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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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sollte unser Geheimnis bleiben.
    Wie war das in diesem Fall möglich, obwohl Hunderte von Menschen mit dem Bau dieses Ungetüms beschäftigt waren? Nehmen wir gleich ein praktisches Beispiel:
    Jemand wohnt in Novilen; weiß er dann, wo Luna City liegt? Natürlich im Märe Crisium, das weiß doch jedes Kind! Aber auf welcher Länge und Breite? Hmmm... das kann man im Lexikon nachschlagen. Außerdem braucht man gar nicht zu wissen, wo L-City liegt; man steigt einfach aus der Kapsel, wenn sie in der Station Süd hält.
    Auf diese Weise versteckten wir das Katapult.
    Es liegt im Mare Undarum, >das weiß jedes Kind<. Aber der Punkt, auf dem es wirklich liegt, ist über hundert Kilometer von seinem scheinbaren Standort entfernt. Selbst heutzutage ist nur diese falsche Angabe bekannt. Das Katapult selbst ist völlig unsichtbar in den Felsen verborgen; an der Mondoberfläche ist nur ein formloses schwarzes Loch wie zehntausend andere zu erkennen.
    Trotzdem besuchten viele Leute die Baustelle, und der Gouverneur gab uns ebenfalls die Ehre. Er kam mit einer Postrakete, die er für diesen Flug beschlagnahmt hatte, undsein Cyborg erhielt die Koordinaten eines Punktes, der nicht allzu weit von der richtigen Stelle entfernt war. Aber von dort aus wurden die Besucher in Lastwagen weiterbefördert. Der Gouverneur wollte im Führerhaus mitfahren, aber das war leider unmöglich, denn dort war nur Platz für Fahrer und Beifahrer, die sich beide anstrengen mußten, damit der Wagen nicht vom Weg abkam.
    Drei Stunden später war ihm alles gleichgültig, und er wollte nur noch nach Hause. Er blieb eine Stunde lang und interessierte sich kaum noch für unsere Bohrungen, die angeblich wertvolle Rohstofflager erschließen sollten.
    Unsere Arbeiter erreichten die Baustelle durch ein weitverzweigtes Tunnelsystem, das Eissucher angelegt hatten. Hätte einer von ihnen eine Trägheitssonde mitgebracht, hätte er die Position feststellen können -aber unsere Geheimhaltung funktionierte gut.
    Ein Mann, der eine Sonde bei sich trug, hatte einen Unfall; seine Effekten wurden nach L-City zurückgeschickt, und die Sonde zeigte an, was sie anzeigen sollte, denn ich war mit dem Arm Nummer drei auf der Baustelle gewesen.
    Wir bekamen auch hohen Besuch von der Erde. Diese Leute reisten durchs Tunnelsystem, weil der Gouverneur sie vor der anderen Route gewarnt hatte. Aber selbst dabei wird ein dreißig Kilometer langes Stück im Lastwagen zurückgelegt. Einer dieser Besucher von der Erde, ein Dr. Dorian, ließ Schwierigkeiten erwarten. Er war Naturwissenschaftler und deshalb vielleicht zu neugierig.Sein Lastwagen kippte um -der leichtsinnige Fahrer hatte eine Abkürzung versucht -, das Funkgerät war ausgefallen,und die Rettungsmannschaften mußten lange suchen, bis sie den Wagen abseits der normalen Route fanden. Der arme Dr. Dorian verbrachte zweiundsiebzig Stunden in einem winzigen Steiniglu und litt an Sauerstoffmangel und Strahlenkrankheit, obwohl die beiden Parteimitglieder, die ihn begleiteten,sich eifrig um ihn bemüht hatten.
    Spitzel hatten bei uns keine geplanten Unfälle. Wir ließen sie bleiben; sie mußten schwer arbeiten, und Mike las ihre Berichte.
    Einer meldete, wir hätten Uranerz gefunden, was tatsächlich ein äußerst wertvoller Fund gewesen wäre, da es bisher auf Luna kein Uran gab. Der nächste Spitzel hatte einen Geigerzähler in seinem Gepäck, den wir ihn einschmuggeln ließen.
    Im März 76 war das Katapult fast fertig; nur die Statorelemente mußten noch installiert werden. Das Kraftwerk arbeitete, und ein Koaxialkabel stellte die Verbindung entlang der Strecke her. Die Zahl der Arbeiter war auf das notwendigste Minimum reduziert worden. Wir beschäftigten ausschließlich Parteimitglieder, behielten jedoch einen Spitzel, damit Alvarez regelmäßig seine Berichte bekam -er sollte keinen Grund zur Sorge haben; das machte ihn mißtrauisch. Statt dessen beschäftigten wir ihn und seine Leute in den Städten.
     

Kapitel 10
     
     
    In diesen elf Monaten kam es zu einigen Veränderungen.Wyo wurde in Gregs Gemeinde aufgenommen; Profs Gesundheitszustand verschlechterte sich so sehr, daß er seine Vorlesungen aufgeben mußte; Mike begann zu dichten. Und die Yankees landeten im Keller. Ein zweiter oder dritter Platz hätte mich nicht gestört, aber von der Meisterschaft zum letzten Platz in einer Saison...
    Profs Erkrankung war nur simuliert. Für einen Mann seines Alters strotzte er geradezu vor Gesundheit, machte jeden Tag drei Stunden

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