Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
Geschütze feuerbereit.Achtzig Sekunden.«
    Die längsten achtzig Sekunden meines Lebens. Das Schiff war riesig! Mike zählte die letzten Sekunden: »... fünf... vier ... drei... zwei... eins ... FEUER!« Dann glühte das Schiff plötzlich heller auf.
    Ich hätte den winzigen Lichtpunkt fast übersehen, der sich im gleichen Augenblick von dem Schiff löste, aber Mike sagte: »Lenkwaffe gestartet. Drei Geschütze feuern auf meinen Befehl. Die anderen bleiben auf das Schiff gerichtet.Neue Koordinaten werden noch durchgegeben.«
    Kurze Zeit später gab er die neuen Koordinaten an undfügte hinzu: »Feuer nach Sicht frei!«
    Ich versuchte die Rakete und das Schiff gleichzeitig zu beobachten, verlor beide aus den Augen und sah die Rakete zwischen uns und dem Katapult auftreffen. Es gab keine Wasserstoff-Fusion, sonst könnte ich nicht mehr davon erzählen; aber der restliche Treibstoff explodierte, und wir spürten einen kurzen Stoß, der sich durch die Felsen fortpflanzte.
    Das Schiff sank ständig tiefer. Ich wartete auf den Feuerstrahl aus dem Heck, der die Landung einleiten würde.
    Aber der Feuerstrahl kam nicht. Das Schiff zerschellte zehn Kilometer von uns entfernt in einer orangeroten Wolke.
    »Verlustmeldungen durchgeben, Geschütze sichern«, befahl Mike. »Anschließend müssen alle sofort nach unten gehen.«
    »Geschütz Alice, keine Verluste« -»Geschütz Bambie, keine Verluste« -Geschütz Cäsar, ein Mann durch Felssplitter verletzt,kein Druckverlust...«
    Ich ging wieder nach unten und rief Mike vom nächsten richtigen Telefon aus an. »Was ist passiert, Mike? Haben sie nicht auf Fernsteuerung umgeschaltet, nachdem ihr Schiff außer Kontrolle geraten war?«
    »Doch, Mannie.«
    »Zu spät?«
    »Ich habe das Schiff abstürzen lassen, Mannie. Das war die beste Lösung.«
    Eine Stunde später war ich erstmals seit vier, fünf Monaten wieder allein mit Mike zusammen. Ich war im ehemaligen Verwaltungskomplex für jeden zu erreichen wenn ich wollte. Ich mußte privat mit Mike sprechen.
    Ich hatte Wyo anzurufen versucht und von jemand in der Alten Kuppel erfahren, daß sie vor Erschöpfung zusammengebrochen war und nun selbst mit einer Schlafspritze in den Adern im Bett lag. Finn war mit seinen besten Leuten nach Churchill unterwegs.
    Stu hatte sich nicht wieder gemeldet. Hongkong und Prof waren weiterhin unerreichbar. Im Augenblick schienen Mike und ich die gesamte Regierung darzustellen.
    Und nun war es Zeit,die Operation Fels einzuleiten.
    Aber es genügte nicht, einfach nur Felsbrocken zu werfen; wir mußten Terra auch erklären, warum wir uns dazu gezwungen sahen. Prof und Stu und Wolfgang und Adam hatten alles für den Tag X vorbereitet; jetzt kam es darauf an, diesen Plan der Wirklichkeit anzupassen. Mike hatte diesen Teil bereits erledigt und ließ mich den neuen Plan lesen.
    Ich sah von der langen Papierrolle auf. »Mike, diese Rundfunkmeldungen und unsere Mitteilung an die Vereinigten Nationen setzen alle voraus, daß wir in Hongkong gesiegt haben.Wie bestimmt weißt du das?«
    »Die Wahrscheinlichkeit beträgt mehr als zweiundachtzig Prozent.«
    »Genügt das,um solche Meldungen zu rechtfertigen?«
    »Mannie, die Wahrscheinlichkeit, daß wir dort siegen werden, beträgt fast hundert Prozent. Der Transporter kann nicht mehr starten; die anderen hatten ihren Treibstoff bis auf einen unbedeutenden Rest verbraucht. In HKL gibt es nicht genug einatomigen Wasserstoff; den müßten sie hier holen. Dazu wäre es notwendig, die Truppen mit Lastwagen über die Oberfläche zu transportieren -was selbst für Loonies eine Strapaze ist, wenn die Sonne scheint -, und sie müßten uns noch besiegen, sobald sie angekommen sind. Das ist ausgeschlossen. Meine Berechnung geht natürlich von der Annahme aus, daß die Truppen in Hongkong nicht besser ausgebildet und bewaffnet sind als die anderen.«
    »Wie steht es mit der Relaisstation XI? Soll ich sie reparieren lassen?«
    »Ich schlage es dringend vor, Mannie. Ich habe deine Stimme imitiert und alle notwendigen Vorbereitungen getroffen. Horrorbilder aus der Alten Kuppel und Churchill fürs Fernsehen. Die dazugehörigen Berichte von >Augenzeugen< liegen auf Tonband bereit. Ich bin dafür, daß wir sofort mit Nachrichtensendungen zur Erde beginnen und gleichzeitig die Operation Fels ankündigen.«
    Ich holte tief Luft.»Operation Fels ausführen!«
    »Willst du die Befehle selbst geben?« fragte Mike.
    »Nein, das kannst du besser als ich. Zeig es ihnen, Mike! Wirf große

Weitere Kostenlose Bücher