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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Angst vor Sentenza und seinen Leuten,
aber verborgen zu bleiben war ein Vorteil, den er nicht allzu leichtfertig aufs
Spiel setzen wollte.
    Schließlich war er jetzt auf sich allein gestellt.
    Botero lächelte.
    Das sollte ja auch eigentlich genug sein.
    Mit weit ausholenden Schritten und einem vergnügten Pfeifen auf den Lippen
durchmaß er das ohnehin nicht sehr lange Schiff, betrat die Führungskanzel,
blickte sehr zufrieden auf die Geschwindigkeitsmessung und die Positionsangaben
und setzte sich in einen Sessel. Auch die Ikarus zeichnete sich deutlich
erkennbar auf seiner Ortung ab.
    Eine pulsierende Anzeige riss ihn aus seiner momentanen Selbstzufriedenheit.
Er beugte sich nach vorne, kniff die Augen zusammen.
    Der Hairaumer meldete Ortungsstrahlen, Scanversuche, ausgehend vom Rettungskreuzer,
grob in die Richtung von Boteros Schiff gezielt.
    »Verdammt«, presste der Wissenschaftler hervor.
    Er prüfte die Arbeit des Tarnschirmes. Er funktionierte einwandfrei. Dennoch
musste die Energiespitze der plötzlichen Beschleunigung aufgefallen sein.
Die Ikarus verfügte über umfassende Daten bezüglich der
Outsiderschiffe. Es würde nicht lange dauern, dann würde Sentenza
wissen, was sich hier draußen herumtrieb.
    Noel Boteros Vorteil war soeben beträchtlich geschrumpft. Ob es besser
war, dass Sentenza einen Outsiderrest aus der gescheiterten Invasion annahm
oder von der Existenz Boteros wusste, vermochte er nicht einzuschätzen.
    In jedem Falle würde der Kommandant der Ikarus darauf reagieren.
    Botero sackte in seinem Sessel zusammen, seine ganze Freude über das gelungene
Experiment war plötzlich verflogen. Manche Leute meinten ja, man würde
mit seinen Aufgaben wachsen. Botero fand, dass er schon erwachsen genug und
es somit an der Zeit war, das Erreichte zu genießen, anstatt sich weiterhin
mit Problemen auseinander zu setzen.
    Er knirschte mit den Zähnen. Das hatte ihm schon seine Mutter vergeblich
abzugewöhnen versucht.
    Noel Botero hasste Komplikationen, mehr als alles andere.
    Doch noch waren einige Vorteile auf seiner Seite. Sein Hairaumer würde
den Zielplaneten der Befallenen vor der Ikarus erreichen. Und dann würde
er mit seiner Infiltration bereits begonnen haben.
    Dass er dabei noch nicht einmal genau wusste, wie diese Infiltration eigentlich
auszusehen hatte, bekümmerte ihn nicht weiter.
    Schließlich war er ein Genie.

    Roban Kolt, Generaladministrator der Kasernenwelt 388, wischte sich mit einem
antiseptischen Tuch den Schweiß aus der Stirn. Obgleich alle Vorbereitungen
reibungslos abgelaufen waren, vermisste er das Gefühl der Zufriedenheit,
das ihn eigentlich erfüllen sollte. Das hing vornehmlich mit der Tatsache
zusammen, dass der Transporter mit den Befallenen von zwei weiteren Schiffen
begleitet wurde, die sehr plötzlich auf dem Ankündigungsraster aufgetaucht
waren. Das war an sich nicht weiter problematisch – es handelte sich offenbar
nur um kleine Einheiten, für die man auf dem Raumhafen schnell Platz schaffen
konnte –, doch die bloße Tatsache, dass das Raster diese Schiffe
erst nachträglich hinzugefügt hatte, obgleich sie über offenbar
viel stärkere Triebwerke als der Transporter verfügten, gab Kolt zu
denken. Er hatte die Generäle der Miliz zu sich gerufen, um die Lage zu
besprechen. Es war keinesfalls auszuschließen, dass der Feind versuchte,
sich einer Kasernenwelt zu bemächtigen. Das war zwar bisher noch nie passiert
– zumindest war Kolt kein solcher Fall bekannt –, aber das musste
nichts heißen. Das Reich der Sammler war groß und wuchs beständig,
wie jeder wusste. Und seit dem bedauerlichen Ausfall aller Kommunikation mit
den Oberbefehlshabern vor ... sehr langer Zeit, verfügte Kasernenwelt 388
auch nicht mehr über geeignete Informationen über den allgemeinen
Zustand des Reiches sowie den Kriegsfortschritt. Dass der Krieg voran ging,
daran konnte es keinen Zweifel geben. Aber dieser sonst so befriedigende Gedanke
brachte den Administrator im Moment nicht weiter, denn das alles half ihm nicht
bei diesem sehr konkreten Problem.
    Als General Vrond eintrat, gefolgt von den Generälen Damith und Kozz, waren
die mächtigsten Persönlichkeiten der Kasernenwelt im Büro Kolts
versammelt. Man setzte sich, und alle Blicke wandten sich auffordernd dem Administrator
zu.
    »Sie kennen die Lage?«, vergewisserte dieser sich.
    Allgemeine Zustimmung. Es war als unnötig,

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