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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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den Einrichtungsgegenständen, die sie als Deckung gewählt hatten. Sie schossen nicht wild drauf los, sondern nahmen die leichten Schirme, die Zufallstreffer abwehren konnten – stärkere Schutzschilde hätten die Beweglichkeit eingeschränkt –, unter Punktfeuer. Die fünf Männer der Vorhut waren die ersten Opfer. Fassungslos sah Skyta sie sterben, suchte selber Deckung und warf eine Granate in die Richtung, in der sich die meisten Gegner verschanzt hatten. Die Detonation schaltete gut die Hälfte der Geiselnehmer und einige der Gefangenen aus. Zwei weitere Söldner fielen, bevor sie hinter Möbeln und Kisten untertauchen konnten.
Die noch lebenden Entführer versuchten zu verhandeln, doch schien ihnen klar zu sein, dass sie nicht mit heiler Haut davon kommen würden, selbst wenn sie aufgaben. Stattdessen drohten sie, sämtliche Geiseln zu erschießen, wenn sich die Angreifer nicht zurückzogen, und um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, töteten sie drei der Gefesselten. Kompromisslos setzten die Söldner den Kampf fort, denn auch ihnen wurde gewiss kein freier Abzug erlaubt, nicht dass eine Flucht überhaupt zur Debatte gestanden hätte. Zwei weitere Granaten und gezielte Blasterschüsse schalteten mehrere Personen aus.
Die verbliebenen dreizehn Söldner töteten jene Verbrecher, die nur verletzt oder bewusstlos waren, und befreiten die Geiseln, die ebenfalls Schutzanzüge trugen. Offensichtlich waren sie für wertvoll genug befunden worden, dass man sie bis zur Lösegeldübergabe am Leben hatte erhalten wollte. Kaum waren Hand- und Fußschellen gelöst, hielten plötzlich zwei der ehemals Gefangenen Strahler in den Händen und mähten ihre Mitgefangenen und vier weitere Söldner nieder, bevor auch sie den Tod fanden.
Gemäß den Statuten der Schwarzen Flamme sammelten die neun zum Teil schwer verletzten Überlebenden die Leichen ihrer Kameraden und die der Zielperson ein, um keinerlei Spuren zu hinterlassen. An Bord wurden die Körper in Tanks versiegelt, damit sie später die letzten Ehren erhalten konnten.
Skyta schickte ihren verschlüsselten Bericht auf einer Geheimfrequenz an das Hauptquartier. Zweifellos würde man sehr verärgert über den Misserfolg und den Verlust der Kameraden sein.
Erschöpft lehnte sich Skyta zurück und strich sich über die Stirn.
Ging eigentlich alles schief, was sie anpackte, seit Ray Carr Cullum, ihr früherer Kommandant, bei einer Mission schwer verletzt worden und beinahe gestorben war? Glücklicherweise war ihr Mentor vor einigen Wochen aus dem langen Koma erwacht, aber er war nicht mehr derselbe. Skyta glaubte nicht an einen strafenden Gott oder Pechsträhnen, aber …
Die Missionen, denen sie seither nachgegangen war, hatten bestenfalls mit einem Teilerfolg oder ergebnislos geendet. Verluste waren stets zu verzeichnen gewesen, nie aber ein solches Debakel.
Ihre privaten Kunden schien sie ebenfalls nicht mehr beschützen zu können. Was mochte passiert sein, dass die Schwarze Flamme mit solcher Brutalität zuschlug? Welche Informationen waren gestohlen worden, dass die Kameraden nicht einmal vor Mord zurückschreckten? Vielleicht hätte sie in diesem Fall … nachdrücklicher sein sollen, doch bevor sie sich zu Maßnahmen hatte durchringen können, war der neue Auftrag eingetrudelt, und sie hatte abreisen müssen. Wen hatte das HQ an ihrer Statt mit dem Job auf Pollux Magnus betraut? Sonst bewiesen die Vorgesetzten mehr Fingerspitzengefühl bei der Vergabe von Einsätzen. Außerdem hatte sie sich vor Ort aufgehalten und hätte sofort und vor allem diskreter handeln können. Es war, als wüsste die Linke nicht, was die Rechte gerade tat.
War an den Gerüchten, dass es Gruppen gab, die sich von der Schwarzen Flamme loslösen oder gar die Machtverhältnisse innerhalb der Organisation umkehren wollten, doch etwas dran? Kämpften Kameraden gegen Kameraden, vielleicht als Bauern in einem Intrigenspiel, von dem nur jene wussten, die die Söldner wie Steine auf einem Brett hin und her schoben? Nun, Skyta hatte genug eigene Sorgen und konnte sich mit fruchtlosen Spekulationen nicht auch noch belasten. Wozu auch? Bis sie etwas Konkretes erfuhr, wenn überhaupt, war an der Sache ohnehin nichts mehr zu ändern. Die weiten Entfernungen innerhalb der Galaxis und die Zeitspannen, die vergingen, bis Nachrichten eintrafen, die Dezentralisierung der Organisation, die strikte Geheimhaltung …, alles hatte auch seine Nachteile.
Sie schob die bedrückenden Gedanken beiseite. Was auch

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