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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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bereits erkrankt sind? Oder Gesunde, die anschließend einem Infizierten ausgesetzt werden? Ich bin sicher, Sie finden viele Freiwillige.«
    »Hm.« Dr. Ekkri kratzte sich am Kopf.
    »Und was werden die Konsequenzen sein?« Pakcheon redete weiter. »Sie wissen nicht, wie jeder Einzelne oder wie andere Spezies auf meine Antikörper reagieren. Cornelius hat Glück gehabt. Es hätte aber auch völlig anders ausgehen können. Was ist, wenn … mein Kuss für einige Personen tödlich ist?«
    »Aber –«
    Dr. Ekkri biss sich auf die Lippe, während Pakcheon erst ihn und dann die Direktorin des Raumcorps ernst anblickte. »Wir können mit Ihnen anfangen.«
    »Danke«, entgegnete Sally McLennane, um Würde bemüht, »aber wir sind bereits immunisiert worden.«
    Dr. Ekkri atmete erleichtert auf.
    »Auch kein Interesse am Jungbrunnen ?«, legte Pakcheon voller Sarkasmus nach.
    »Pah!«
    »Ja, ich bin sicher, dass es Freiwillige geben wird«, beendete Dr. Ekkri die Provokationen des Vizianers, »die das Virus mehr fürchten als etwaige Komplikationen. Außerdem lässt Mr. Cornelius’ positive Reaktion darauf schließen, dass Vizianer und Menschen in vielen Dingen kompatibel sind.«
    Für einen Moment herrschte Schweigen.
    »Wenn Sie meinen«, entgegnete Pakcheon mit finsterer Miene. »Cornelius und ich werden in Ihre Reagenzgläser spucken. Prost!«

Kapitel 7

    »Nachdem es nun doch nicht notwendig war, einen Freiwilligen zu küssen, wundere ich mich, dass Sie so … unkooperativ waren.« Cornelius nahm auf seiner Parkbank Platz und legte den Kopf schief. Seine Erleichterung über diese Wende konnte er nicht verhehlen. »Ich dachte, Sie wollten helfen?«
    Pakcheon mied den fragenden Blick und setzte sich neben Cornelius. »Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.«
    »Ich verstehe, dass Sie verärgert sind, weil Dr. Ekkri Sie ausgetrickst hat, aber deshalb müssen Sie doch nicht …« Cornelius gingen die Worte aus, da er nicht missbilligend klingen wollte.
    »Auch darum geht es nicht.« Pakcheons Augen hefteten sich auf die Oberfläche des Sees, die sich leicht kräuselte. Er zog einen Datenkristall aus der Jackentasche. »Hier. Ich habe ein Medium gewählt, das in Ihrem Lesegerät funktioniert. Während Sie in der Krankenstation weilten, hätte ich vor Sorge um Sie den Ordner, den Sie mir gaben, fast vergessen.« Nun war er es, der vorwurfsvoll klang, indem er Cornelius an die Tragödie der letzten drei Tage erinnerte, die ihn ebenfalls mitgenommen hatte.
    »Danke, aber weichen Sie nicht vom Thema ab.« Cornelius ließ den Kristall in seine Tasche gleiten. »Möchten Sie nicht mit mir darüber sprechen?«
    Pakcheon seufzte. »Ich möchte sie nicht beleidigen.«
    »Das wird Ihnen nicht so leicht gelingen.«
    »Nein?«
    »Nein.« Ein feines Lächeln umspielte Cornelius Mundwinkel. »Sie haben … Alien-Kredit bei mir.«
    Für einen Moment schwieg Pakcheon und wiederholte Cornelius’ Worte in seinen Gedanken. Eine solch unerschütterliche Freundschaft durfte man nur von einem Bruder im Geist erwarten. Sein Gefühl hatte Pakcheon nicht getrogen, als er den jungen Septimus zum ersten Mal gesehen und seine Gedanken gelesen hatte. Sein Bruder im Geist verdiente eine ehrliche Antwort.
    »Es ist nicht so, dass ich nicht helfen möchte, im Gegenteil. Sonst hätte ich mich nicht an der Mission beteiligt, die zur Inbesitznahme von Holy Spirit Medics Alpha durch das Raumcorps führte.« Pakcheon machte eine kurze Pause. »Nebenbei: Es gab keinen Grund für Sie, sich für mich opfern zu wollen. Ich komme schon zurecht, selbst in für mich … unangenehmen Situationen. Außerdem will ich nicht, dass sie irgendjemanden küssen.«
    Nur mich.
    Die unausgesprochenen Worte hingen zwischen ihnen.
    Bevor Cornelius, der vor Verlegenheit rot angelaufen war, etwas erwidern konnte, fuhr Pakcheon fort: »Es gibt triftige Gründe für meine Zurückhaltung. Die mögliche Gefahr für andere Spezies, die meine Antikörper erhalten, ist einer. Aber der Wichtigste ist: Ich kann nicht zulassen, dass Informationen über meine … über die vizianische DNA in fremde Hände gelangen. Wer durch mein Blut, meine Speichelprobe oder Ähnliches Hinweise über mein Volk erhält, bekommt damit vielleicht auch den Schlüssel geliefert, uns zu vernichten. Dieselbe Bedrohung geht von Ihnen aus, falls jemand aufgrund ihrer veränderten Werte die richtigen Schlüsse zieht.«
    »Dann … haben Sie in den Augen ihres Volkes einen unverzeihlichen Fehler begangen, als

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