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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Felsen, verdammt noch mal! Zeig ihnen, daß wir uns wehren können!«
    »Wird gemacht,Mannie!«
     

Kapitel 22
     
     
    »Ein Maximum instruktiver Schrecklichkeit mit einem Minimum an Todesopfern -möglichst überhaupt ohne Tote.« Das hatte Prof am Ende der letzten Besprechungen in Sachen Operation Fels gefordert -und Mike und ich hielten uns genau daran. Wir mußten hart genug zuschlagen, um die Regierungen von Terra zu überzeugen; gleichzeitig wollten wir vermeiden, daß dabei jemand zu Schaden kam. Das klingt unmöglich, aber wir glaubten einen Weg gefunden zu haben.
    Bis die ersten Felsbrocken Terra erreichten, entstand eine längere Zwangspause; sie dauerte mindestens zehn Stunden und konnte beliebig verlängert werden. Die Endgeschwindigkeit beim Verlassen des Katapults war entscheidend, und eine Abweichung von einem Prozent konnte bedeuten, daß die Gesamtflugzeit sich verdoppelte oder halbiert wurde. Das konnte Mike genau kontrollieren; er ließ die Ladung eine weite Kurve beschreiben oder schickte sie auf dem geradesten Weg ins Ziel. In beiden Fällen erreichte sie am Ende ihrer Flugbahn fast die Fluchtgeschwindigkeit der Erde -etwas über vierzigtausend Stundenkilometer.
    Mike würde also die Gesamtflugzeit entsprechend einrichten, um uns Zeit für unsere Propaganda zu geben. Er und Prof hatten sich darauf geeinigt, daß die ersten Ladungen Terra nach Ablauf von drei Tagen erreichen sollten. Mike würde sie bis zum Aufschlag kontrollieren; er konnte zwar auch Ziele auf der uns abgewandten Seite der Erde treffen, aber die Zielsicherheit stieg, wenn er die Ladung bis zur letzten Sekunde unter Radarkontrolle behielt.
    Wir brauchten diese extreme Genauigkeit, um die größte abschreckende Wirkung bei kleinsten bis kleinen Verlusten zu erreichen. Wir würden die Zielpunkte und den genauen Zeitpunkt drei Tage vorher angeben, so daß alle Betroffenen reichlich Zeit hatten, diese Stellen zu verlassen.
    Um 0200 am 13. Oktober 2076 -sieben Stunden nach Beginn der Invasion -gaben wir nicht nur die Vernichtung der Angreifer bekannt, sondern teilten auch mit, an welchen Punkten unsere Vergeltungsschläge niedergehen würden, und gaben jedem Staat genügend Zeit, sich von dem Vorgehen der Vereinigten Nationen zu distanzieren, uns anzuerkennen und dadurch der Bombardierung zu entgehen. Jedes Ultimatum war auf vierundzwanzig Stunden vor Angriffsbeginn befristet.
    In Wirklichkeit wäre Mike mit erheblich weniger Zeit ausgekommen. Vierundzwanzig Stunden vor dem Aufprall war die Ladung noch weit von Terra entfernt, und Mike hätte sie noch in eine Kreisbahn um Terra bringen können.
    In den meisten Fällen genügte ihm selbst eine Stunde um den Felsbrocken ins nächste Meer abzulenken.
    Das Nordamerikanische Direktorat war das erste Ziel.
    Alle sieben Großmächte, die ein Vetorecht in den Vereinigten Nationen besaßen, standen auf unserer Liste: das Nordamerikanische Direktorat, Großchina, Indien, die Sowjetunion, Panafrika (außer Chad), Mitteleuropa und die Brasilianische Union. Aber jedes Ziel wurde sorgfältig danach ausgewählt, ob es in einer unbewohnten oder weniger bewohnten Gegend lag. In Mitteleuropa war das nicht einfach; unsere Ziele lagen im Gebirge oder in den Meeren -Adria, Ostsee, Nordsee und so weiter.
    Nordamerika war mir schrecklich übervölkert erschienen, aber die eine Milliarde Amerikaner sind auf einige wenige Ballungszentren verteilt. Wir wollten dort beweisen, wie genau unsere Bomben im Ziel lagen, und Mike war davon überzeugt, daß fünfzig Meter schon eine große Abweichung darstellen würden. Wir hatten Karten studiert, und Mike hatte mit Radar alle Kreuzungspunkte wie 1O5°W!5O°N überprüft. Wenn dort keine Stadt lag, erschien dieser Punkt auf unserer Zielkarte... besonders dann, wenn eine Stadt in der Nähe lag, so daß größere Zuschauermengen zu erwarten waren, die erschrocken und entsetzt berichten konnten, was dort passiert war.
    Wir betonten, daß unsere Bomben so wirkungsvoll wie H-Bomben sein würden, ohne jedoch tödliche Strahlen auszusenden -nur eine schreckliche Explosion, eine Druckwelle in der Atmosphäre und ein Erdbebenstoß. Wir warnten die Bevölkerung, daß selbst in größerer Entfernung noch Häuser einstürzen konnten, und überließen es jedem selbst, wie weit er davonlaufen wollte. Wenn sie ihre Straßen verstopften, weil sie in panischer Angst zu fliehen versuchten -nun,das war uns nur recht!
    Aber wir betonten ausdrücklich, daß niemand gefährdet sei, der

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