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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong
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keine Nacht unter freiem Himmel verbracht, denn die Weiden, auf denen sie arbeiteten, lagen immer noch in der Nähe der Farmgebäude, obwohl sie schon weit genug entfernt waren.
    Nachts träumte sie von Staub und Sand zwischen den Zähnen, im Haar und auf ihrer Haut, von Tausenden von Hufen und von der Sonne, die so heiß und erbarmungslos auf sie herab schien, dass ihr schwindlig wurde.
    Trotzdem machte ihr das Leben auf der Farm Spaß, wie sie sich eingestand. Es gefiel ihr, dass die Männer, die mit den Herden arbeiteten, sie respektierten und akzeptierten.
    Nur Joe Jordan ließ sich nicht anmerken, ob er beeindruckt war oder nicht.
    "Typisch Frau!" sagte sie plötzlich laut vor sich hin und musste lachen. Dann stand sie auf und ging ins Haus, um sich das Haar zu bürsten, das jetzt trocken war. Da es sich nicht bändigen lassen wollte, flocht sie es zu einem dicken Zopf.
    Eigentlich müsste ich mich über Joe ärgern, dachte sie, und das Lachen verging ihr. Nachdem sie ihn abgewiesen hatte, hatte er nicht versucht, sie umzustimmen. Aber weshalb sollte sie sich darüber ärgern? Sie hatte es doch so gewollt. Es war nur irgendwie verblüffend.
    Am Tag nach ihrer Ankunft hatte Lydia mit ihrer Tante Chattie telefoniert. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen hatte sie ihr jedoch verschwiegen, dass Joe Jordan auch hier war.
    Sie zuckte die Schultern und ging in die Küche, um einen Kuchen zu backen. Und dann kam plötzlich Joe herein. Er warf seinen Hut durch die Halle genau auf den Haken.
    "Guten Morgen, Lydia. Was für ein schöner Anblick!"
    "Danke. Wo sind die anderen?" Lydia machte den Backofen zu und drehte sich zu Joe um. Er hatte sich an den Schrank gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und betrachtete ihre nackten Beine.
    Schließlich sah er ihr in die Augen, und sie erwiderte seinen Blick einen ihr endlos erscheinenden Augenblick lang. Ihr wurde bewusst, dass ihr Mund ganz trocken war und ihr Herz viel zu heftig pochte.
    Doch dann löste sich der zauberhafte Moment auf, denn Joe drehte sich um und schabte mit einem Holzlöffel Teigreste aus dem Mixer.
    "Hm, das schmeckt nach Ingwer. Die anderen sind in der Kirche."
    "Wie das denn?"
    "Mit dem Flieger. Sarah wollte dich an deinem ersten freien Tag nicht stören. Gestern Abend hat sie vergessen, es zu erwähnen, dass Gottesdienst auf der Nachbarfarm ist. Es geht reihum", fügte er hinzu.
    "Sie und Rolf übernachten heute auf der Dunoon Station."
    "Ah ja. Fliegst du auch hin?"
    "Wir können dich doch nicht ganz allein lassen."
    "Wenn ich ganz allein wäre, könnte ich mich wenigstens sicher fühlen", erwiderte sie leise. Dann beugte sie sich über die Spüle und wusch das Geschirr ab.
    "Außerdem wollte ich dich heute zum Schwimmen mitnehmen. Einige Meilen weiter weg gibt es Wasserstellen. Wir können unsere Pferde
    ..."
    "Nein, ich möchte heute nicht reiten", unterbrach sie ihn spontan. "Ich meine, ich ..."
    "Ich verstehe", antwortete er und schnitt ein Gesicht. "Wenn ich aus Sydney komme, bin ich auch die ersten Tage oft so steif wie ein Stock. Dann fahr en wir eben mit dem Bullbuggy."
    "Na ja ..." Lydia zögerte.
    "Ich verspreche, dass ich deine nackten Beine nicht wieder interessiert und bewundernd betrachte. Ich hatte sie ja so noch nie gesehen und war überrascht. Ich bin eben auch nur ein Mann ... Wir können ein Picknick unter den Bäumen machen, da ist es angenehm kühl. Du kannst Vögel beobachten, Störche, Wasserlilien, und meilenweit gibt es kein Rind, weil wir das Gelände weiträumig eingezäunt haben. Es ist so etwas wie unser eigener kleiner Kakadu National Park. Komm mit, und überzeug dich selbst. Meg nehmen wir auch mit."
    "Okay", willigte Lydia schließlich ein.
    "Ich glaube es nicht", sagte Lydia atemlos.
    Der Kakadu National Park, der zum Weltkulturerbe erklärt worden war wegen seiner Feuchtgebiete und Regenwälder, der
    Felsenmalereien der Aborigines und wegen seiner atemberaubenden Schönheit, lag sehr weit weg vom Victoria River District im Nordosten des Northern Territory. Aber dieser idyllische Platz hier, zu dem Joe sie mitgenommen hatte, sah so aus, als wäre er ein Teil des Nationalparks.
    Ein Fluss, der irgendwo in der endlosen Savanne entsprang, stürzte in Wasserfällen die hohen Felsen hinunter in kleine Seen. Die Ufer waren sandig, Wasserlilien blühten in Pink, Weiß und Lila, und weiße Silberreiher erhoben sich in die Luft. Sie flogen mit ruhigen Flügelschlägen in die hohen Bäume.
    "Das Wasser wirkt wahre

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