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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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wusste, worum es ging, doch bevor er auf das böse Frage-Antwort-Spiel reagierte, musste er erfahren, ob seine Freunde noch am Leben waren.
»Die Fragen stellen wir. Antworten Sie!«
Cornelius schwieg. So nicht. »Es hat keinen Sinn, den Helden zu spielen. Ihre Freunde werden dafür büßen.« Täuschte sich Cornelius – oder klang der Sprecher erfreut?
Das Geräusch eines harten Schlages.
Dann wurde Pakcheon in den Lichtkreis gestoßen. Er sank auf die Knie. Ein dünner Blutfaden rann aus seinem Mundwinkel. Das Rot bildete einen erschreckenden Kontrast zu der hellblauen Haut und der dunklen Schwellung unter seinem rechten Auge. Auch ihm hatte man die Hände auf den Rücken gefesselt und an den Fußgelenken nur so viel Spielraum gelassen, dass er kurze Schritte machen konnte. Fast spürte Cornelius Pakcheons Schmerzen selber.
Ihre Blicke trafen sich. Obwohl Pakcheon nicht mit ihm kommunizieren konnte, ahnte Cornelius, was der Freund ihm mitteilen wollte: Verrate ihnen nichts. Sie bringen uns sowieso um. Ein breiter Metallring war über den Kopf des Vizianers gestülpt worden. Offenbar hatte man ihm damit seiner Fähigkeiten beraubt. Die Nicht-Telepathen lernten schnell und fanden Mittel, um ihre Gedanken zu schützen – vor allem, wenn diese finster waren.
Cornelius fragte sich, ob es sich bei dem hellgrauen Material um das Erz Laures handelte, das es ausschließlich auf dem Planeten Danari gab. Auch dort war man auf Telepathen gestoßen. Schmuckstücke aus Laures waren gang und gäbe bei der Bevölkerung, um nicht ständig der mentalen Kontrolle durch die herrschende Priester-Kaste ausgesetzt zu sein.
Thorpa hatte einen Helm aus diesem Material als Souvenir von Danari mitgenommen, der Captain Sentenza kürzlich von Nutzen gewesen war, als ein fremder Telepath auf Vortex Outpost spionierte. Wie sich herausstellte, hatte sich Ex-Prinz Joran eines Danaris bedient, um an Pakcheon heranzukommen, obgleich die mittelalterliche Welt für tabu erklärt worden war, damit sie sich natürlich entwickeln konnte und nicht von skrupellosen Konzernen ausgebeutet wurde.
Doch es gab immer wieder Leute, die die Gesetze verletzten, und die Söldner schienen ebenfalls die Geheimnisse des verbotenen Planeten zu missbrauchen.
»Wenn ich es verrate, lassen Sie meine Freunde gehen?« Cornelius überlegte fieberhaft. Bisher verlief alles so, wie er es vorausgesehen hatte, nur behandelten die Söldner die Gefangenen erheblich brutaler, als es unter zivilisierten Völkern im Rahmen von Kampfhandlungen üblich war. Nur zu gern hätte er das Leiden der Vizianer verkürzt, aber er musste auf Zeit spielen, um glaubwürdig zu erscheinen und die Entführer nervös zu machen, so dass ihre Vorsicht nachließ. Hoffentlich wussten sie weniger als Knight …
Etwas wurde zerrissen. Es klang wie dünner Stoff.
Shilla taumelte in Cornelius' Sichtfeld. Das Oberteil ihrer Kombination hing in Fetzen herab und enthüllte ihre makellosen Brüste.
»Ist sie nicht wunderschön? Und welch zarte Haut. Wenn das so bleiben soll, reden Sie jetzt besser. Oder würde es Sie mehr treffen, wenn von dem aparten Gesicht Ihres Lovers nur Brei bliebe?«
»Sie sind ein perverser Sadist«, sagte Cornelius verächtlich. »Wenn Sie jemanden quälen wollen, halten Sie sich an mich. Die beiden wissen überhaupt nichts.«
»Oh, ich quäle Sie doch schon. Es ist Ihnen anzusehen, dass Sie sich um Ihre Freunde mehr sorgen als um sich selbst. Wenn Ihr Tod die beiden retten könnte, wären Sie bereit, für sie zu sterben, nicht wahr?«
Cornelius schwieg verbissen. Was für Barbaren! Dem Kerl macht das tatsächlich Spaß … Jemand trat hinter die Knienden. Von der Statur her mochte es sich um den Mann handeln, der Cornelius überwältigt hatte. Er wählte seine Position so geschickt, dass sein Kopf außerhalb des Lichts blieb. Übertrieben , dachte Cornelius, da sie uns eh töten wollen. Ist das die Macht der Gewohnheit? Oder ziehen die Sadisten einfach gern eine Show ab?
Ein feines Skalpell wurde gegen Shillas Haut gedrückt. Die Vizianerin rührte sich nicht, doch in ihren dunklen Augen, die der Helm überschattete, loderte es. Die scharfe Klinge zeichnete verschlungene Muster auf die Haut und hinterließ weiße Kratzer, die noch nicht tief genug waren, um zu bluten – aber der Söldner brauchte den Druck seiner Hand nur leicht zu erhöhen oder Shilla sich zu bewegen …
Unvermittelt, als habe der unsichtbare Sprecher ihm einen Wink gegeben, ließ der Folterknecht von ihr ab und

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