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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Verfahren sind jedoch schon vor Jahren in der Antarktis entwickelt worden; machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Ein schnee-und eisfreier Felsstreifen von rund dreihundertfünfzig Kilometer Länge in großer Höhe .. . Gibt es noch etwas hinzuzufügen?«
    »Nicht mehr viel, Sir. Das geschmolzene Eis könnte am Katapult gesammelt und nach Luna transportiert werden damit wäre der kostspielige Bau einer Versorgungsleitung vermieden.
    Und die Stahlbehälter könnten als Getreidefrachter wiederverwendet werden, so daß Luna nicht bei jedem Start wertvolles Metall verliert. Ich sehe keinen Grund, weshalb jeder Behälter nicht fünfzig oder hundert Flüge hinter sich bringen sollte. Auf Luna würde die Landung ähnlich wie hier erfolgen -die Kontrollstelle am Boden würde die Feststofftriebwerke steuern.«
    »Hmmm. Richtig, das ist alles klar. Haben wir das Katapult damit besprochen?«
    »Ich habe nichts hinzuzufügen, Doktor. Der Standort ist entscheidend. Nehmen Sie zum Beispiel den Nanda Devi. Den Karten nach scheint dort ein langer, sehr hoher Bergrücken zu beginnen, der etwa dreihundertfünfzig Kilometer weit nach Westen reicht. Das wäre ein idealer Standort -wenig zu planieren, wenig zu überbrücken. Ich will damit nicht sagen, das sei der ideale Standort, aber jedenfalls sollte er so ähnlich aussehen: ein hoher Gipfel, an den sich im Westen ein langer Bergrücken anschließt.«
    »Das habe ich verstanden.« Dr. Chan verabschiedete sich plötzlich.
    In den folgenden Wochen spielte ich die gleiche Rolle in einem Dutzend Staaten und erweckte dabei jeweils den Anschein, meine Informationen seien geheim und nur für den Empfänger bestimmt Von Mal zu Mal änderte sich nur der Name des Gipfels.
    In Ecuador wies ich darauf hin, daß der Chimborasso fast am !!uator liegt -ideal! Aber in Argentinien betonte ich, der Aconcagua sei immerhin der höchste Gipfel der westlichen Hemisphäre.
    In Bolivien erwähnte ich, der Altoplano liege fast so hoch wie die tibetanische Hochebene (fast wahr) und wesentlich näher am !!uator, so daß der Bau eines Katapults nicht die geringsten Schwierigkeiten bereiten dürfte.
    Mount McKinley, Mauna Loa, Lenin, Kilimandscharo, Popocatepetl, Logan, El Libertado -mein Lieblingsgipfel änderte sich in jedem Land; die einzige Voraussetzung war, daß er der >höchste Berg< in den Herzen der Einheimischen war. Ich brachte es fertig, selbst die bescheidenen Erhebungen von Chad zu loben, als wir dort eingeladen waren, und meine Argumente klangen so überzeugend,daß ich fast selbst daran glaubte.
    Ich machte überall kräftig Reklame für Luna und vergaß nie, ausdrücklich zu erwähnen, daß wir gern bereit waren,eine beliebige Anzahl von Kolonisten aufzunehmen. Das stimmte sogar, obwohl ich zu erwähnen vergaß, daß Luna über fünfzig Prozent aller Neuankömmlinge innerhalb der ersten Tage und Wochen umbrachte. Aber die Leute, mit denen wir sprachen, wollten keineswegs selbst auswandern; sie überlegten nur, wie sie andere -notfalls mit Gewalt dazu bringen könnten, um so das Bevölkerungsproblem zu lösen. Ich erwähnte wohlweislich nicht, daß die hungrigen Massen, die wir überall sahen, rascher anwachsen würden, als unsere Getreidelieferungen gesteigert werden konnten.
    Wir waren unter Anspannung aller Kräfte vielleicht imstande, jährlich eine Million neuer Bürger unterzubringen, zu ernähren und auszubilden -aber eine Million Menschen waren für Terra weniger als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.
    Wir konnten mehr Menschen aufnehmen, als vermutlich freiwillig auswandern würden; aber wenn die Auswanderer uns überfluteten. Weil sie dazu gezwungen wurden... Luna behandelt alle Neuankömmlinge gleich: Entweder macht er keinen einzigen Fehler im Umgang mit anderen und seiner gefährlichen Umwelt ... oder er endet als Dünger in einer Tunnelfarm.
    Eine Massenauswanderung nach Luna bedeutete zwangsläufig, daß um so mehr Einwanderer sterben würden, weil es nicht genug Loonies gab, die ihnen über die natürlichen Klippen hinweghelfen konnten.
    Aber >Lunas große Zukunft< war Profs Spezialgebiet. Ich sprach über Katapulte.
    In den nächsten Wochen bereisten wir die wichtigsten Staaten, bis das Komitee sich darüber einig wurde, ob es uns zu weiteren Verhandlungen zurückrufen sollte. Stu hatte alles vorbereitet, und das endgültige Programm hing nur von unserer Widerstandsfähigkeit ab. Ich nehme an, daß jede Woche auf Terra uns ein Jahr unseres Lebens kostete -Prof

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