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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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sie leicht den Kopf, als wolle sie mich vor etwas warnen. »Mehr habe ich nicht zu sagen« schloß ich deshalb.»Noch Fragen?«
    Wright stand auf und sah zu mir herüber. »Wie Sie wissen, vertrete ich die intellektuellen Gruppen unseres Freistaats, deren Auffassungen nicht ohne weiteres übergangen werden können.
    Ich halte es deshalb für angebracht...«
    »Augenblick«, unterbrach ich ihn. »Ich dachte, Sie vertreten Novilen?«
    »Genosse Präsident! Darf ich meine Fragen stellen oder nicht?«
    »Er hat keine Fragen gestellt, sondern eine Rede gehalten.Und ich bin müde und will ins Bett.«
    »Wir sind alle müde«, antwortete Prof ruhig. »Aber er hat recht, Genosse Kultusminister -Sie vertreten bestimmte Gruppen und haben bestimmte Aufgaben zu erfüllen.«
    »Das ist doch das gleiche!«
    »Nicht ganz. Bitte zur Sache.«
    »!h... gut! Ist Feldmarschall O'Kelly sich darüber im klaren, daß die Angriffe ein völliger Mißerfolg waren, bei dem Tausende von Menschen umgekommen sind? Ist er bereit, diese Pläne zu ändern -oder will er blindlings fortfahren, Terra zu bombardieren? Ist es wahr, daß Luna mit Atombomben angegriffen hat, die auf Terra seit Jahrzehnten verboten sind?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Was soll der Unsinn, Prof?« erkundigte ich mich.
    »Tut mir leid«, erwiderte er, »aber ich hätte zu Beginn der Sitzung erwähnen müssen, daß nach ersten Meldungen vonTerra Tausende von Schaulustigen zu den Zielpunkten geströmt sind.
    Folglich ist anzunehmen,daß es Tote gegeben hat.«
    »Aha. Und was hätte ich dagegen tun sollen? Wir haben sie rechtzeitig gewarnt.«
    Wright ergriff wieder das Wort. »Die Intelligenzija ist der Überzeugung,daß ...«
    »Hör zu, !uatschkopf, die Meldung ist erst vor kurzem eingetroffen -woher willst du also wissen, was irgend jemand davon denkt?« fragte ich ihn.
    Er wurde rot. »Genosse Präsident! Beleidigungen! Persönliche Angriffe!«
    »Benehmen Sie sich bitte wie Erwachsene, meine Herren«,forderte Prof uns auf.
    »Was soll dieser Unsinn mit Atombomben? Wir haben keine,das wissen wir alle.«
    »Das hat mich auch verblüfft«, gab Prof zu. »In der Meldung ist jedenfalls davon die Rede. Ich muß allerdings zugeben, daß die Detonationen wirklich wie Atomexplosionen ausgesehen haben.«
    »Oh.« Ich wandte mich an Wright. »Haben Ihre intelligenten Freunde Ihnen erzählt, was passieren muß, wenn man im Bruchteil einer Sekunde einige Milliarden Kalorien an einem einzigen Punkt freisetzt? Welche Temperaturen dabei entstehen? Welche Strahlung auftritt?«
    »Sie geben also zu, daß Sie nukleare Waffen eingesetzt haben!«
    »Nein, das habe ich nie gesagt.« Ich hatte Kopfschmerzen.
    »Wenn man etwas kräftig genug trifft, sprühen Funken das weiß jeder, nur die Intelligenzija nicht. Wir haben die größten Funken geschlagen, die je von Menschen erzeugt worden sind.
    Ein Lichtblitz. Wärme, Licht, Ultraviolett. Wahrscheinlich sogar Röntgenstrahlung. Ich bezweifle, daß Gammastrahlen aufgetreten sind. Alpha-und Betastrahlen bestimmt nicht. Das Ganze beruht darauf, daß mechanische Energie in Wärme umgewandelt wurde.
    Aber es war keine Atomexplosion!«
    »Noch Fragen,Genosse Kultusminister?« fragte Prof.
    »Selbstverständlich! Der Verteidigungsminister hat uns erklärt, daß die Ladungen in Abständen von zwanzig Minuten...«
    Ich sah auf die Uhr. »Cheyenne Mountain ist eben wieder getroffen worden.«
    »Haben Sie das gehört?« rief Wright entrüstet aus. »Er prahlt noch damit! Genosse Präsident, dieses Massaker muß aufhören!«
    »Soll das etwa heißen, daß wir keine militärischen Ziele beschießen dürfen?« fragte ich. »Auf welcher Seite steht unser Kultusminister eigentlich?«
    »Manuel!«
    »Ich habe diesen Unsinn satt! Ich hab' nur meine Pflicht getan!
    Dieser !uatschkopf soll gefälligst den Mund halten!«
    Erschrockenes Schweigen; dann sagte jemand: »Darf ich einen Vorschlag machen?«
    Prof nickte heftig. »Ich bin für jeden Vorschlag dankbar,der die Gemüter wieder etwas beruhigt.«
    »Wir können offenbar nicht allzu gut beurteilen, welche Wirkung unsere Bomben haben. Ich bin der Meinung, wir sollten zwischen den Abwürfen eine Stunde Pause einlegen -und auf die beiden nächsten verzichten, während wir uns informieren.
    Vielleicht verschieben wir auch den Angriff auf Großchina um vierundzwanzig Stunden.«
    Die anderen nickten zustimmend und murmelten: »Sehr vernünftig!« -»Ja, nur keine überstürzten Maßnahmen.«
    »Manuel?« sagte

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