Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte
am wichtigsten waren.
»Mag sein, aber Ihre Aktion war für niemanden von Nutzen, im Gegenteil: Sie haben dem perversen Sadisten von Anführer in die Hände gespielt und wären beinahe getötet worden.«
»Ich ging davon aus, dass Sie einen Plan zu unserer Befreiung hatten und wollte von Ihnen ablenken …«, mühsam richtete sich Pakcheon auf, »Ihnen die Zeit geben, das zu tun, was Sie vorhatten.« Er stöhnte nicht, zuckte aber zusammen und presste eine Hand gegen seine Seite.
»Sie sind verletzt«, erkannte Cornelius. »Wie schlimm ist es?« Vorsichtig folgten seine tastenden Finger denen des Vizianers, der leise seufzte.
»Blutergüsse, Prellungen, vermutlich ein oder zwei angebrochene Rippen. Es tut weh, aber Sie brauchen sich keine Sorgen um mich zu machen.«
»Sie hatten wirklich Glück im Unglück.« Cornelius schimpfte wieder und zog ein unbenutztes Taschentuch hervor, mit dem er das Blut von Pakcheons Gesicht zu tupfen begann. »Wie kamen Sie auf die Idee, ich könnte einen Plan haben? Und selbst wenn ich einen hatte, ihr Manöver hätte schief gehen können. Ebenso mein Plan. Ihr Opfer wäre dann völlig umsonst gewesen. Lebend sind Sie nützlicher als tot. Nächstes Mal denken Sie auch an uns, wenn Sie -«
»Es reicht«, sagte Pakcheon mit müder, aber fester Stimme. »Wir sind alle noch am Leben. Nur das zählt.« Plötzlich lächelte er. »Und dass ich Ihnen so viel bedeute.«
»Wie ist es den Söldnern überhaupt gelungen, Sie beide in ihre Gewalt zu bringen?«, wechselte Cornelius schnell das Thema. Er spürte, wie Röte über seinen Hals, die Wangen und Ohren kroch.
Pakcheons Miene verdüsterte sich.
»Wir befanden uns auf dem Weg zu den Schleusen, um auf die Kosang und die Celestine zurückzukehren. Wir hatten vereinbart, dass ich als Erster starten und bei den vereinbarten Koordinaten warten würde.
Zwei Söldner, die diese Metallringe trugen, lauerten uns auf. Da wir sie nicht spüren konnten, war es ihnen möglich, uns durch Nadeln, die sie mit einem Betäubungsmittel versehen hatten, zu überwältigen. Die Kerle hatten die Entführung geschickt vorbereitet. Anders als ein Stunner verursacht diese Waffe keine messbare Energieemission, die Nadeln sind leise und schnell, die Droge wirkt sofort. Vermutlich erfolgte der Überfall in der Nähe dieses Raumes, anderenfalls wären sie Gefahr gelaufen, von jemandem beobachtet zu werden, als sie uns fort schleppten. Demnach befinden wir uns unweit der Schleuse.
Als wir wieder zu uns kamen, trugen wir diese Bänder und waren gefesselt. Kurz darauf brachte man Sie herein. Die Söldner haben sich nur wenig unterhalten und meistens geflüstert, so dass wir lediglich erfuhren, dass man uns alle ermorden wollte, sobald der Datenkristall gefunden war.«
»Genau das haben Knight und ich befürchtet«, sagte Cornelius leise. Seine Rechte umkrampfte das Taschentuch. »Wir hatten kaum noch Hoffnung …«
»Aber Sie haben es geschafft«, erwiderte Pakcheon sanft und löste Cornelius' Finger von dem Tuch, um seine Hand zu drücken, »wenn ich auch nicht verstehe, wie Sie … das … gemacht haben.«
»Ich habe es gesehen und weiß es auch nicht«, schloss sich Shilla der unausgesprochenen Frage an. Sie war hinter Cornelius getreten und schaute über seine Schulter hinweg Pakcheon bedeutungsvoll an. »Die Söldner sind tot. Alle. Cornelius, ich kann keine Anzeichen entdecken, dass Sie ein Telepath sind. Und doch haben sie etwas mit den Männern gemacht. In ihrem Gedankenmuster sehe ich vier … Wirbel, einer immer größer als der andere. Etwas Vergleichbares fiel mir noch nie bei einem Menschen auf. Was ist das … in Ihren Gedanken? Was sind Sie, Cornelius?«
Bevor er etwas erwidern konnte, glitt das Schott auf, und zwei Personen, eine große und eine kleine, standen mit schussbereiten Waffen im Eingang. Zuerst dachte Cornelius, es handle sich um Knight und Taisho, doch er erkannte seinen Irrtum, noch bevor Shilla den Strahler auf die Neuankömmlinge richtete.
Jason stöhnte, während er seine kribbelnden Glieder rieb, um die Nachwirkungen der Lähmung schneller abzuschütteln.
Cornelius! Der verdammte Mistkerl hatte Jason hereingelegt. Gut drei Stunden war er dazu verdammt gewesen, reglos auf dem Sofa zu liegen und beobachten zu dürfen, wie die Ziffern des Zeitgebers weiter und weiter und weiter gesprungen waren. Noch ein bisschen länger, dann hätten ihn die Zahlen verrückt gemacht. Scheiße! Das fühlt sich fast so an wie nach einem Stunnerstrahl. Niemand
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