Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums
heraufkommen und sich das ansehen. Ist das schön!« In An’tas Stimme klang eine geradezu mädchenhafte Begeisterung.
Sentenza stutzte. Er konnte sich nicht daran erinnern, die Ceelie jemals so emotional erlebt zu haben. »Was genau meinen Sie?«
»Der Planet, Captain. Er scheint zu erwachen. Die Kraftwerke fahren wieder hoch. Alle Lichter gehen an. Alles funkelt und strahlt wie ein Juwel. Die Leute auf den Straßen jubeln und tanzen!« An’tas Begeisterung war nicht zu überhören. Auch von ihr fiel eine enorme Anspannung ab.
Weenderveen strich Arthur mit tränenerstickter Stimme über den Kopf. »Dann war sein Opfer also wenigstens nicht umsonst.«
»Kopf hoch, Darius«, sagte Sentenza aufmunternd. »Das ist kein Abschied für immer. Wir kommen zurück und holen ihn, wenn wir fertig sind.«
Er führte Weenderveen aus dem Kontrollraum in den Aufzug. Das Letzte, was er sah, ehe sich die Türen der Liftkabine schlossen, war Trooid, der die Kontrolle über die Kasernenwelt 388 vollständig übernommen hatte und mit einem gelösten Gesichtsausdruck vor dem Zentralrechner saß.
»Wir kommen zurück«, wiederholte er leise.
Kapitel 5: Inferno
»Es ist ganz einfach, Sl!arnic.« Dilligaf sah dem gefangenen Ts!gna-Krieger streng in die facettierten Insektenaugen und hielt sein Sturmgewehr auf ihn gerichtet. »Du findest heraus, wie wir diese Station am besten in die Luft jagen können. Anschließend erledigen wir unseren Job und wir lassen dich laufen. Einverstanden?«
»Sl!arnic verstehen.« Der Ts!gna ließ sich wieder vor dem Computerterminal nieder, auf dessen Monitor noch immer eine endlose Liste von Schadensmeldungen blinkte. »Sl!arnic versuchen.«
Cumshaw blickte ihm interessiert über die Schulter, als der Gefangene begann, fremdartige Symbole auf das berührungsempfindliche Eingabefeld zu schreiben.
Nach einer längeren Zeichenfolge verschwand die Liste vom Bildschirm und wurde durch eine Eingabemaske ersetzt. »Was ist denn das jetzt?«
Sl!arnic gab ein rasselndes Geräusch von sich. »Kommando Angriff fremde Welten vielleicht Ende«, sagte er aufgeregt.
»Du kannst den Marschbefehl unterbrechen?«, vergewisserte sich Dilligaf.
»Vielleicht«, räumte Sl!arnic ein. »Vielleicht Ende, ja.«
Sixpack grinste triumphierend. »Na, dann los! Worauf wartest du noch?«
Dilligaf nickte. »Schalte es aus, Sl!arnic.«
»Ja.« Der Ts!gna gab eine komplizierte Zeichenfolge ein, woraufhin sich das Bild auf dem Monitor rapide änderte. »Jetzt Signal Ende.«
Dilligaf seufzte erleichtert auf. »Eine Sorge weniger. Jetzt müssen wir nur noch die Anlage zerstören.«
Sl!arnic trat unruhig von einem Bein auf das andere. »Kurro Durgol Festung Kallia zerstören? Signal Angriff jetzt Ende!«
»Auch wenn du das Signal abgeschaltet hast, ändert das nichts daran, dass wir die Anlage ein für alle Mal unschädlich machen müssen«, sagte Dilligaf unbeirrt.
»Jemand anderes könnte das Signal vielleicht wieder aktivieren, und dann hätten wir das gleiche Problem wieder«, gab Sixpack zu bedenken.
»Nur Sl!arnic wissen Signal Angriff Ende«, widersprach der Ts!gna trotzig.
»Ein Grund mehr«, knurrte Sixpack.
Dilligaf schürzte die Lippen. Der Scharfschütze hatte nicht ganz unrecht. Sl!arnic war der Einzige, der wusste, wie man den verhängnisvollen Marschbefehl der Kallia an ihre Truppen auf den fernen Kasernenwelten ausschalten konnte. Also war er auch der Einzige, der das Signal gegebenenfalls wieder reaktivieren konnte. Dilligaf vertraute dem Ts!gna nicht genug, um sicher zu sein, dass er nicht genau das in einem unbeobachteten Moment probieren würde. Um Sl!arnic also gar nicht erst in Versuchung zu führen, musste der Sender – und damit die gesamte Anlage – zerstört werden. »Tut mir leid, mein Freund, aber es muss sein. Am besten, du zeigst uns den Weg zur Energieversorgung dieser Station. Und sorge dafür, dass die Wächter des Imperiums mal alle in die andere Richtung gucken.«
Sl!arnic knirschte mit seinen Mandibeln. »Sl!arnic machen, was Kurro Durgol sagen.«
Als das haifischförmige Outsider-Raumschiff den Hyperraum verließ, stellte Noel Botero fest, dass er bereits erwartet wurde. Im Orbit um Rynyda I warteten bereits zwei Schwere Kreuzer, auf deren Leitwerken und Tragflächen die Insignien des Raumcorps auszumachen waren.
»Na, so was«, murmelte Botero. Vermutlich hatte dieser verfluchte Roderick Sentenza nichts Besseres zu tun gehabt, als seine voraussichtliche Flugroute zu
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