Rettungslos verliebt
Wunder, wenn man steif ist vom Reiten", sagte Joe.
"Ich kann es kaum erwarten." Lydia stieg aus dem Buggy und streifte rasch ihre Shorts und die Bluse ab, unter denen sie einen einteiligen gelben Badeanzug anhatte. Und dann sprang sie mit Meg zusammen in den See.
"Oh, das ist herrlich. Wenn es hier Krokodile gibt", rief sie Joe zu, als sie wieder auftauchte, "schlage ich sie eigenhändig in die Flucht! Das Wasser ist wunderbar sauber und kalt. Ich dachte schon, ich würde den Staub und Sand nie mehr loswerden, obwohl ich jeden Tag zwei Mal dusche, aber ..." Sie streckte die Arme aus und tauchte wieder unter.
Als sie das nächste Mal an die Oberfläche kam, war Joe neben ihr.
"Komm, wir setzen uns auf die Felskante unter dem Wasserfall", schlug er vor und schwamm vor ihr her.
Als Meg sich neben sie setzen wollte, zog Joe sie aus dem Wasser.
Doch sogleich verzog er das Gesicht vor Schmerzen und fuhr sich mit der Hand über die Schulter.
"Ich dachte, du hättest keine Schmerzen mehr", sagte Lydia atemlos.
"Die ganze Woche hat man dir nichts angemerkt."
"Freut mich, dass du mich beobachtet hast. Ich bin sehr vorsichtig gewesen."
"Nein, das ist nicht wahr", widersprach Lydia ihm. "Du hast genauso hart gearbeitet wie alle anderen."
"Aber ich habe bestimmte Bewegungen vermieden. He! Was hast du vor?"
Behutsam stellte Lydia sich auf die glitschige Felskante. "Ich will dich massieren, das kennst du doch schon. Hast du etwas dagegen?" Dann kniete sie sich hinter ihn und legte ihm die Hände auf die Schultern.
"Nein, bestimmt nicht", antwortete er leise.
Zehn Minuten später fragte sie: "Und? Ist es besser? Ein Pferd könnte sich schon längst wieder bewegen."
Sekundenlang dachte er nach. "Vielleicht reagiere ich anders und brauche eine längere Behandlung als Pferde, eine Stunde beispielsweise ..."
Kurz entschlossen stieß Lydia ihn in den See - und glitt prompt auf dem rutschigen Untergrund aus. Um nicht hinzufallen, sprang sie mit einer geschickten Drehung seitlich ins Wasser.
Als sie wieder auftauchte, war Joe neben ihr und nahm sie in die Arme.
"Was soll das?" stieß sie hervor.
"Das siehst du gleich", antwortete er und küsste sie.
Plötzlich tauchten sie unter. "Du willst mich wohl ertränken, du Dummkopf", stieß Lydia keuchend hervor, als sie wieder an die Oberfläche kamen.
"Okay." Er drehte sie auf den Rücken und zog sie mit einem Rettungsgriff ans Ufer.
"Ich ... du ..." Sie wand sich und schlug um sich. Doch dann spürte sie den sandigen Untergrund unter den Füßen und richtete sich auf.
"Du hast Recht, es ist viel einfacher, wenn man dabei festen Boden unter den Füßen hat", räumte er ein und küsste sie noch einmal.
Lydia war nach dem Herumalbern noch ganz atemlos und hörte auf, sich zu wehren. Als er sich von ihren Lippen löste, blickte sie ihn mit großen Augen lange an.
Es fühlte sich herrlich an, von ihm umarmt zu werden und seinen nassen Körper zu spüren. In Joes Armen empfand sie ihre Größe von einem Meter achtundsiebzig nicht als Handicap, denn er überragte sie um einige Zentimeter. Sie freute sich sogar darüber, so groß und schlank zu sein.
Sie spürte Joes Kraft und seine Stärke, während er sie in den Armen hielt, und sie hatte das Gefühl, etwas ganz Besonderes und sehr attraktiv zu sein. Deshalb war sie zutiefst enttäuscht, als er sie losließ.
"So", sagte Joe ruhig und streichelte ihre feuchte Wange, "wir sind beide in die Sache verstrickt, Lydia, auch wenn du es nicht wahrhaben willst."
"Es war sowieso zu gut, um wahr zu sein, Joe Jordan."
3. KAPITEL
Lydia verschwand hinter den Büschen und zog sich ihre Shorts und die Bluse an. Als sie zurückkam, machte Joe gerade Feuer auf dem Sand. Darüber hing ein rußgeschwärzter Kessel an einem Dreifuß.
"Frisch aufgebrühter schwarzer Tee", verkündete Joe.
"Oh." Lydia hängte das Badetuch auf das Gitter des Bullbuggys. Dann fing sie an, das noch feuchte Haar zu einem Zopf zu flechten.
"Hier." Er schob ihr ein Kissen hin. "Setz dich. Zuerst trinken wir Tee und lassen uns ein Stück von deinem Kuchen schmecken. Später können wir die Steaks essen, die ich eingepackt habe." Er hatte sich das Hemd über die nassen Shorts gezogen.
Lydia holte den Ingwerkuchen aus der Picknickbox und schnitt einige Stücke davon ab, die sie mit Butter bestrich und Joe reichte. Auch Meg bekam ein Stück.
"Der Kuchen schmeckt köstlich", sagte Joe und schenkte den Tee ein.
"Hat er es dir beigebracht?"
"Brad? Nein, meine Tante
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