Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
in den Laborbereich schicken«, sagte Din. »Der findet immer die besten Waren für uns. Müsste er nicht bald hier sein?«
Greg Mc’Abgo nickte. »Stimmt schon, er hat ein Auge dafür. Aber solange die Situation hier noch nicht komplett unter Kontrolle und unser Job nicht vollständig erledigt sind …«
»Was soll denn noch passieren? Wir sammeln die Oberheinis ein und dann –« Frontar unterbrach sich und wirbelte mit gezogener Waffe zu dem sich öffnenden Gang zu ihrer Rechten herum. Sie hatte trotz ihrer Schulterverletzung darauf bestanden, bei ihren Kameraden zu bleiben. Ein Druckverband konnte die Blutung stillen und eine Kapsel Trissien den Schmerz auslöschen – sie wusste selbst am besten, was sie sich zutrauen konnte.
Bronzefarbene, unförmige Maschinen rollten auf sie zu.
Trandotz kicherte. »Keine Sorge, die gehören zu uns. Siroj hat eine der Hauptkontrollen übernehmen können und schickt uns die versprochenen Kampfdroiden.«
»Kampfdroiden? Die Dinger sehen aus wie überdimensionierte Pfefferstreuer!«
»Sind aber sehr effektiv, meine liebe Frontar, sehr effektiv.« Din strahlte die Maschinen an, als wäre er verliebt. »Können wir die nachher auch mitnehmen?« Er hatte sich einem der Droiden genähert und die halbkugelförmigen Ausbuchtungen in der unteren Hälfte mit besonderem Interesse begutachtet. »Ob die sich entfernen lassen? Das ist doch nicht einfach nur für die Optik, oder?«
»Später, Rob!«, unterbrach Mc’Abgo. »Mitnehmen können wir die Dinger sicher. Müssen Siroj nachher nach den Codes fragen, damit sie unseren Befehlen gehorchen. In den Hangars stehen gewiss verschiedene Schiffe, und wenn wir ein größeres wählen, wird Platz genug sein.«
»Und wer kümmert sich jetzt um unsere Bezahlung?«
»Alles zu seiner Zeit. Lass t uns erst mal den Vorstand in Gewahrsam nehmen , dann haben wir Ruhe. Hoffentlich.«
»Okay. Wohin?« Frontar wartete die Antwort nicht ab, schob ihren Laser wieder in den Holster und folgte den Droiden, die den Weg kannten.
Drei Gänge weiter trafen sie auf eine Gruppe Forscher, die sich weder von den Kampfrobotern noch den martialisch auftretenden Söldnern beeindrucken ließen. Die zwanzig oder dreißig Männer und Frauen strömten mit starrem Blick an der Truppe vorbei und verloren sich dann in dem Gang.
»He, warum sind die nicht bewusstlos? Wieso ignorieren sie uns? Und wie öffnen sie die blockierten Schotte?«
Trandotz klinkte sich an einem Comterminal ein und informierte Siroj. Auf diese Weise ging der Datenaustausch schneller als über Funk.
»Ich gebe das an Skyta weiter«, kam sofort die Antwort. »Danke. Die Droiden sind eingetroffen?«
»Sind da, ja.«
»Folgt den Robotern; sie führen euch. Was ich aus dem Konferenzraum mitbekomme, ist ziemlich chaotisch. Da lässt einer den anderen nicht zu Wort kommen, und dann herrscht urplötzlich für einige Sekunden wieder vollkommene Stille. Der Funk ist wirklich … bescheiden. Und die internen Mikrofone übermitteln nur Geräusche. Ich habe übrigens sämtliche Schnittstellen aus dem Raum hinaus geblockt. Ihr müsst also nicht befürchten, dass ein Override durch den Vorstand passiert. Oha …«
»Was ist los Siroj?«
»Diese Forscher, die gerade an euch vorbei sind. Das sind wohl nicht die Einzigen. Einige der Laborschiffe haben offenbar eine autarke Luftversorgung, die nicht an den Kreislauf der Station angeschlossen ist. Vielleicht finden dort die wirklich gefährlichen Experimente statt … Jedenfalls, als es losging, hatten sie Zeit, Nasenfilter und Atemmasken anzulegen. Jetzt löst sich gerade ein Schiff … Wer kann, der haut ab. Das war es dann wohl mit der Wanderlustverhütung. Es sind zu viele, als dass ich sie alle aufhalten könnte, und einige schießen sich sogar die Schleusen auf. Ich denke, die Mitglieder des Vorstands sind am wichtigsten. Sie dürfen nicht auch das Weite suchen. Was möglich ist, werde ich tun, um sie festzusetzen. Beeilt euch!«
»Wir brauchen nachher aber –«
»Keine Sorge, ich hab euch schon einen netten, großen Raumer reserviert. Der wurde erst vor Kurzem generalüberholt und steht zudem in einem Dock, das für das normale Personal unzugänglich ist. Gehört einem gewissen Koya Erco, aber ich schätze, der braucht die Kiste erst mal nicht, oder? Auf dem Weg dorthin kommt ihr an einem besonders gut gesicherten Lager vorbei. Ich habe es auf deinem Com markiert. Ich konnte Xaless erreichen; er ist bereits auf dem Weg dorthin. Oder soll er zu
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