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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Laufenden wäre.«
»In dem offiziellen Haftbefehl steht aber nur die halbe Wahrheit«, fuhr Färber mit einem viel sagenden Lächeln fort.
Jetzt hatte er Tesmers Aufmerksamkeit.
»Und?«, fragte er neugierig.
Der Kommandant von Vortex Outpost seufzte. »In den offiziellen Dokumenten der Schluttnicks fehlen die Angaben darüber, wo Lepnek zum letzten Mal gesehen worden ist. Unser Nachrichtendienst hat aber inzwischen herausgefunden, dass Lepnek nicht von Schluttnick Prime verschwunden ist. Er war zum Zeitpunkt seines Verschwindens im Urlaub.«
»Im Urlaub«, echote Tesmer.
»Auf Shahazan.«
»Ich verstehe. Sie glauben, Lepnek ist eines von den armen Schweinen, die sich dort mit diesem Wanderlust-Syndrom infiziert haben«, folgerte der Detektiv.
»Alles spricht dafür«, bekräftigte Färber. »Er war zu dem Zeitpunkt dort, als die Seuche ausbrach. Und seitdem ist er irgendwo im All unterwegs. Wenn wir wüssten, wo sein Trieb ihn hingezogen hat, hilft uns das vielleicht, den Mechanismus hinter diesem Phänomen zu verstehen. Jedenfalls denkt das Doktor Anande.«
Tesmer rieb sich nachdenklich das Kinn. »Okay.«
»Wir möchten Sie also engagieren, um Lepnek für uns zu finden. Je schneller, desto besser. Wann können Sie anfangen?«
»Sobald ich mit der Partie fertig bin«, grinste Tesmer. »Jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich bin mitten in einem Spiel und habe ein gutes Gefühl.«
Er beendete die Verbindung, ehe Färber etwas sagen konnte, und schlenderte zu dem abgedunkelten Hinterzimmer zurück. Als er eintrat, lagen seine Spielkarten noch exakt dort, wo er sie hingelegt hatte. Die Rothaarige starrte ihn mit finsterem Blick an, und der Schluttnick trommelte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf die Filz bespannte Tischplatte. Der Croupier hingegen schien bei seinem Anblick aufzuatmen; offensichtlich hatte er sich schon in Gedanken ausgemalt, was passieren konnte, wenn Tesmer nicht wiederkam.
Tesmer nahm seine Karten wieder auf und murmelte eine Entschuldigung.
Nun musste er das Spiel nur noch so drehen, dass der Schluttnick gewann, und alles war in bester Ordnung.

    Achtundvierzig Stunden später lag Danilo Tesmer in Tarnkleidung im Schlamm. Das Wetter auf dem kleinen Planeten Drusus VII war eine Tortur. Es regnete zu dieser Jahreszeit ununterbrochen, und die kleinen Bäche, welche die hügelige Landschaft durchzogen, waren zu reißenden Flüssen angeschwollen. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es Leute gab, die sich hier ein Ferienhaus hinstellten.
Aber Schluttnicks tickten eben anders.
Tesmer hatte bereits nach dem vermissten Schokoladenfabrikanten Lepnek gesucht, ehe Heinrich Färber ihn kontaktiert hatte. Nicht nur das Raumcorps hatte Interesse an dem Schluttnick, auch die Geschäftsfreunde des Verschwundenen waren sehr um ihn besorgt – oder vielmehr um die Gelder aus Firmenkonten, die mit ihm verschwunden waren. Der Schluttnick, mit dem Tesmer sich im Casino zum Spielen verabredet hatte, war der Oberfinanzbuchhalter in Lepneks Schokoladenfabrik gewesen. Natürlich hatte er keine Schmiergeldzahlungen von Tesmer für die Lieferung vertraulicher Informationen aus Lepneks Personalakte akzeptieren können, doch wer konnte schon kontrollieren, wer wem welche Summen bei einem Kartenspiel abnahm? Tesmer seufzte. Natürlich war es nicht schön, absichtlich gegen einen drittklassigen Spieler zu verlieren, aber der Zweck heiligte die Mittel. Auf diese Art hatte er schließlich eine Liste von Lepneks Zweitwohnungen und Ferienhäusern erhalten. Dies war die dritte Adresse, die er nun abklapperte. Irgendwo musste der Vermisste ja stecken, und Tesmer überprüfte grundsätzlich immer alle bekannten Wohn- und Aufenthaltsorte einer verschwundenen Person auf Indizien.
Bereits aus dem Orbit hatte er das Ziel gescannt und zu seinem Erstaunen festgestellt, dass tatsächlich jemand zu Hause war. Daraufhin hatte er beschlossen, seinen Gleiter einige Kilometer entfernt in einem Tal zu parken und sich dem Anwesen zu Fuß zu nähern.
Oder genauer gesagt, bäuchlings.
Inzwischen war er bis auf Sichtweite an die Villa herangekommen. Durch sein Fernglas konnte er sehen, dass vier hochmoderne Raumyachten auf dem kleinen Landefeld hinter dem Gebäude standen. Er las die Registriernummern von den Heckleitwerken ab und gab sie in den Computer an seinem linken Unterarm ein. Wenige Augenblicke später blinkten die Ergebnisse der Suchanfrage in den Brillengläsern seines Headsets auf.
»Bingo!«
Alle vier Schiffe

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