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Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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um sich selbst und
ihre Familien zu retten. Wenn wir Ihnen das Serum geben, wird es nicht lange
dauern, bis es kein Geheimnis mehr ist, woher es kommt. Man wird uns belagern,
man wird uns Stück für Stück in Grund und Boden schießen
und dann in den Trümmern der Burg nach den Resten suchen. Und derweil geht
der Exodus weiter, und die Sammler gewinnen.«
    »So wird es sein«, stimmte Kommandant Silka unumwunden zu. »Und
ich bedaure das. Es ändert jedoch nichts an meinem Auftrag. Aber ich mache
Ihnen einen Vorschlag. Wenn Sie uns das Serum geben und dazu alle wissenschaftlichen
Informationen, die uns in die Lage bringen, es selber herzustellen, dann werden
wir alles daran setzen, eine Massenproduktion zu beginnen. Das Multimperium
ist angeschlagen, aber wir haben Ressourcen, die Ihrer Organisation niemals
zur Verfügung stehen können. Wir werden so viel von dem Gegenmittel
herstellen, dass man uns aufsuchen wird, um es zu bekommen – und nicht
Sie. Wir werden Ihr Geheimnis schützen, so gut es uns möglich ist,
sowohl die Position Ihrer Basis als auch den Ursprung des Serums. Wäre
das eine Lösung?«
    Skyta sah etwas in Sally McLennanes Blick, das einem Flehen gleich kam, als
sie auf Dilligafs Antwort wartete. Aber ihr entging auch nicht, dass Dana den
Kopf schüttelte und leise Anweisungen gab, die alle Abwehreinrichtungen
wieder in Alarm versetzten.
    »Wir müssen darüber beraten«,
sagte Dilligaf letztlich knapp und gab sofort das Zeichen, die Verbindung zu
Silka zu trennen, ehe dieser etwas erwidern konnte.
    Die strategische Karte erschien erneut und
zeitgleich Danas hartes Lachen.
    »Das hat uns etwas Zeit erkauft, Dilligaf. Ein guter Schachzug. Die Abfangjäger
sind in Position, die Orbitalsysteme ausgerichtet. Ich sage, wir greifen an,
so lange er noch denkt, es könnte einen Kompromiss geben.«
    »Was soll das!«, brauste McLennane auf. »Was soll diese hartnäckige
Weigerung, das Wissen um die Produktion des Serums preis zu geben? Wollen Sie
das Geheimnis mit ins Grab nehmen? Können Sie so stur sein? Was spricht
dagegen, das Angebot von Kommandant Silka anzunehmen, zumindest darüber
zu diskutieren?«
    Sie hätte noch mehr gesagt, aber Dilligaf hob eine Hand und unterbrach
sie.
    »Weil es nicht möglich ist. Es ist nicht möglich!«, wiederholte
er mit Nachdruck. Dann wandte er sich abrupt um und ging zur Tür. »Kommen
Sie«, verlangte er und gab Skyta ein Zeichen, sich ebenfalls anzuschließen.
    »Dilligaf! Das werden Sie nicht tun!« Danas Befehl fand keine Antwort.
    Skyta merkte, wie ihre Muskeln sich anspannten,
als sie hinter dem Anführer der Rashh Udayyin die Halle verließ.
Sie rechnete damit, dass Dana ihnen jemand hinterher schicken würde, irgendwelche
Wachen, die nur ihr gegenüber loyal waren, aber sie tat es nicht. Vielleicht
hatte sie Angst vor den Konsequenzen, vielleicht war der Bruch in der Führungsriege
doch noch nicht vollkommen. Sie blieben unbehelligt, als sie die Flure der Burg
Aesig entlang gingen, in einen Bereich, den Skyta noch nie betreten hatte.
    »Was haben Sie vor?«, verlangte Sally McLennane schließlich
zu wissen.
    »Ihnen Antworten zu geben«, erwiderte Dilligaf.
    Und er schwieg, bis sie ihr Ziel erreicht
hatten.

    Die riesenhafte Halle war voll. Nicht nur in dem Sinne, dass Leute dort über
den Metallboden gingen, auch die Höhe des ehemaligen Lagerraums war bis
unter die Decke ausgenutzt. Ein irrsinniges Geflecht aus Metall und Kunststoff
zog sich an den Wänden entlang und bildete kleine Kammern wie bei einem
Insektenstaat – Schlafkojen, wie An'ta nach einem Moment erkannte. Trennwände
oder überdimensionale Hochregale waren auf der freien Fläche errichtet
worden, schwankende Konstruktionen, statische Alpträume mit groben Schweiß-
und Klebenähten.
    In den meisten der Kojen lagen Gestalten und schliefen offensichtlich friedlich,
einige von ihnen sogar mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Die Kakophonie der Stimmen, Schritte, von schlagendem Metall und dem fernen
Kreischen von Maschinen schien sie nicht zu erreichen, obwohl sie An'ta in den
Ohren gellte. Es gab kaum eine Möglichkeit, drei Schritte zu gehen, ohne
jemanden zu berühren, ständig streiften sich die Schultern, sie spürte
fremde Hände an ihren und den Atem anderer im Gesicht. An'ta ballte unwillkürlich
die Fäuste, während sie sich zur Ruhe mahnte.
    Die anderen Neuankömmlinge wurden von

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