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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Sie mich heilten. Nein«, korrigierte sich Cornelius atemlos, »indem Sie mich am Leben ließen.«
    »Richtig. Und Shilla ebenso, falls Sie dafür verantwortlich ist, dass Knight und Taisho immun sind. Es wäre besser, wenn dieses Geheimnis unter uns bliebe und nicht von Leuten wie McLennane, Ekkri und Skyta in die Galaxis hinausposaunt würde.«
    Cornelius nahm seine Brille ab und putzte sie umständlich mit einem weißen Taschentuch. »Was haben Sie vor?«
    »Ich überlege noch.«
    »Glauben Sie wirklich, dass Mrs. McLennane etwaige Erkenntnisse gegen die Vizianer nutzen würde?«
    Pakcheon zuckte mit den Schultern. »Wer Direktorin des Raumcorps ist und an der Spitze seines Geheimdienstes steht, hat bestimmt nicht durch reine Liebenswürdigkeit diese Position erreicht und über Jahre gehalten. McLennane hätte ein wirksames Druckmittel, das sie, wenn es die Umstände erfordern, bestimmt einsetzen würde. Und wenn andere davon erfahren, wären weitere Organisationen und Sternenreiche bestrebt, diese Informationen zu stehlen, um uns erpressen oder auslöschen zu können. Die Konflikte in der Galaxis würden eskalieren, und nur die Vernichtung Vizias könnte einen Krieg zwischen den rivalisierenden Imperien verhindern.«
    »Sie haben recht. Die jetzige fragile Balance ist in Gefahr, wenn die Vizianer sich für eine Seite entscheiden … oder entscheiden müssen, nachdem sie Opfer von Erpressern wurden. Die Folgen würden schlimm für uns alle sein. Aber ich bezweifle, dass jemand die entsprechende Technologie besitzt, um Ihrem Volk wirklich gefährlich werden zu können. Es würde Jahre dauern, bis ein Virus auftaucht, das nur für Vizianer eine Bedrohung darstellt, oder das jemand Vizia ausfindig macht.«
    »Vergessen Sie nicht die vier Unsterblichen. Außer ihnen gibt es noch andere geniale Forscher, die sich aus Neugierde oder weil sie meinen, der Galaxis damit einen Gefallen zu tun, mit Leib und Seele einem bestimmten Ziel verschrieben haben oder wie Noël Botero überhaupt keine Skrupel kennen, wenn sie dadurch an Macht und Einfluss gewinnen können.
    Wir Vizaner haben zu lange in Isolation gelebt, um eine solche Bedrohung richtig einschätzen und uns effizient verteidigen zu können. Cornelius, niemand auf Vizia glaubt, dass irgendwer in absehbarer Zeit technologisch zu uns aufschließen und unsere verborgene Welt finden könnte. Aber was, wenn es doch passiert? Zufällig. Aufgrund eines Fehlers. Oder weil wir aus Überheblichkeit den Gegner unterschätzen.
    Dann gibt es keinen Verteidigungsplan und schon gar kein Mittel gegen ein Virus, das speziell auf unsere DNA ausgerichtet ist. Wir sind zu selbstsicher und träge geworden. Das macht mir Angst.«
    »Das kann ich nachvollziehen«, gab Cornelius zurück, »schließlich befinden wir uns gerade selbst in einer Situation, wie sie eines Tages Ihrem Volk drohen könnte. Bestimmt hätten alle Sternenreiche Maßnahmen getroffen, wären sie rechtzeitig vor dem unbekannten Feind und seinen Plänen gewarnt worden, doch das Wanderlustvirus kam aus heiterem Himmel über uns. Dass Sie die Risiken für Vizia minimieren wollen, ist nur verständlich. Trotzdem, Sie halten vielleicht das Überleben der gesamten Galaxis in den Händen, und der Preis dafür ist die Sicherheit Ihres Volkes. Sie können ablehnen oder das Wagnis eingehen, uns zu vertrauen. Das ist eine schwere Entscheidung, um die ich Sie nicht beneide. Gibt es keine Möglichkeit, die veränderten Blutkörperchen aus mir zu entfernen? Dr. Ekkri wäre sicher bereit, wenn Sie ihm Ihre Bedenken erklären, alle Unterlagen vertraulich zu behandeln und zu vernichten, sobald sie nicht mehr gebraucht werden.«
    »Ekkri ist nicht das Problem. Sondern McLennane. Und der eine oder andere eingeweihte Mitarbeiter, der sich von Dritten kaufen lässt. Und was Sie betrifft, Cornelius: Nein, was geschehen ist, kann nicht rückgängig gemacht werden, denn die Antikörper haben Ihren Körper bereits nachhaltig verändert. Ekkri vermutet richtig, wenn er annimmt, dass die Modifikationen tief greifender sind, als er feststellen konnte.«
    »Wussten Sie das?«
    Pakcheon fühlte sich unbehaglich, obwohl bloß Neugierde in Cornelius’ Frage schwang. »Ich bin Mediziner.«
    »Also, ja.«
    »Wären Sie lieber gestorben?«
    »Natürlich nicht. Aber –«
    »Als ich Sie küsste und Sie meine Antikörper erhielten, habe ich es nicht gewusst. Nicht daran gedacht. Suchen Sie es sich aus. Nachdem ich es entdeckt hatte, war ich froh und hielt es

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