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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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werden deutlich martialischer. Man bereitet sich auf einen großen Feldzug
vor, einen ultimativen Kampf, eine gigantische militärische Aufgabe. Eine
sehr schwärmerische Diskussion, ohne konkrete Fakten. Hurra-Patriotismus
und glänzende Augen. Das sind alles jetzt sehr willige Rekruten für
einen Krieg. Und jeder erwartet diesen Konflikt mit großer Hingabe und
Optimismus.«»Sie denken, dass diese grundsätzlichen Haltungen
im Virus enthalten waren?«, fragte Trooid, der als Einziger nur so tat,
als würde er schwitzen, um im Schiff nicht aufzufallen.
    »Dieser Virus ist ein biogenetisches Meisterstück, ein perfektes Produkt
der Wissenschaft«, erwiderte Anande. Echte Bewunderung schwang in seiner
Stimme mit. »Wer auch immer ihn erschaffen hat, war entweder sehr weit
entwickelt oder genial – oder beides. Was man mit dieser Technologie anfangen
kann, ist aber barbarisch. Im Grunde ist der Name Wanderlust-Virus grundsätzlich
falsch gewählt. Es ist ein politischer Virus, eine Krankheit, durch die
man vollständige Macht über große Populationen erringen kann,
der Kommunikationsmittel, Motivation und Ideologie frei Haus mitliefert und
gegen den man nicht argumentieren kann. Eine Krankheit, die eine umfassende,
nicht hinterfragte, absolute politische Totalität erzeugt.«
    Anande hielt inne.
    »Was ist?«, fragte An'ta nach einer Minute.
    »Ich überlege mir gerade, was passiert, wenn dieses Machtmittel jemandem
in die Hände fällt, der keine lauteren Absichten hat«, antwortete
der Arzt leise. »Jemandem wir Kronprinz Joran, möge er in der Hölle
schmoren. Oder Noel Botero, das wäre noch schlimmer. Wir müssen unbedingt
ein dauerhaftes und ähnlich adaptives Gegenmittel finden, sonst tauschen
wir möglicherweise eine Gefahr nur gegen eine andere aus, wenn wir diese
hier besiegt haben sollten.«»Überqueren wir die Brücke,
wenn wir vor ihr stehen«, schlug die Grey vor.
    »Nein, wir müssen es jetzt mitdenken. Sonst werden wir wieder von
den Ereignissen überrascht.«»Wir sollten uns jetzt erstmal darüber
unterhalten, wie wir dieses Schiff verlassen, wenn wir gelandet sind«,
erwiderte An'ta. »Wir haben einen Haufen Informationen gesammelt, jetzt
müssen wir mit ihnen unentdeckt zur Ikarus entkommen.«»Die Ikarus wird landen und uns aufnehmen, so haben wir es geplant«,
meinte Anande. »Sobald wir uns der Atmosphäre nähern, nehme ich
Kontakt mit Sentenza auf. Wir müssen das Gespräch kurz halten. Ich
weiß nicht, über welche technologischen Mittel unsere Freunde da
unten verfügen. Wenn wir von der Qualität des Virus' ausgehen, könnte
diese Welt über erstaunliche technische Errungenschaften verfügen.
Wir müssen größte Vorsicht walten lassen.«
    Trooid schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht.«»Warum?«»Ich
hänge seit langer Zeit im Datenfeed von der Zentrale. Da sind viele Rohdaten
aus der Ortung drin und aus dem Funkverkehr, die die Besatzung dieses Schiffes
nicht interessieren. Ich konnte alles in Ruhe kopieren und auswerten. Wenn ich
mich nicht täusche, ist diese Welt kurz vor dem technischen und ökologischen
Kollaps. Da funktioniert nichts mehr. Ich habe einen Funkspruch kopiert, in
dem die Schiffsführung gebeten wurde, eine Aufstellung der technischen
Anlagen dieses Transporters zu machen, damit man wisse, was man ausschlachten
könne.«»Ausschlachten?«, echote Anande verblüfft.
    »Genau. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass man da unten ziemlich verzweifelt
ist. Als der Kommandant nach einem Leitstrahl zum Raumhafen fragte, war die
Antwort, ob er denn auch auf Sicht fliegen könne.«»Auf …«
Anande verstummte.
    »Ich glaube, wir können relativ frei mit der Ikarus Kontakt
aufnehmen«, schloss Trooid.
    Der Arzt schüttelte den Kopf.
    »Irgendwas ist da schief gelaufen«, sagte er dann wieder mehr zu sich
selbst.

    »Okay, was ist das?«
    Sentenzas Kopf fuhr hoch, seine Augen hefteten sich auf den Pentakka, und er
runzelte die Stirn.
    »Habe ich nicht schon mal gesagt, dass ich Gemurmel nicht für eine
ordentliche Meldung halte?«, wies er Thorpa mit einer leichten Andeutung
von Schärfe in der Stimme zurecht. Der Baumkörper des Pentakka richtete
sich im Sessel vor der Ortungsstation auf, er räusperte sich und sprach
laut und deutlich:
    »Melde abfliegendes Objekt von der Planetenoberfläche. Beschleunigungswerte
und Flugverhalten lassen auf eine interplanetare Fähre

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