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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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seine Kameraden
warten? Er rief laut ihre Namen und erhielt keine Antwort. Unschlüssig blieb er
stehen. Sie würden zirka zehn Minuten brauchen, um die Skelette erneut zu zerstören.
So lange würde er warten. Er versuchte, mental mit Holly Kontakt aufzunehmen.
     
    Die
beiden hatten fassungslos mit angesehen, wie die Tür ins Schloss gefallen
war.
    Gerrit zog und zerrte an ihr. »Sie geht nicht auf. Was machen wir jetzt?«
    Sie zeigte auf die linke Tür. »Die ist offen. Die Skelette kommen anscheinend
nicht wieder.« Sie verstummte und sah konzentriert vor sich hin. »Lennart meint,
wir sollen durch die andere Tür gehen. Etwas anderes bleibt uns wohl auch nicht
übrig. Also komm!«
    Gerrit zog die Schultern hoch, griff Schwert und Fackel fester und betrat,
gemeinsam mit ihr einen Gang, der ein Nebeneinandergehen gerade so zuließ. Sie
gingen in eine leichte Rechtskurve.
    »Lennart geht in eine Linkskurve. Vielleicht treffen wir in Kürze wieder aufeinander«,
sagte Holly hoffnungsvoll.
    Vorsichtig schlichen sie weiter. »
    »In seinem Gang kommen Messerklingen aus der Wand«, keuchte sie.
    »Große oder kleine? Schwerter oder Obstmesser«, wollte er prompt wissen.
    »Sie stoßen von rechts und links ineinander. Sie haben einen bestimmten
Rhythmus. Es sind viele hintereinander. Jetzt hat ihn ein Messer erwischt«, flüsterte
sie.
    Beide beschleunigten ihre Schritte. Der Gang wurde schmaler.
    »Geh du vor«, schlug er vor und erntete einen entrüsteten Blick seiner Begleiterin.
»Schon gut«, lenkte er ein und ging voran.
    »Feuerstöße aus dem Boden«, schrie sie.
    »Wo?«, kreischte er und sprang wild von rechts nach links.
    »Bei Lennart, du Depp!«
    »Jesses! Das kannst du doch gleich sagen«, keuchte er. »Ich sag dir was. Gut,
dass wir hier gehen.«
    »Ihm geht es bestimmt nicht gut: Er wird immer undeutlicher«, bemerkte sie
heiser.
    Gerrit fing an zu rennen. Holly spurtete hinterher. Der Gang machte eine steile
Linkskurve nach oben.
    »Wir laufen in die falsche Richtung«, schrie sie.
    »Toll!«, brüllte er zurück. »Ist mir ‘ne Kreuzung entgangen?«
    »Er ist in einem Raum«, kam von ihr.
    »Sag, er soll warten oder gehen. Wir kommen ... vielleicht ... irgendwann einmal
... bestimmt, oder so«, forderte er.
    »Was soll ich ihm sagen?«, fragte sie irritiert zurück. Ohne auf Antwort zu
warten, redete sie weiter: »Da ist ein Schachbrettboden. Er ist fast durch. Neiiiin!«,
kreischte sie plötzlich. »Neiiin, nicht!«
    »Was ist?«, brüllte er mit aufgerissenen Augen.
    Sie sackte auf den Boden und begrub ihr Gesicht in den Händen. Hemmungslos
fing sie an zu weinen.
    »Sag schon! Was ist los?«
    »Ich hab seinen Schrei gehört. Lennart ist abgestürzt.« Holly schluchzte laut
auf. »Ich kann ihn nicht mehr erreichen.«
     
     
    Der Drache ging mit langen Schritten voran. Seine Gefangenen folgten.
    »Wenn der so weiter sprintet, nützt es nichts, wenn die anderen mit Jagos
kommen«, bemerkte Damian düster. Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto unruhiger
wurde er.
    Erik ging es genauso. Was würde der Drachenmeister tun, wenn er herausfand,
dass man ihn betrogen hatte? Er dachte an den Blitz, den er auf Aeneas geschleudert
hatte, und erschauerte unwillkürlich. Er sah nicht die geringste Möglichkeit,
ihren Führer aufzuhalten: kein loses Geröll weit und breit, nur Fels. Er beherrschte
auch viel zu wenig Magie, um einen Angriff auf den Alten zu wagen. Vor allem
war er sich nie sicher, wie seine Beschwörungen ausfielen. Zwischen einem Glühwürmchen
und einer Feuersbrunst war alles drin. Allein Aeneas‘ wegen wagte er
keinen Zauber, der offensichtlich war. Er überlegte schon die ganze Zeit, warum
die Versuche des Drachen, den Ringlord zu erreichen bisher gescheitert waren und
ob sie tatsächlich gescheitert waren. Der Drachenmeister war sich doch so sicher
gewesen, ihn jederzeit quälen zu können.
    »Denkst du an deine Freunde?«, fragte Damian.
    Er nickte. »Ich hab gerade an Aeneas gedacht. Ich wüsste gern, wo er jetzt ist
und wie es ihm geht.«
    Sein Leidensgenosse sah ihn bekümmert an. »Also ehrlich, ich würde nicht
unbedingt damit rechnen, dass er uns folgt. Drachenfeuer ist stark. Ich wüsste
nicht, wie er den langen Ritt überstehen sollte. Deine Freunde können ihn unmöglich
mitgenommen haben. Da könnten sie ihn gleich selbst umbringen.«
    Er schüttelte vehement den Kopf. »Sie würden ihn nie zurücklassen, und
Aeneas ist auch stark. Erma und Anna sind

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