Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
Auftrag auf, dachten an nichts anderes … In ihrer Intensität waren sie wie Leuchtfeuer in dem flimmernden Gedankeneinerlei.« Shillas Erwiderung war von allen Teammitgliedern empfangen worden.
Die Gruppe sammelte sich nun vor einem schmalen Gang.
Die Vizianerin schien für einen Moment zu lauschen. Dann sagte sie: »Skyta und ihr Team wurden zeitgleich angegriffen und überwältigt. Es kam zu plötzlich für Pakcheon, um Taisho und Skyta zu warnen. Für uns war es ein Vorteil, dass wir noch im Aufzug steckten und dadurch einige Sekunden gewinnen konnten.«
»Brauchen die anderen Hilfe?«, wollte Mc’Abgo besorgt wissen.
»Wir sind zu weit fort und würden auf dem Weg gewiss wieder attackiert.« Obwohl Pakcheon in Gefahr war, ließ sich von Shillas Gesicht nicht ablesen, was sie empfand. Nur Jason bemerkte das Zusammenpressen ihrer Lippen und wusste, dass sie am liebsten sofort zu ihrem Bruder im Geist gelaufen wäre, um ihm beizustehen. »Bis wir dort einträfen, falls wir es überhaupt schaffen, wäre es zu spät – so oder so. Wir halten uns an den Plan und hoffen auf das Betäubungsgas. Wenn alles klappt, helfen wir damit den anderen am meisten.«
»Also, gut.« Mc’Abgo nickte.
Während Din nochmals an die Nasenfilter erinnerte und anmerkte, dass die Zeitspanne bis zur Auslösung der manuellen Sprengsätze nur noch wenige Minuten betrug, suchte Trandotz bereits wieder auf seinem Armcom den kürzesten Weg zu ihrem Ziel: die Zentrale.
»Falls man ahnt, was wir vorhaben, und die Typen Verstärkung bekommen, wird es eng. Trotzdem sollten wir den direkten Weg nehmen«, er deutete auf ein Schott zu ihrer Linken. »Dort durch.«
»Und wenn erneut unschuldiges Stationspersonal statt der Security auf uns angesetzt wird?«, erkundigte sich Jason. »So etwas wie eben darf sich nicht wiederholen.«
»Daran wird Siroj gewiss schon arbeiten«, erwiderte Mc’Abgo. »Sie sollte die entsprechenden Verbindungen kappen. Ist vielleicht schwieriger als erwartet. Wenn natürlich jetzt schon Personal rekrutiert wurde und unterwegs ist …«
Erneut drängelte sich der korpulente Bombenleger nach vorne.
»Lass mich nur machen.« Ein irres Grinsen auf den Lippen, spielte er mit einem kleinen kupferfarbenen Würfel. Er gab Trandotz ein Zeichen, woraufhin dieser auf dem Tastenfeld neben dem Schott eine Zahlen-Kombination eingab. Die beiden Flügel des Tores schoben sich langsam auseinander, und sobald der Spalt groß genug war, warf Din den Kupferwürfel hindurch.
Er trat gemächlich zur Seite, als ein dumpfer Schlag das Schott erbeben ließ, die Türen sich aber weiter aufschoben.
Dünne Nebelschwaden wehten durch den Gang und gaben den Blick nur zögerlich auf einige am Boden liegende Forscher und einen Trupp von vier Uniformierten frei.
»Wir haben eine gute Stunde, bevor die Typen wieder zu sich kommen. Das Zeug ist recht verlässlich und gleich bekommen wir noch Hilfe von der Klimaanlage.« Din grinste zufrieden.
»Trotz allem geht mir das irgendwie zu reibungslos«, bemerkte Frontar. » HSMA ist nur eine Forschungsstation und kein Knast, keine Bank und auch kein Militärstützpunkt. Von daher sollte mit eher wenig Widerstand und taktischem Kalkül zu rechnen sein. Aber sie haben extreme Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die im Gegensatz zur Langsamkeit der Angestellten stehen, sobald Flexibilität und konkretes Handeln erforderlich ist. Das passt einfach nicht. Und wir spazieren hier regelrecht durch. Wenn tatsächlich vor unserer Ankunft die Sicherheit verstärkt wurde, dann war unser Kommen eventuell einigen wenigen bekannt. Könnte es auf unserer Seite einen Verräter geben?«
»Sie hat recht«, stimmte Shilla zu. »Ich finde das alles gleichfalls höchst seltsam. Leider ist es mir nach wie vor nicht möglich, nützliche Informationen zu beschaffen. Es könnte ein Zufall sein, dass zusammen mit uns sehr viel mehr Personen als üblich auf der Station weilen und die Schutzmaßnahmen ausgeweitet wurden. Aber eine undichte Stelle ist ebenso denkbar. Es geht schließlich um das blanke Überleben, um viel Geld und Macht, sodass jemand, den man stets als integer erachtete, durchaus zum Verräter werden konnte. Wenn der Preis stimmt, ist nahezu jeder dazu bereit, seine Schwiegermutter zu verkaufen – so sagt man doch bei Ihnen? Aber das sind Spekulationen. Wir machen weiter. Es gibt ohnehin keine Alternative.«
»Die Mutter«, murmelte Jason. »Die Schwiegermutter würde man verschenken und noch etwas drauflegen,
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