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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Rettungsdienst in den Genuss eines Impfpakets gekommen sind, welches für Durchschnittsbürger normalerweise nicht ausgegeben wird.«
Färber stutzte. »Sie meinen, die beiden waren gegen diesen Erreger geimpft, und er hat trotzdem den Schutz geknackt?«
»Nein«, korrigierte Anande. »Sie waren nicht gegen diesen besonderen Erreger geimpft oder gar immun, weil dieser uns ja vorher als solcher gar nicht bekannt war. Es ist halt nur so, dass wir vom Rettungsdienst vorsorglich Impfstoffe in einem Umfang verabreicht bekommen, der noch über den des militärischen Personals hinausgeht. Wenn wir ein havariertes Schiff betreten und Verletzte oder Kranke retten, können wir dabei ja mit allen möglichen Krankheitskeimen in Berührung kommen.«
»Der Wanderlust-Virus hat also zugeschlagen, aber er hat länger gebraucht, um sich durch die Barrieren zu arbeiten, die das Impfprogramm des Rettungsdienstes aufgebaut hatte«, folgerte Doktor Cortez. »Das klingt plausibel.«
»Nun zu meiner Theorie: Wenn wir den beiden noch eine Dosis des besagten Impfstoffpakets verabreichen, können wir dann den Erreger abtöten und den Prozess aufhalten, ihn vielleicht sogar umkehren?« Anande zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Aber schaden kann es nicht.«
»Ich halte eigentlich nichts von mutwilligen Überdosierungen«, wandte Doktor Taylor ein. »Aber eine bessere Idee habe ich auch nicht.«
Doktor Gandolfo kratzte sich nachdenklich am Kopf. »Wenn Sie das tun wollen, Doktor Anande, sollten Sie ein paar kräftige Beta-Blocker mit einrühren. Vielleicht können wir so die gesteigerte Unruhe unterdrücken.«
Färber sah Anande ratlos an. »Wenn Sie mich um Erlaubnis fragen, Doc – meinen Segen haben Sie.«
»Einverstanden«, sagte Anande erleichtert. »Dann werde ich jetzt alles Notwendige veranlassen.«

    Sonja DiMersi lag mit geschlossenen Augen und halb geöffneten Lippen in ihrem Krankenbett. Ihr Brustkorb hob und senkte sich mit ruhigen Atemzügen. Wenn nicht die dicken Lederriemen gewesen wären, mit denen die Schlafende an das Bettgestell gefesselt war, hätte die Chefingenieurin der Ikarus ein betont friedliches Bild geboten.
Jovian Anande machte ein nachdenkliches Gesicht, als er auf der Bettkante Platz nahm und die in der Wand eingelassenen Anzeigen der Biosensoren überprüfte. Sonja ging es den Umständen entsprechend gut; lediglich die Produktion diverser Botenstoffe lief auf unnatürlichen Hochtouren. Was auch immer in ihr vorging, er hatte sich geschworen, es aufzuhalten.
Er stand auf und ging zu Behrendsen hinüber, der ein Tablett mit einer Injektionsnadel und einer kleinen Glasflasche hielt, die mit einer gelblichen Substanz gefüllt war. Anande stach mit der Nadel durch die Deckelfolie des Fläschchens und zog etwas von der Flüssigkeit in den Kolben der Spritze.
Ein letztes Mal ging er alles in Gedanken noch einmal durch, während er die Einstichstelle in Sonjas Armbeuge sorgfältig desinfizierte. Hatte er das richtige Präparat genommen? War die berechnete Dosis korrekt? Gab es irgendetwas, das er übersehen hatte? Nachdem er alle Zweifel ausgeräumt und die plötzlich wiederkehrende Vision eines Erschießungskommandos beiseite gewischt hatte, gab er Sonja die Injektion, von der er sich so viel erhoffte.
Sonja schlief weiter, als habe sie von der ganzen Prozedur nichts bemerkt. Nicht einmal der Einstich hatte ihr irgendeine Reaktion entlockt.
Anande legte die leere Spritze weg und wollte gerade aufstehen, als die Sensoranzeige über Sonjas Bett rot aufflammte und einen anaphylaktischen Schock anzeigte.
     
     

Kapitel 10: Das Geisterschiff
    Aus einem herabhängenden Schlauch tropfte übel riechende Kühlflüssigkeit auf den Boden der Reliant , sammelte sich in kleinen Pfützen und versickerte in den Ritzen zwischen den Deckplatten, um auf dem darunter liegenden Level wieder zum Vorschein zu kommen. Beißende Rauchschwaden lagen in der Luft, und das grellrote Licht der Notbeleuchtung warf flackernde Schatten an die Wände. In Abständen von fünf Sekunden quälte ein ohrenbetäubendes Alarmsignal die Trommelfelle.
So lange, bis An'tas behandschuhte Finger den Schalter fanden, der die Sirene verstummen ließ.
»Ich glaube nicht, dass wir hier noch viel tun können, Ma'am«, sagte die Gestalt im Raumanzug zu ihrer Linken.
An'ta ließ ihren Blick über die verlassene Brücke der Reliant schweifen und ärgerte sich mehr über Weenderveens falsche Anrede ihrer Person als über die Tatsache, dass die

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