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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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wandte sich Pakcheon zu. Grob schloss sich eine große Hand um das Kinn des Vizianers und riss seinen Kopf nach hinten. Das Skalpell näherte sich seinem Gesicht.
In diesem Moment schnappte Pakcheon zu und bekam den Daumen des Mannes zwischen die Zähne. Das kam so unerwartet, dass weder der Folterknecht noch einer der anderen Söldner reagieren konnte.
Klappernd fiel die Klinge zu Boden. Der Mann schrie auf. Entsetzt starrte er auf den Stumpf, aus dem eine Blutfontäne schoss, die bis zu Cornelius spritzte. Der Vizianer grinste diabolisch, die Lippen triefend rot, nachdem er das obere Daumenglied ausgespuckt hatte. Gleich darauf wurde er von zwei Söldnern gepackt und mit Tritten attackiert.
»Aufhören!«, rief Cornelius entsetzt. »Hören Sie auf! Ich sage alles.«
Pakcheon musste noch einige weitere Hiebe einstecken, bevor die Männer von ihm abließen. Der Folterknecht hatte mittlerweile seinen Schock überwunden, hob das Daumenstück auf und steckte es in einen Beutel. Dann verschwand er im Schatten, um seine Verletzung provisorisch zu versorgen.
»Ich höre.« Der Anführer schien die Geschehnisse richtig zu genießen, obwohl einer seiner Leute in Mitleidenschaft gezogen worden war.
Cornelius blickte zu Pakcheon, der in Embryonalhaltung regungslos am Boden lag, vermutlich bewusstlos. Shilla hielt den Kopf gesenkt. Täuschte er sich – oder glühte ihr Metallreif?
»Ich … ich … habe den Kristall … versteckt«, stammelte Cornelius.
»Strapazieren Sie meine Geduld nicht noch länger.« In Wirklichkeit hoffte der Kerl, dass er das widerliche Spiel fortsetzen durfte.
»In … in einem Container. Von der Celestine . Er enthält … äh … Kadriolen. Von einem Designer. Ist alles Handarbeit, Limited Edition. Darum sind sie nummeriert. In einer befindet sich der Kristall. Die Leute von der Celestine haben keine Ahnung davon. Auch nicht der Kunde, der die Ware abholen kommt. Ich wollte den Kristall bergen, bevor der Container verladen wird.«
»Und das soll ich Ihnen abnehmen?«
Cornelius musste sich nicht anstrengen, um seine Stimme ängstlich klingen zu lassen. »Sie müssen mir glauben. Schauen Sie nach. Dann können Sie meine Freunde gehen lassen. Es gibt keinen Grund, sie länger festzuhalten. Sie haben doch, was Sie wollten.«
»Ich habe noch nichts.« Der Sprecher schwieg einen Moment. »In welcher der Kadriolen steckt der Kristall? Und wo genau?«
»Ich weiß die Nummer nicht.«
»Willst du mich verscheißern?« Die aufgesetzte Höflichkeit war plötzlich wie weggeblasen.
»Ich hielt es für eine gute Idee«, entgegnete Cornelius kleinlaut, »denn ich musste ja damit rechnen, dass mich jemand erwischen und verhören würde. Darum habe ich extra nicht auf die Nummer geschaut. Was ich nicht weiß, kann ich nicht verraten.«
»Sehr schlau«, höhnte der Mann. »Wie viele von den Dingern sollen wir denn durchsuchen?«
»Einige hundert, vielleicht tausend Stück.«
»Ich denke, wir befassen uns jetzt ein wenig mit der Frau.«
Einer der Söldner, die Pakcheon misshandelt hatten, näherte sich Shilla.
»Nein, warten Sie. Ich habe die Nummer.«
»Ach. Mit einem Mal. Am Schluss befindet sich auch der Speicherkristall ganz woanders. Womöglich haben Sie ihn sogar bei sich?«
»Nein, nein. Ich habe ihn wirklich in einer Kadriole versteckt. Die Nummer habe ich nicht im Kopf … Ich meine, ich kann sie Ihnen nicht sagen. Aber ich habe sie gespeichert.«
»Wo?«
»Schauen Sie sich meine Augen an. Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie winzige Ziffern entdecken.«
»Eine solch schwachsinnige Story habe ich noch nie gehört. Für wie dumm halten Sie mich, dass ich Ihnen so was abkaufen würde?«
Cornelius schwitzte. Nun kam es darauf an. »Sie sind nicht mit vizianischer Technik vertraut, sonst wüssten Sie, dass ich nicht lüge. Keiner kommt an Bord der Kosang oder kann einen vizianischen Strahler aktivieren, wenn die Iris seiner Augen nicht den korrekten Code aufweist. Ich habe mir das Gerät ausgeborgt, um die Nummer der Kadriole auf diese Weise zu sichern. Später hätte ein Blick in den Spiegel genügt, und ich hätte den Kristall holen können.«
Der Mann neben Shilla wandte sich Cornelius zu. Er beugte sich herab und zog unsanft die Brille ganz herunter. »Ich sehe nichts«, zischte er.
»Die Zahlen sind sehr klein und fallen nicht auf, wenn man nicht weiß, dass sie da sind. Sie müssen näher kommen und genau hinsehen.«
Der Söldner beugte sich noch weiter vor. Sein Gesicht war so nah, dass Cornelius kleine

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