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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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ihm.
    Der Jüngere sah verdutzt das Aschehäufchen an und grinste dann breit. »Jetzt
kommst du zu spät. Wenn du möchtest, kannst du noch mal kräftig drauftreten.«
    Lennart starrte seinen Begleiter an und schüttelte ungläubig den Kopf. »Sag
mal, hast du heute Morgen irgendetwas Merkwürdiges zu dir genommen? Du bist
doch nicht normal.«
    Lynnea und Holly sahen ihn ebenfalls bass erstaunt an.
    Gerrit hüstelte und kratzte sich am Kopf. »Ich nehm schon seit Tagen nur Merkwürdiges
zu mir. Was anderes gibt es hier ja nicht. Aber warum bist du sauer? Hab
ich was falsch gemacht? Hättest du den fremden Herrn noch gebrauchen können?«
    Holly prustete laut los. Ihr war beim Anblick des Skeletts der Schrecken derart
in alle Glieder gefahren, dass sie jetzt nicht mehr aufhören konnte zu lachen. Lynnea
schloss sich an.
    Lennart starrte seinen Kameraden mit offenem Mund an.
    Der zog die Achseln hoch. Dann bot er hilfsbereit und großzügig an: »Ich kann
ja noch mal mit dem Schwert ...« Er demonstrierte vorsichtig, wie er mit der Waffe
in die Mauer gefahren war. »Vielleicht wohnt da ja noch einer. Ich meine, wenn du
auch einen willst.«
    Holly und Lynnea hielten sich die Bäuche. Hollys Lachen war schon in
Schluchzen übergegangen.
    Lennart hielt Gerrits Waffenhand fest. »Sag mal, Kurzer, ist dir klar, dass du
gerade gegen ein Skelett gekämpft hast? Hast du das überhaupt mitbekommen?«
    Der nickte vorsichtig.
    »Und du warst nicht etwa überrascht oder hattest gar Angst?«
    »Vor einem ganz toten Herrn?«, fragte der verwundert. »Den brennt man ab.
Das kenn ich aus Computerspielen. Schön, dass meine Taschenlampe nicht
funktionierte. Sagte meine Mutter früher immer: Man weiß nie, wozu was gut ist.
War so Schicksal. Ich nehme eine kaputte Lampe mit und peng kommt so ein Typ,
für den ‘ne Fackel gut ist!« Er strahlte über das ganze Gesicht.
    »Sag, er soll aufhören!«, bat Holly unter Tränen. »Ich kann nicht mehr.«
    Lennart schlug ihm auf die Schulter. »Was soll uns bloß passieren mit dir an
unserer Seite? Holly, komm her! Wir müssen die Mauer hier untersuchen.«
    Sie kam sofort, wischte sich dabei die Tränen ab, stellte sich an die Wand und
drehte sich lachend wieder um. »Ich kann nicht! Ich muss immer an Gerrits fremden,
nackigen Herrn denken. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren.«
    »Oh, Mann!«, stöhnte Lennart. »Wie sollen wir das später bloß erklären? Wir
hätten den Drachenstern ja gern geholt, aber es kamen lauter Skelette aus den
Wänden und wir mussten so schrecklich lachen.«
    Gerrit sah sich hektisch nach allen Seiten um und sagte dann verwundert: »Da
kommen gar keine anderen Skelette.«
    Sein Trainer konnte jetzt auch nicht mehr an sich halten. Er lachte laut auf und
bat: »Bitte Kurzer, sag mal ‘ne Weile nichts! Wir müssen uns erst einmal sammeln.«
    »Okay!« Er nickte entgegenkommend. »Aber es wäre nett, wenn mir mal
jemand sagen würde, was hier so lustig ist. Hab ich was verpasst?«
    Sein Trainer hielt ihm lachend den Mund zu.
    Es dauerte fast fünf Minuten, bis Holly ihren Kameraden wieder ansehen
konnte, ohne erneut zu lachen. Dann sah sie sich endlich dazu in der Lage, gemeinsam
mit Lennart die Mauer zu untersuchen. Außer der Tatsache, dass die Wand
eine unsichtbare Öffnung hatte, konnten sie nichts feststellen.
    Der Trainer wies Lynnea an, bei den Tieren zu bleiben und rüstete Holly und
sich selbst mit Fackeln aus. Er nickte kurz und sagte: »Also gut! Gehen wir durch
die Wand! Was Erik kann, können wir auch.«
     
     
    Der Drache stieg aus dem Sattel. Von nun an mussten sie zu Fuß weiter. Der vor
ihnen liegende Weg war viel zu steil für die Reittiere. Erik fühlte sich beim
Betrachten des Vulkanberges ein bisschen an einen Kreisel erinnert. Steile Felsabschnitte
wechselten sich mit fast ebenen Stellen ab. So ging es terrassenförmig
bis zum Gipfel. Und dieser Gipfel war sehr hoch.
    Ihr Führer wies auf eine Hochebene. »Dort werden wir das Lager aufschlagen.
Unsere letzte Station vor dem endgültigen Ziel.«
    Damian und Erik waren ebenfalls abgestiegen. Der rieb sich sein Hinterteil.
    Sein Begleiter hielt ihm eine Wasserflasche hin. »Trink erst mal! Du wirst
deinen Jago schnell vermissen. Heute Abend tut dir garantiert mehr weh als dein
Hintern.«
    »Mir tut jetzt schon mehr weh«, stöhnte er und reckte und streckte sich. »Ich
will nach Hause. Dort gibt es Autos und Busse, Bahnen und Flugzeuge. Wieso
muss ich immer auf

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