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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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und denken Sie um die Ecke.«
Cornelius fand drei Strahler, die er aufmerksam betrachte. »Dachte ich es mir doch«, murmelte er, als er die Modifikationen entdeckte. Vizianische Technologie. Laut Taisho baute Shilla in der Celestine nach und nach alles um; ein Zeitvertreib, so wie andere Kreuzworträtsel lösten oder aus Streichhölzern Raumschiffmodelle bastelten. Eine der Waffen nahm Cornelius an sich.
Dann erfühlte er in den doppelten Nähten einige weitere nützliche Dinge, die er einsteckte. Natürlich würde man ihn durchsuchen und ihm alles abnehmen. Aber sie erwarteten zweifellos, dass er mit einem Minimum an Equipment kam, um die Vizianer zu befreien; alles andere wäre verdächtig.
Und die Utensilien mochten die Söldner hoffentlich von Cornelius' wirklicher Waffe ablenken. Die Chance, dass es klappte, war fast Null, doch zweimal oder dreimal hatte es wider Erwarten funktioniert. Konnte er sich erneut auf seinen Joker verlassen?
An der Tür blieb er stehen und drehte sich zu Knight um. »Drücken Sie mir die Daumen.«
Flüchtig prüfte er den Sitz des blauen Tuchs, mit dem er sich das Haar im Nacken zusammengebunden hatte. Aus der Jackentasche zog er einen winzigen Gegenstand und schluckte ihn. Dann glitt das Schott hinter ihm zu, er durchquerte das verwaiste Vorzimmer und stand schließlich auf dem Flur, in dem Leute des Raumcorps geschäftig hin und her eilten. Gelegentlich erwiderte er einen Gruß, aber niemand hielt den viel beschäftigten Septimus auf.
Jede Person, der er begegnete, musterte er sorgfältig. Benahm sich der Techniker verdächtig, und sein Messgerät war in Wirklichkeit eine getarnte Waffe? Verbarg die Sekretärin unter ihrem Memopad einen Strahler? War die hübsche junge Frau im exquisiten Kleid, die wie ein Model aussah, eine gedungene Mörderin? Cornelius war bereit zu kämpfen, wenn er angegriffen wurde, denn zu einfach wollte er es den Söldnern der Schwarzen Flamme nicht machen. Natürlich konnten die Telepathen bereits tot sein, aber daran wollte er nicht denken, genauso wenig wie an die anderen Dinge, die schief gehen konnten. Ihm war klar, dass er hoch pokerte. Nur so hatten Pakcheon und Shilla überhaupt eine Chance. Blieb nur zu hoffen, dass der Joker auch wie ein Trumpf stach.
Cornelius hatte nicht die geringste Ahnung, wo er nach den Freunden und ihren Entführern suchen sollte. Wäre er an Stelle der Söldner gewesen, hätte er sich ein Versteck in der Nähe eines Hangars gesucht, um nach erledigter Mission die Station auf schnellstem Wege verlassen zu können. Aus diesem Grund wählte er weniger frequentierte Korridore, die zu den Randbezirken von Vortex Outpost führten. Zum einen wollte er keine Unschuldigen gefährden, zum anderen würde ein einsamer Gang die Söldner vielleicht zu ihrer nächsten Aktion einladen.
Womit Cornelius jedoch nicht gerechnet hatte, war der vage Schmerz, wie der Stich von einem Insekt, den er plötzlich an der Schulter spürte. Überrascht blickte er auf eine Nadel, die den Stoff von Jacke und Hemd durchdrungen und die Haut geritzt hatte. Er riss sie heraus und wandte sich in Richtung des abzweigenden Gangs, aus dem das Geschoss gekommen sein musste. Aus dem Schatten schälte sich ein bulliger Mann mit einem stiftförmigen Gegenstand in der Linken, den er sinken ließ. Er kam näher …
… dann umfing Schwärze Cornelius.

    Als Cornelius zu sich kam, saß er gefesselt auf einem harten Stuhl. Der grelle Schein einer Lampe, die auf sein Gesicht gerichtet war, blendete ihn. Die Entführer hielten sich außerhalb des Lichtkreises verborgen. Cornelius konnte sie nicht sehen, hörte aber ihre Atemzüge. Sechs oder sieben, nein, acht Personen. Pakcheon und Shilla mussten ebenfalls hier sein oder waren es zumindest gewesen; er konnte den typischen Duft der Vizianer riechen. Cornelius' Taschen fühlten sich leer an; erwartungsgemäß hatten sie ihm alles weggenommen. Die Brille hing schief auf seiner Nase.
Einige lange Haarsträhnen waren aus dem Tuch gerutscht und kitzelten ihn an Hals und Wangen.
Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte er gekichert. Das Szenario war klischeehaft wie in schlechten Agentenfilmen. Hatten die Söldner der Schwarzen Flamme die gleichen Filme angeschaut und sich inspirieren lassen, statt die eigene Phantasie zu bemühen?
»Wo ist der Datenkristall?«, hörte er eine sonore, ihm auf Anhieb unsympathische Stimme.
»Wo sind Pakcheon und Shilla?«, konterte Cornelius. Es hatte keinen Sinn abzustreiten, dass er

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