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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Planeten landen, die so wenig technisiert sind? Dies wäre zum
Beispiel ein prima Gelände für eine Seilbahn.«
    Damian sah ihn verständnislos an. »Autos, Busse, Seilbahn?«, fragte er irritiert.
    »Ja!«, ereiferte er sich. »Das sind ... na, ja ... so Kutschen, die sich ohne Pferde
bewegen können, bei ‘ner Seilbahn eben berghoch. Halt mit Motoren.«
    »Motoren?« Damians Gesichtsausdruck wurde immer verwirrter.
    Erik sah ihn eine Weile an. »Vergiss es! Ich hab nur so vor mich hingedacht. Ist
nicht wichtig.«
    »Los geht’s!«, kommandierte der Alte und setzte sich in Bewegung.
    Erik musterte den Drachenmeister. Alt und zerbrechlich, wie er aussah, konnte
er den steilen Anstieg eigentlich gar nicht bewältigen. Doch bisher hatte es noch
kein Anzeichen dafür gegeben, dass den Drachen irgendwas beeinträchtigte. Je
näher sie dem Vulkanberg kamen, desto frischer schien er zu werden.
    Damian sah Erik an und fragte leise: »Sie werden kommen, oder?«
    Der Junge nickte. »Natürlich! Wir müssen ihnen nur Zeit verschaffen«, raunte
er.
    »Und die Echsen?«
    »Die werden sie besiegen«, erwiderte er voller Zuversicht.
     

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    Kapitel 18
    Lennart ging vor. Es war, als würde er durch eine gallertartige Masse gehen:
weich und nachgiebig, aber alles umschließend und dunkel. Kalt und trocken hüllte
sie ihn völlig ein. Er sah weder seine Fackel noch etwas anderes. Er wagte nicht,
den Mund zu öffnen, aus Angst, das Gelee würde eindringen. Unwillkürlich hatte
er auch die Luft angehalten. Konnte man hier überhaupt atmen?
    Er brauchte sich keine Gedanken mehr darüber zu machen. Der Boden unter
ihm brach weg. Er stürzte, bevor er unsanft auf einer schiefen Ebene landete und
weiter in die Tiefe rutschte. Er befand sich in einem steilen Gang, der ungefähr
einen Meter breit war. Das fand er heraus, als er von einer Seite zur anderen schlidderte.
Zwar hatte er seine Fackel noch in der Hand, sie war jedoch erloschen. Es
war stockfinster. Hinter sich hörte er Gerrit brüllen.
    »Ist hier jemand? Wo immer ich auch bin.«
    Er und Holly schrien fast gleichzeitig: »Ja!«
    »Meine Fackel ist aus. Autsch! Dafür brennt mir der Hintern, leuchtet aber
leider nicht. Au, Scheiße!«, kreischte der Jüngste.
    Schneller und steiler ging es weiter in die Tiefe. Lennart meinte, rechts von sich
eine Öffnung mit einem Licht wahrzunehmen. Doch so sehr er auch versuchte, sich
irgendwo festzuhalten, es klappte nicht. Die Wände waren zu glatt. Weder mit den
Füßen noch mit den Händen fand er Halt. Plötzlich stieß er mit dem Fuß gegen ein
Hindernis und griff zu. Es schien eine Art Stange zu sein. Gerade wollte er sich
richtig festhalten, da prallten Gerrits Füße mit Wucht gegen seine Schultern. Die
Stange rutschte wieder aus seinen Händen, die Rutschpartie ging weiter.
    »Huch!« hörte er. »Was war denn das?«
    »Ich«, schimpfte er.
    »Oh, dann ist gut!« kam von hinten.
    Lennart hatte die Talsohle erreicht. So plötzlich war die steile Fahrt beendet,
dass er vornüber kippte und auf dem Bauch zu liegen kam. Sekunden später knallte
ein Körper auf seinen Rücken, wieder Sekunden später ein zweiter. Er hörte Holly
schnaufen. »Guter Gott! Bin ich froh, dass das vorbei ist.«
    »Und du so weich gefallen bist, nicht wahr?«, sagte Gerrit. »Ich auch, nur Lennart
nicht. Trainer, bist du okay?«
    »Wenn ihr die Güte hättet, von mir runterzukommen, könnte ich das eventuell
beantworten«, war die etwas frostige Erwiderung.
    Die beiden beeilten sich, der Aufforderung nachzukommen. Sie tasteten mit den
Händen um sich herum, weil es nach wie vor stockfinster war.
    Lennart erhob sich ebenfalls und bemerkte mürrisch: »Gerrit, du isst zu viel!«
    »Gar nicht«, widersprach der traurig. »Ich würd ja gern, aber mir gibt ja niemand
was Vernünftiges! Keine Pizza, kein Döner, lange überlebe ich das bestimmt
nicht mehr. Ich bin schon ganz ausgemergelt.«
    »Halt die Klappe!«, schnaubte Lennart und entzündete seine Fackel wieder.
    Er sah sich um, so weit der Feuerschein es zuließ.
    Neben ihm flammten zwei Fackeln auf. Sie befanden sich in einem fast quadratischen
Raum, vielleicht drei mal drei Meter groß. An der rechten und der linken
Seite waren eiserne Türen. Lennart sah sie sich genauer an. Keine ließ sich öffnen.
    »Wie kommen wir denn jetzt weiter?«, fragte Holly. »Wir müssen wieder nach
oben.
    »Es muss hier irgendeinen Mechanismus geben, um die Türen zu öffnen«, überlegte
ihr

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