumpf zu pochen und zwang Skyta, zwei Trissien zu schlucken, um sich auf ihre Arbeit konzentrieren zu können.
Hole's End war eine Welt am Rand der Westside. Nur wenige kannten den vierten von sechzehn Planeten einer orangen Riesensonne, die sich jedes Jahr um drei Lichtjahre von der Milchstraße entfernte und in einigen Generationen ganz im Leerraum zwischen den Galaxien und im Raumfahrer-Garn verschwunden sein mochte.
Tatsächlich war Hole's End ein Insider-Tipp für zwielichtige Gestalten, die, aus welchen Gründen auch immer, untertauchen mussten, und, besaßen sie genug Creds, von dort mit einem neuen Gesicht, einer korrigierten Retina, implantierten Fingerkuppen, zusätzlichen Schweiß- und Speicheldrüsen, die die ursprüngliche DNA unkenntlich machen sollten, verkürzten Stimmbändern und einer perfekt konstruierten Identität in ein völlig unbescholtenes Leben starten konnten, das sich in der Regel kaum von ihrem alten unterschied – einmal ein Verbrecher, immer ein Verbrecher . Die Statistiken untermauerten das Sprichwort. Wer so viel Geld hatte, um sich das alles leisten zu können, der wollte auch in Zukunft nicht auf einen Luxus verzichten, der sich bloß auf illegale Weise erwerben ließ.
Auch wer bloß spezielle Waren ver- oder einkaufen wollte, mochte hier bekommen, was immer er begehrte – nichts schien unmöglich für die gerissenen Hehler. Kleine Junkies und Pusher wurden nicht so gern gesehen, kamen aber ebenfalls nach Hole's End wie die Schmeißfliegen zum Kadaver. Die einen ließen ihre Creds in die Taschen der anderen fließen, die ihrerseits den nächst größeren Konsortien zu regelmäßigen Einnahmen verhalfen und so weiter und so fort.
Jene, die am unteren Ende dieser Nahrungskette standen, erkrankten eher früher als später an diversen Infekten, litten unter Mangelerscheinungen und den Folgen ihres Drogenkonsums, starben bald oder bekamen, ohne dass ein konkreter Anlass notwendig war, Sterbehilfe , denn auch Organe waren beliebte Handelswaren, da es genug Leute gab, die Prothesen und Biogewebe nicht vertrugen oder die gezüchtete Implantate aus nur ihnen bekannten Motiven ablehnten. Wieder welche glaubten an ein Erstarken ihrer Manneskraft, eine optische Verjüngung und sonstigen Humbug, den die unzähligen Wundermittel versprachen, welche windige Quacksalber aus den diversen Körperteilen zu gewinnen behaupteten. In Folge verschwanden ständig Menschen und Nicht-Humanoide von Hole's End, doch fragte niemand nach ihrem Verbleib, denn wer hierher fand, hatte in der Regel keine Angehörigen oder

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