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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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bescheiden zu.
    »Nun lasst schon dieses blöde Angiften«, forderte Holly. »Wolltest du was
Bestimmtes, Martin? Verirrst dich doch sonst nicht zu uns.«
    Der zuckte die Achseln. »Ich wollte einfach mal mit den Begünstigten plaudern.
Ihr seid des Ringlords Lieblinge, hab ich läuten hören.«
    »Ach ja?«, fragte Anna ruhig und hielt ihre Hand nach vorn, als wollte sie
etwas beschwören.
    Martin, der wusste, dass sogar Ralf versucht hatte, sie wegen ihrer magischen
Fähigkeiten für sein Team abzuwerben, verabschiedete sich umgehend. Er machte
sich auf die Suche nach seinem Trainer, der sich garantiert dafür interessieren
würde, wer sich gegen zehn im Reiseraum verabredet hatte.
     
     
    Nach Martins Information fühlte Ralf sich gleich viel besser. Er würde eine
nette Überraschung für sie bereithalten. Das Schöne daran war, dass sie sich diesmal
nicht einmal bei Aeneas würden beschweren können. Schließlich war es ihnen
verboten, allein den Reiseraum zu betreten.
    Kurz nach zehn schlich er, zusammen mit seinen Beschwörern Jonas und Christoph
die Treppen hinunter in Richtung Reiseraum. Ralf lauschte. Leise Gespräche
waren zu hören, deutlich hörte er Lennarts Stimme heraus.
    »Ihr wisst, was ihr zu tun habt«, fragte er seine Kameraden flüsternd.
    Beide nickten und grinsten übers ganze Gesicht.
    »Auf drei«, kommandierte Ralf. »Eins, zwei und drei.«
    Sie stießen die Tür auf und über alle Anwesenden im Raum ergoss sich eine
gewaltige Schlammlawine. Jonas und Christoph waren schon recht fähige Magier.
Ihre armen Opfer waren nicht mehr zu erkennen, sahen aus, wie mit Schokolade
überzogen und prusteten und husteten, unterbrochen von wüsten Verwünschungen.
    Die drei Freunde bogen sich vor Lachen. Es war ein toller Anblick. Die Typen
würden Stunden brauchen, um sauberzumachen.
    »Jetzt braucht ihr nur noch ein Körbchen mit Eiern, dann könnt ihr als Osterhasen
losziehen«, frotzelte Ralf.
    »Ach tatsächlich?«
    Die tiefe Stimme kannte er nicht. Er wurde schlagartig ernst.
    Keines der allmählich freigelegten Gesichter kam ihnen bekannt vor.
    Von der Tür her erklang Lennarts Stimme: »Ups, was ist denn hier passiert?«
    »Das würde ich auch gern wissen«, schimpfte ein Mann.
    »So etwas hab ich ja noch nie erlebt«, erklärte wütend ein Anderer und wischte
wild an sich herum. »Wenn das ein geplantes Attentat sein sollte, werdet ihr viel zu
erklären haben.«
    Lennart warf seinen Mitschülern einen funkelnden Blick zu und ging in die
Mitte des Raumes. »Vater, bist du das? Ich erkenne dich kaum.«
    Ralf sackte sichtbar zusammen. Er hatte gerade Adolphus Tamiris, den Vorsitzenden
des Hohen Rates von Rhanmarú, und höchstwahrscheinlich drei andere
Würdenträger mit Schlamm übergossen.
    »Ich werde Bäder vorbereiten lassen und mich um die Säuberung der Kleidung
kümmern«, erklärte Lennart und eilte aus dem Raum.

    Kurze Zeit später erschienen er und seine Mannschaft, bepackt mit Handtüchern
und Morgenmänteln und mit der Mitteilung, die Bäder seien vorbereitet.
    So bleich, wie Ralf und seine Freunde aussahen, hatten sie schon eine gehörige
Strafpredigt hinter sich. Der Vorsitzende des Rates hatte sich gerade die Namen der
Übeltäter geben lassen.
    Während die Jugendlichen den Erwachsenen bei der ersten Grundsäuberung
halfen und den Dank dafür entgegen nahmen, wandte Lennart sich kurz an Ralf
und raunte ihm zu: »Schon wieder ein heimtückischer Überfall?! Doch diesmal traf
es die Falschen. Was für ein Pech.«
    Jonas sah ihn flehend an. »Kannst du bei deinem Vater nicht ein gutes Wort für
uns einlegen? Schließlich war es ein Missverständnis, und du warst schuld.«
    »Ich?«, fragte der erstaunt. »Wie sollte ich denn daran schuld sein, bitte schön?
Und ein gutes Wort werde ich für euch einlegen, wenn es in der Hölle friert. Frag
doch Adrian, ob er es nicht tun will!« Damit wandte er sich um und ging zu seinem
Vater.
    Der befahl den Dreien, den Reiseraum zu säubern.
    Lennart verließ zusammen mit ihm den Raum. Sie unterhielten sich über die
Familie, und Ralf bemerkte zum zweiten Mal, dass ihre Stimmen sich sehr ähnelten.
    Adrian drückte ihm einen Eimer in die Hand. »Sieht wie ’ne Drecksarbeit aus.
Aber andererseits sollen Schlammbäder gesund sein. Viel Spaß auch!«
     
    Als Lennart kurze Zeit später Adrians Zimmer aufsuchte, herrschte dort ausgelassene
Stimmung. Alle saßen in Couch oder Sesseln und lachten.
    Nur Suni saß am Tisch auf

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