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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Teppiche naß werden. Aber das eine, das in der Nähe seines Schlafzimmerssteht, muß bis zur Decke spritzen. Läßt sich das machen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Ausgezeichnet. Jetzt zu deinem Geschenk, Kleiner.« Ich verbrachte die nächsten vierzig Minuten damit, mein Gerät einzubauen und es von Mike überprüfen zu lassen, indem erWyo anrief und dabei die Kanäle wechselte.
    Zehn Minuten später sagte er: »Alles in bester Ordnung.Ich kann mitten im Wort umschalten, ohne daß Wyo etwas davon merkt. Und ich habe gleichzeitig Prof und Mum angerufen.«
    »Wunderbar.Was hast du Mum erzählt?«
    »Ich habe sie gebeten, Adam Selene anzurufen, sobald duzu Hause bist. Dann haben wir uns gemütlich unterhalten.Wir haben Gregs letzte Predigt diskutiert.«
    »Hä? Wie?«
    »Ich habe ihr erzählt, daß ich sie gehört habe, Mannie, und ich habe einige Sätze zitiert.«
    »Oh, Mike!«
    »Schon gut, Mannie. Sie glaubt, daß ich im Hintergrund gesessen und den Saal vorzeitig verlassen habe. Sie ist nicht neugierig; sie weiß schließlich, daß ich nicht gesehen werden möchte.«
    Mum ist das neugierigste weibliche Wesen auf Luna. »Hmmm, vielleicht war das doch keine schlechte Idee... Gut, meinetwegen kannst du so weitermachen, Mike.« Ich runzelte die Stirn. »Wie stehen unsere Chancen nach letzter Rechnung?«
    »Etwa eins zu neun,Mannie.«
    »Werden die Aussichten noch schlechter?«
    »In den kommenden Monaten bestimmt. Wir haben die Krise noch nicht erreicht.«
    »Und die Yankees stehen auf dem vorletzten Tabellenplatz! Aber sprechen wir lieber von anderen Dingen. Wenn in Zukunft jemand mit dir spricht und erwähnt, er sei bei einer Veranstaltung gewesen, bist du ebenfalls dort gewesen -und beweist es ihm, indem du etwas Entsprechendes zitierst.«
    »Wird gemacht.Warum,Mannie?«
    »Hast du >The Scarlet Pimpernel< gelesen?«
    »Ja. Soll ich wiederholen?«
    »Nein, nein! Du bist unser Scarlet Pimpernel, unser geheimnisvoller Mann, der überall ist, alles beobachtet und selbst nie gesehen wird.«
    Mike war begeistert. »Das macht Spaß, Mannie. Einmal witzig, zweimal witzig,vielleicht immer witzig.«
    »Immer witzig. Seit wann hast du dich auf Luftdruckschwankungen in der Gouverneursresidenz beschränkt?«
    »Seit dreiundvierzig Minuten.«
    »Na, seine Kopfschmerzen möchte ich nicht haben. Jetzt noch der Abschlußeffekt,dann ist die Reparatur beendet.«
    »Wird gemacht. Wyo läßt dir ausrichten, daß du Billys Geburtstagsparty nicht vergessen sollst.«
    »Richtig! Alles einstellen, ich muß fort. Ich rufe dich wieder an, Mike.«
    Ich lief hinaus, ging ins Büro des Chefingenieurs, um meine Rechnung abzugeben, und verlangte ihn zu sprechen.Er war schlechter Laune; offenbar hatte der Gouverneur ihn für Mikes >Störung< verantwortlich gemacht. »Augenblick«,sagte ich zu ihm.
    »Mein Sohn hat heute Geburtstag, und ich darf nicht zu spät kommen.Aber ich wollte Ihnen etwas zeigen.«
    Ich nahm einen Umschlag aus meinem Werkzeugkasten und ließ daraus etwas auf seinen Schreibtisch fallen; die verkohlte Leiche einer Hausfliege, die ich mit dem Löteisen behandelt und mitgebracht hatte. »Sehen Sie das? Sie dürfen dreimal raten,wo ich das Tierchen gefunden habe.«
    Dann hielt ich ihm einen Vortrag über die Empfindlichkeit von Präzisionsmaschinen und beschwerte mich über den wachhabenden Computertechniker. »Staub genügt schon, um einen Computer zu ruinieren, aber Insekten sind unverzeihlich! Trotzdem gehen Ihre Leute im Computerraum ein und aus, als handle es sich um einen Wartesaal. Heute waren beide Türen offen, während dieser Idiot draußen jammerte. Wenn ich noch mal merke, daß irgendein Trottel Abdeckplatten entfernt und Fliegen in die Maschine gelassen hat... nun, das ist Ihre Sache, Chef. Ich arbeite gern hier, weil ich eine Schwäche für Präzisionsmaschinen habe, aber ich kann nicht zusehen, wenn sie falsch behandelt werden!«
    »Augenblick,ich wollte Ihnen etwas sagen.«
    »Tut mir leid, ich muß gehen. Tun Sie, was Sie wollen; ich bin kein Kammerjäger,sondern Computerfachmann.«
    Nichts bringt einen Menschen so gründlich durcheinander,als wenn man ihn nicht ausreden läßt. Mit etwas Glück und mit Unterstützung durch den Gouverneur würde der Chefingenieur bis Weihnachten Magengeschwüre haben.
    Ich kam trotzdem zu spät und mußte mich bei Billy entschuldigen. Alvarez hatte sich eine Leibesvisitation aller Besucher des Verwaltungsgebäudes einfallen lassen. Die tausend Witze, die Mike mir mitgegeben

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