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Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert

Titel: Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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erwachte, und konnte sich um ihn kümmern. Meine Familie leistet ihm seither treue Dienste.«
    Sie erzählte diese unglaubliche Geschichte, als würde sie von einem Besuch auf dem Markt berichten. Für sie schien das völlig normal zu sein; bestimmt war sie mit einer Mutter und Großmutter aufgewachsen, die ihr die Geschichte genau so wiedergegeben hatten. Mich überwältigte das Gehörte jedoch, da ich noch immer damit beschäftigt war, die Informationen, die ich vorhin erhalten hatte, zu verarbeiten.
    »Schönen Dank, Jeanne. Kate sah fast wieder normal aus, bis du angefangen hast zu reden«, sagte Jules.
    »Ist schon in Ordnung«, warf ich ein und lächelte sie an. »Brot und Kaffee reichen mir, vielen Dank.«
    Sie steckte eine Kaffeekapsel in einen dieser ultramodernen Kaffeeautomaten und drückte den Startknopf, bevor sie zum Backofen eilte, um ein Blech mit Croissants herauszuholen.
    »Ich hau ab«, sagte Charles. Er schob seinen Stuhl unter den Tisch, verabschiedete sich von Jules und Ambrose und verließ die Küche, ohne mich noch eines weiteren Blicks zu würdigen.
    Ich wandte mich an die anderen. »Hab ich was Falsches gesagt?«
    »Kate«, sagte Ambrose kichernd, »du darfst eins nicht vergessen. Auch wenn Charles’ Körper zweiundachtzig ist, hat er die geistige Reife eines Fünfzehnjährigen.«
    »Ich geh mit ihm«, piepste Charlotte, der die Unhöflichkeit ihres Zwillingsbruders ganz offensichtlich unangenehm war. »Tschüss, Kate.« Sie gab mir zwei Wangenküsse. »Ich bin mir sicher, dass wir uns bald Wiedersehen.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?«, fragte ich, während die Tür hinter ihr zuschwang. Ich fühlte mich hin- und hergerissen. Einerseits wollte ich nach Hause gehen und meine echte, lebendige Familie Wiedersehen. Andererseits verspürte ich den Wunsch, hier bei diesen Leuten zu bleiben, die mich offensichtlich schon nach den wenigen Stunden, die sie mich kannten, in ihren Kreis aufgenommen hatten. Oder zumindest die meisten von ihnen. Auch wenn sie keine Menschen waren.
    Bevor mir jemand antworten konnte, erschien Gaspards wilder Haarschopf in der Tür. »Du darfst gehen, Kate. Aber Vincent bittet dich, noch einmal bei ihm vorbeizuschauen, bevor du das Haus verlässt.« Er verschwand wieder.
    Ich stand auf, Jules tat es mir gleich und fragte: »Soll ich dich nach Hause begleiten?«
    Ambrose nickte und sagte mit vollem Mund: »Ja, bring sie nach Hause.«
    »Nein, nein. Nicht nötig. Ich schaff das schon allein.«
    »Dann bring ich dich wenigstens zur Tür«, sagte Jules und schob auch schon seinen Stuhl unter den Tisch.
    »Auf Wiedersehen, Jeanne. Vielen Dank für das Frühstück. Tschüss, Ambrose«, rief ich noch über die Schulter, während Jules mir schon ganz wie ein Gentleman die Tür aufhielt. Wir gingen gemeinsam zu Vincents Zimmer, ich trat ein, er blieb im Flur und schloss die Tür von außen.
    »Und, was haben sie gesagt?«, fragte ich und blieb erst an seinem Bett stehen. Vincent war blasser und sah schwächer aus als vorhin, aber er lächelte.
    »Keine Sorge. Ich hab versprochen, die volle Verantwortung für dich zu übernehmen.«
    Obwohl ich nicht verstand, wie er das meinte, rangen zwei Gefühle in mir. Ich war mir sicher, dass ich keinen Babysitter brauchte, gleichzeitig gefiel mir die Idee, Vincents Schützling zu sein.
    »Du darfst jetzt endlich nach Hause gehen«, fuhr er fort, »aber ich muss dich noch einmal an das erinnern, was Jean-Baptiste schon gesagt hat: Du darfst mit niemandem über uns sprechen. Ich bezweifle zwar stark, dass dir jemand glauben würde, aber wir versuchen trotzdem, den Ball flach zu halten.«
    Ich sah ihn fragend an.
    »Hast du schon mal von Vampiren gehört?«, fragte er mit einem sonderbaren Grinsen.
    Ich nickte.
    »Hast du schon mal von Werwölfen gehört?«
    »Natürlich.«
    »Hast du schon mal von uns gehört?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das meine ich mit ›den Ball flach halten‹. Das können wir ganz gut.«
    »Verstanden.« Ich nahm seine ausgestreckte Hand, um mich zu verabschieden.
    »Sehen wir uns in ein paar Tagen?«, fragte er.
    Ich nickte und wusste plötzlich nicht mehr, was die Zukunft für mich bereithalten würde. An der Tür blieb ich stehen und sagte: »Pass auf dich auf.« Sofort fühlte ich mich total bescheuert. Er war unsterblich. Er musste nicht auf sich aufpassen. »Ich meine natürlich, ruh dich gut aus«, berichtigte ich mich.
    Er lächelte, meine Verwirrung amüsierte ihn wohl, und salutierte.
    »Meine Dame«,

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