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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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glauben konnte, dass sie ohne Ra'ven abfliegen würde. Vermutlich hatte er noch Verschiedenes zu erledigen und würde in Kürze zu ihr stoßen.
Etwas brummte. Es wurde immer lauter, schwoll zu einem infernalischen Getöse an.
Taisho blickte nach oben, von wo das Geräusch zu kommen schien. Nichts war zu sehen.
Plötzlich heulte der Alarm auf, doch ging er in dem Lärm nahezu unter.
Das Getöse steigerte sich zu einem schmerzhaften Kreischen. Ein schwarzer Punkt erschien am blauen Himmel und wurde stetig größer.
»Taisho«, Jasons Stimme im Kopfhörer war kaum zu hören. »In Deckung! Das ist ein Schiff. Keine Ahnung, wer das ist und was sie vorhaben, aber bring dich in Sicherheit.«
Taisho wandte sich kurz um. Die Celestine hatte die Schutzschilde hochgefahren und die Waffensysteme scharf gemacht – ein schwer wiegendes Vergehen auf einer friedlichen Welt, wenn weder Ausnahmezustand herrschte noch eine Bitte um taktische Hilfe eingegangen war, doch um Gesetze kümmerte sich Jason wenig, wenn er Gefahr witterte. Schießen konnte er nicht, da zu viele Personen auf dem Landefeld aufgeschreckt hin und her rannten, aber er hielt sich bereit.
Taisho begann zu laufen. Bis zur Sijlgjl würde er es ebenso wenig schaffen wie zurück zur Celestine , doch hinter der Ueland bot eine Raimundi-Yacht, die zwecks Reparaturen Tirlath VII angeflogen hatte, Schutz. Hoffentlich.
In letzter Sekunde warf sich Taisho zwischen die Landestützen, wobei ihn ein Sturm aus verdrängter Luft einige Meter unter das Schiff rollen ließ. Der Lärm war nun ohrenbetäubend laut, und Jasons besorgte Stimme nicht länger zu verstehen.
Ein schwarzes, langstreckentaugliches Beiboot hing zwischen der Raimundi-Yacht und der Ueland dicht über dem Boden, gehalten von Antigravi-Feldern und bereit für einen Blitzstart. Die Luke glitt auf, und ein Dutzend Männer sprang heraus. Sie trugen schwarze Ganzkörperpanzerungen und hatten ihre persönlichen Schutzschirme aktiviert. Ihre Gesichter waren hinter verspiegelten Helmen verborgen, und in den Händen hielten sie doppelläufige Blaster-Stunner-Kombiwaffen.
Alles ging unglaublich schnell. Zwei Männer sprangen auf die verdutzte Forscherin zu, die, getroffen von einem Stunnerstrahl, in die wartenden Arme des einen sank. Die beiden packten sie an den Schultern und an den Füßen und rannten mit ihr zum Boot. Die übrigen Entführer sicherten den Rückzug.
Bis die Bodeneinheiten den Schauplatz des Geschehens erreichten, befanden sich alle bereits wieder an Bord, die Luke schloss sich, und das Schiff hob mit rasantem Tempo ab. Das ganze Manöver hatte nicht einmal drei Minuten gedauert. Nur ein dunkler Ring auf dem Landefeld, verursacht von den glühenden Triebwerken, und das klagende Klicken und Scharren der Chitoen kündeten davon, dass tatsächlich ein Überfall stattgefunden hatte.
Die Zivilisten waren zu geschockt gewesen, um der Frau zu helfen – ein Umstand, dem es zweifellos zu verdanken war, dass es keine Toten und Verletzten gab. Es hätte ohnehin niemand eingreifen können, da kaum ein Siedler eine Waffe bei sich trug oder eine Kampfausbildung genossen hatte und sie außerdem zu weit weg standen. So hatten die Unbekannten bekommen, was sie wollten; es war nicht einmal der Versuch unternommen worden, sie aufzuhalten. Vielleicht hätte man das Boot abschießen können, aber das hätte den Tod der Entführten bedeutet, die herabstürzenden Trümmer hätten weitere Opfer gefordert, und womöglich hätte die Crew des Mutterschiffs sich gerächt.
Taisho steckte den kleinen Strahler, den Jason ihm trotz des Waffenverbots aufgenötigt hatte, zurück in die Tasche. Bis er wieder auf den Beinen gewesen war und sich orientiert hatte, war es schon zu spät gewesen. Allein hätte er ohnehin keine Chance gehabt, die Entführung zu verhindern. Wer auch immer diese Männer waren, sie hätten gewiss nicht gezögert, ihn zu erschießen und ein Blutbad anzurichten. Für einen Feigling hielt sich Taisho nicht, aber sein Verstand sagte ihm, dass es richtig gewesen war, nicht blindlings das Feuer eröffnet zu haben.
»Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Jason.
Taisho streckte sich und sah, dass die Celestine den Sicherheitsmodus herunterfuhr. »Ja, mir ist nichts passiert. Was … wer waren die?«
»Niemand, mit dem man sich einlassen möchte. Wir reden später darüber.«

    Der Rest der Reise verlief ohne irgendwelche Zwischenfälle. Ängstlich hatte Cornelius seine Kabine kaum noch verlassen und den weiteren

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