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Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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und sehr drängende Mission, die wir für diesen Rettungseinsatz unterbrochen haben.«
     
    Es kam keinerlei Einwand, und so konnte er einen umfassenden Bericht absetzen, während die beiden Ärzte das taten, wofür sie hergekommen waren. Sie studierten die vom System erstellten Krankenberichte, während das Mädchen im Laborkittel weiterhin unansprechbar war, und bereiteten die verletzten Kinder für eine erste Operation vor.
     
    »Das heißt, die Phoenix sitzt hier fest?«, fragte Alaya über Funk mit einigem Staunen.
     
    »Nein, wir sitzen fest. Sie brauchen uns nicht, Alaya, um die Fracht bei den Tumanen abzuliefern. Kehren Sie danach zurück, um uns abzuholen.«
     
    »Wenn Sie dann noch da sind. Die Eusebian hat einen Sprungantrieb – die kann dann überall sein.«
     
    »Ich glaube nicht, dass uns etwas passieren wird …«
     
    »Ihr Glaube in allen Ehren, Captain, aber ich habe keine Freude daran, nachher die Galaxis zu durchkämmen, um Sie zu suchen!«
     
    »Wenn Sie einen besseren Vorschlag haben? Und kommen Sie mir nicht mit: Das sind doch nur Kinder … «
     
    »Genau das wollte ich eigentlich sagen«, mischte sich eine neue Stimme ein.
     
    Sie war so unvertraut, dass Hellermann einen Moment brauchte, bis er den Sprecher erkannte. Es war einer der Tumanen, Toss. Dr. Ekkri hatte ihn quasi auf Händen zum Schiff getragen, während er selber zehn Zentimeter über dem Boden schwebte – bildlich gesprochen natürlich, zumal das Exoskelett der Tumanen ziemlich schwer und massiv gebaut war.
     
    »Wenn ich die Situation richtig verstanden habe, dann ist das Schiff voll mit Jungwesen, die Sorge haben, von den infizierten Ausgewachsenen getrennt zu werden?«
     
    »Das ist wohl der Kern der Sache, ja.«
     
    »Dann steht es doch in unserer Möglichkeit, diese Schwierigkeit zu beheben, nicht wahr?«
     
    Der Captain der Phoenix zögerte. Hatten sie diese Chance?
     
    »Soweit ich Dr. Ekkri verstanden habe, gab es noch keine Feldversuche, nur Laborexperimente. Meinen Sie, das sind die richtigen Umstände für einen ersten Einsatz?«
     
    »Richtig? Das kann ich nicht sagen. Zwingend, ja. Passend, ebenfalls. Ich bin von der Wirkung des Impfstoffs überzeugt, Captain Hellermann. Ansonsten würde ich das weder vorschlagen noch überhaupt mit Ihnen auf dem Weg nach Tuman sein, um die Produktion anzuleiten.«
     
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir hier die nötige Vertrauensbasis für solche Versuche etablieren können, Toss.« Hellermann blickte auf die Waffen, die auf ihn und die geschäftigen Ärzte gerichtet waren . »Die scheinen hier einige schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.«
     
    »Lassen Sie mich an Bord kommen, Captain. Das Unerwartete kann ein sehr wirkungsvolles diplomatisches Mittel sein.«
     
    Unerwartet. Oh ja, er konnte sich vorstellen, wie Toss in seinem Exoskelett auf die Kinder wirken würde. Nicht wirklich beruhigend, fürchtete er. Aber wenn diese Cuberra sich darauf einlassen würde …
     
    »Machen Sie sich bereit. Und bringen Sie eine Menge Serum mit. Wenn ich es richtig verstehe, ist die ganze Mannschaft infiziert. Ich kläre hier den Rest.«
     
    Er unterbrach die Verbindung und atmete tief durch.
     
    Jetzt kam der schwere Teil.
     

     
    »Fräulein Miyazaki?«
     
    Diesmal versuchte er es nicht über den Helmfunk und nicht über die Kommanlage seiner Kabine, in der Sir Albert die letzten Stunden verbracht hatte, um zu essen und zu schlafen. Genauer gesagt war es auch nicht seine Kabine, sondern eine benachbarte in einem frischeren Zustand gewesen, die er kühnerweise bezogen hatte. Fräulein Miyazaki war sogar noch weiter gegangen und aus ihrem Abteil in der tatsächlich dritten Klasse in eines der ersten umgezogen. Unter den gegebenen Umständen war das vermutlich korrekt. Seitdem hatte sie sich aber nicht mehr gemeldet, und das fand Sir Albert doch beunruhigend.
     
    Also stand er nun vor ihrer Kabinentür und betätigte den Türsummer, durchaus bereit, die Grenzen der Höflichkeit zu dehnen und es öfter als zweimal zu versuchen. Tatsächlich, beim vierten Klingeln, das ihm schon nahezu schmerzhaft erschien, sprang die Türkommunikation an.
     
    »Sir Albert, wie nett«, hörte er die matte Stimme Fräulein Miyazakis. »Entschuldigen Sie, ich habe … geschlafen.«
     
    »Ich bin untröstlich, Sie gestört zu haben«, verkündete Sir Albert und meinte es auch so. »Ich hoffe, Sie können mir verzeihen, ich war nur … besorgt.«
     
    »Das ist sehr freundlich von

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